Alt 01.09.14, 11:35
Standard Flauer China-PMI weckt Hoffnungen auf mehr Stimuli
Beitrag gelesen: 404 x 

Überwiegend verhalten sind die ostasiatischen Börsen in die neue Woche gestartet. Nur der Aktienmarkt in Schanghai legte deutlicher zu. Dort hatten eher mäßig ausgefallene Daten aus dem verarbeitenden Gewerbe Hoffnungen auf mehr Wirtschaftsstimuli geweckt.

Mit einem Stand von 51,1 Punkten im August lag der offizielle Einkaufsmanagerindex (PMI) für das verarbeitende Gewerbe, der auf einer Umfrage unter großen, staatlich kontrollierten Konzerne basiert, zwar leicht über dem Ökonomenkonsens von 51,0. Im Juli waren aber noch 51,7 Punkte verzeichnet worden. Auch sein von der Großbank HSBC ermitteltes Pendant für kleinere und mittlere Unternehmen ging zurück. In der zweiten Umfrage sank der Index auf 50,2 nach vorläufig 50,3 und einem Juli-Stand von 51,7 Punkten.

Der Shanghai-Composite-Index stieg um 0,8 Prozent. In Hongkong zeigten sich die Kurse dagegen kaum verändert.

Analysten glauben, dass die chinesische Führung ihr Mini-Stimulus-Programm in den kommenden Wochen um einige Maßnahmen erweitern wird. Sie werde auf der im Oktober anstehenden Plenartagung der Kommunistischen Partei Chinas ein stabiles Wirtschaftswachstum vorweisen wollen, sagte Ting Lu, Volkswirt bei Bank of America-Merrill Lynch. Die Analysten von Nomura sind überzeugt, dass die Regierung im dritten Quartal an einer lockeren Geldpolitik festhalten wird, um die Folgen eines schwächeren Wachstums abzufedern.

Gefragt waren in Schanghai Aktien aus den Sektoren Rüstung, Technologie, Medien und Telekommunikation. Sichuan Chengfa Aero-Science & Technology und North Electro-Optic stiegen jeweils um das Tagesmaximum von 10 Prozent, nachdem Präsident Xi Jinping Innovationen für das chinesische Militär gefordert hatte. Im sogenannten TMT-Sektor rückten Inspur Electronic Information Industry um 6,7 Prozent vor und People.cn um 5,7 Prozent.

An der Tokioter Börse gewann der Nikkei-225-Index 0,3 Prozent, nachdem sich der Dollar von seinem jüngsten Rücksetzer erholt und die Marke von 104 Yen zurückerobert hatte. Der Greenback kostete rund 104,15 Yen. Der festere Dollar stützte Aktien exportorientierter Unternehmen wie Tokyo Electron und Advantest, die um 1,3 und 2,1 Prozent zulegten.

Daneben ließ der Besuch des indischen Ministerpräsidenten Narendra Modi in Japan die Anleger unter anderem zu Aktien von Nidec und Ryohin Keikaku greifen, die um 2,1 und 1,5 Prozent zulegen. Laut Medienberichten plant Elektromotorhersteller Nidec umfangreiche Investitionen in indische Produktionsstätten, während Einzelhändler Ryohin Keikaku im kommenden Jahr Läden in Indien eröffnen will. Indien gewährt ausländischen Einzelhandelskonzernen nur sehr eingeschränkt Zugang zu seinem Markt, damit die eigenen kleinen Händler nicht verdrängt werden.

Die Börse in Sydney zeigte sich gut behauptet. Nach Meinung der UBS-Analysten sind australische Aktien schon relativ hoch bewertet. Die Experten halten die Gewinnprognosen für zu hoch, sofern der Australische Dollar nicht abwertet. Der Aussie kostete am Montagmorgen 0,9348 US-Dollar. Beobachter führten die Zurückhaltung der Anleger überdies auf das lange Feiertagswochenende in den USA zurück, wo die Börsen am Montag geschlossen bleiben, den Konflikt zwischen Russland und der Ukraine, aber auch auf eine Reihe ausländischer und heimischer Konjunkturdaten und Ereignisse wie die Zinssitzung der australischen Notenbank am Dienstag.

Aktien des Rohstoffsektors profitierten von der Hoffnung auf Wirtschaftsstimuli in China, denn die Volksrepublik ist wichtigster Abnehmer australischer Rohstoffe. Daneben gibt es Hinweise, dass chinesische Stahlhersteller etwas mehr Kokskohle ordern. Rio Tinto gewannen 0,3 Prozent. BHP Billiton legten um 0,1 Prozent zu.

Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/DJN/cln/smh

Copyright (c) 2014 Dow Jones & Company, Inc.
Für Inhalt und Rechtmäßigkeit dieses Beitrags trägt der Verfasser Dow Jones die alleinige Verantwortung. (s. Haftungshinweis)  
 Es ist 06:24 Uhr.
Top 



copyright: imagine Grafik - DTP - Webdesign - [AGB / Datenschutz]