Alt 21.08.14, 11:53
Standard Schwacher Einkaufsmanagerindex belastet China-Börsen
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An den ostasiatischen Börsen war am Donnerstag keine einheitliche Tendenz auszumachen. Während die Kurse in Tokio Auftrieb durch den zum Yen zulegenden Dollar erhielten, dämpfte die nachlassende Dynamik der heimischen Industrie die Stimmung an den chinesischen Börsen. Die Aussicht auf fortgesetzt niedrige Zinsen in den USA konnte die Stimmung nicht aufhellen. Aus dem Sitzungsprotokoll der US-Notenbank vom Mittwoch geht hervor, dass die Fed zwar Zinserhöhungen diskutiert hat, diese aber aufschiebt, bis sich die Erholung der Wirtschaft klarer herauskristallisiert.

Den Dollar trieben diese Erkenntnisse auf breiter Front weiter nach oben, nachdem er zuletzt bereits von gut ausgefallenen US-Konjunkturdaten profitiert hatte. Für einen US-Dollar wurden rund 103,80 Yen gezahlt. Am Mittwochmorgen kostete er noch etwa 103,10 Yen.

Am Tokioter Aktienmarkt ging es für den Nikkei-225-Index um 0,9 Prozent nach oben, wobei der schwächere Yen den Aktien exportorientierter Unternehmen zu Kursgewinnen verhalf. Honda stiegen um 2,3 Prozent. Mazda verbesserten sich um 2,8 Prozent, zusätzlich gestützt von einem Nikkei-Bericht, laut dem das Unternehmen bis 2017 schuldenfrei sein will.

Der von der Bank HSBC ermittelte vorläufige Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe in China ist unterdessen im August auf 50,3 gesunken von 51,7 im Juli. "Die heutigen Daten zeigen, dass sich die Wirtschaft nach wie vor erholt", kommentiert HSBC-Volkswirt Qu Hongbin das Umfrageergebnis. "Allerdings hat sich das Tempo verlangsamt."

Nach dem stark ausgefallenen offiziellen Index vom Juli seien viele Händler überzeugt gewesen, dass die Mini-Wirtschaftsstimuli der chinesischen Zentralbank Wirkung zeigten und die Stimmung auch bei den kleineren Unternehmen heben würden, erklärte Desmond Chua, Analyst bei CMC Markets, die negative Reaktion der chinesischen Börsen.

In Schanghai und Hongkong verloren die Aktienkurse im Schnitt 0,5 und 0,8 Prozent. Aktien des Kohlebergbaus wurden in der Erwartung verkauft, dass die Nachfrage nach Kohle zurückgeht. China Shenhua Energy gaben um 1,4 Prozent nach und Shaanxi Coal Industry um 1,7 Prozent. Zweifel an der Qualität ihrer Kreditportfolios belasteten die Kurse von Banken wie Bank of Ningbo, deren Aktie um 1,5 Prozent fiel.

Die australischen Aktien kamen in Reaktion auf die schwachen chinesischen Daten etwas zurück, auch der Austral-Dollar litt unter den Daten. China ist wichtigster Abnehmer australischer Rohstoffe. Nachdem der S&P/ASX-200 mit 5.670 Punkten zunächst den höchsten Stand seit sechs Jahren markiert hatte, lag er zum Handelsschluss nur noch 0,1 Prozent im Plus bei 5.639 Punkten. Rege Nachfrage nach dividendenstarken Aktien verhinderte, dass der Markt in negatives Terrain rutschte. So gewannen die Aktien des Telekommunikationsanbieters Telstra 1,2 Prozent.

In Seoul büßte der Kospi 1,4 Prozent ein. Händler erklärten die Verluste mit der Angst vor höheren US-Zinsen. Diese könnten den Abzug von Kapital aus Schwellenländern zur Folge haben. Allein der Umstand, dass die Fed Zinserhöhungen diskutiert habe, habe viele südkoreanische Anleger nervös werden lassen. Hyundai Motor gaben um 0,9 Prozent nach. Samsung Electronics büßten 2,1 Prozent ein und fielen auf den tiefsten Stand seit fast zwei Jahren. Dagegen verteuerten sich die Aktien von YG Entertainment um 11,1 Prozent. Die Private-Equity-Sparte des französischen Luxusgüterkonzerns LVMH steigt bei dem Pop-Label ein, das auch "Gangnam-Style"-Rapper Psy unter Vertrag hat.

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