Alt 20.08.14, 10:47
Standard Gewinnserie setzt sich mit gebremsten Tempo fort
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Nach dem guten Lauf der asiatischen Börsen an den vergangenen Tagen hat es am Mittwoch immerhin noch zu weiteren Mini-Gewinnen gereicht. Von der Wall Street kamen erneut freundliche Vorgaben, dort war es mit starken Daten vom Häusermarkt aufwärts gegangen. Keine einheitlichen Signale, aber letztlich keine Belastung gab es von den Konflikten in Osteuropa und Nahost. So wollen sich die Präsidenten Russlands und der Ukraine kommende Woche zu Gesprächen treffen. Dagegen wurde die Waffenruhe in Gaza offenbar nicht eingehalten.

Die Aufschläge blieben zwar klein, denn nach dem Höhenlauf der jüngsten Zeit mussten die Anleger etwas verschnaufen. Dennoch hielt sich der Leitindex HSI in Hongkong über der Widerstands-Marke von 25.000 Punkten, der Markt in Schanghai schloss nur knapp unter seinem Achtmonats-Hoch, die Tokioter Börse hat mit sieben Tagen die längste Gewinnserie in diesem Jahr vorzuweisen, und in Sydney schloss der Markt auf einem Sechsjahres-Hoch.

In Tokio kam Schützenhilfe auch von der Währungsseite, denn der Yen ist unter deutlichen Druck geraten. So kostet der Dollar nun 103,21 Yen nach 102,60 Yen zum Börsenschluss am Dienstag, das ist ein Viermonats-Hoch für den Greenback. Belastend für die japanische Währung waren Daten zur Handelsbilanz, die für Juli ein Defizit von 964 Milliarden Yen auswies, deutlich mehr als erwartet. Hauptgrund war der Import fossiler Brennstoffe. Allerdings sind die Exportzuwächse mit 3,9 Prozent stärker ausgefallen als erwartet.

Die Aktien des Schuh-Einzelhändlers ABC-Mart kletterten 3,1 Prozent, nachdem die geplante Dividende mit 80 Yen um 20 Yen höher ausfiel als erwartet. Die Anleger zeigten sich erleichtert, dass die Umsatzsteuererhöhung vom 1. April das Ergebnis des Unternehmens nicht so stark belastet hat wie befürchtet. Die Titel von Foster Electric stiegen um 2,4 Prozent. Der Konzern plant eine Fabrik zur Fertigung von Kfz-Lautsprechern in Myanmar und senkt damit die politischen Risiken der bislang stark auf China ausgerichteten Produktion.

In Schanghai wurden Bankenwerte verkauft, Ping An Bank fielen 1 Prozent. Die Aktie der Bank of China lief mit Quartalszahlen leicht abwärts. Dabei sprach Goldman Sachs von einem soliden Wachstum des Gewinns, die Bank hatte diesen um 11 Prozent steigern können. Auch das Verhältnis zwischen Kosten und Einnahmen wurde von Goldman positiv herausgestellt. Das reichte den Anlegern offenbar nicht, die Aktie verlor 0,3 Prozent.

Teilnehmer sagten mit Blick auf die leichten Verluste in Schanghai, dass eine Konsolidierung nötig sei. Deng Wenyuan, Analyst bei Soochow Securitie, rät darüber hinaus, die Anleger sollten auf der Hut sein, ob es demnächst negative Meldungen vom Immobilienmarkt gebe.

Unterdessen geht das IPO-Fieber in Schanghai weiter, elf neue Unternehmen stehen in den Startlöchern für einen Börsengang ab frühestens Donnerstag. Sollten die Papiere erneut zu günstigen Emissionspreisen an den Markt kommen, winken wieder kräftige Gewinne. Die 68 seit Jahresbeginn neu gelisteten Aktien haben im Schnitt ein Plus von 112 Prozent vorzuweisen, wie Du Changchun von Northeast Securities vorrechnet.

Der HSI in Hongkong liegt leicht im Plus und konnte damit seine frisch eroberte Marke von 25.000 Punkten halten. Trotz einiger schwacher chinesischer Konjunkturdaten in jüngster Zeit bleibe die Stimmung freundlich für Aktien, sagten Marktteilnehmer. Gefragt waren Versorger und Immobilienentwickler. Hong Kong & China Gas legten um 2,7 Prozent zu.

Am australischen Markt wurden ebenfalls leichte Gewinne verbucht, obwohl massiver Druck von der Aktie des Indexschwergewichts BHP Billiton kam. Der Minengigant hatte am Vortag nach Börsenschluss enttäuscht, weil er nichts zu einem Rückkaufprogramm gesagt hat. Für die Aktie ging es 3,9 Prozent nach unten. Dafür gewannen die ebenfalls schwer gewichteten Titel von QBE, Wesfarmers und Amcor zwischen 4,3 und 5,6 Prozent. Hier stützten unter anderem positive Zielvorgaben der Unternehmen.

Kontakt zum Autor: ralf.zerback@wsj.com

DJG/DJN/raz/smh

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