Plus- und Minuszeichen an den Börsen in Ostasien haben sich am Donnerstag die Waage gehalten. Aufwärts ging es vor allem an der Leitbörse in Tokio und in Sydney, abwärts dagegen an den chinesischen Börsen. Der Nikkei-Index gewann 0,7 Prozent auf 15.314 Punkte und hat sich damit nach seinem Kurssturz am vergangenen Freitag um fast 6 Prozent erholt. Händler sprachen von Käufen exportsensitiver Aktien vor dem Hintergrund eines etwas anziehenden Dollar, die in einem wegen der derzeitigen Obon-Feiertage ausgedünnten Handel für höhere Kurse gesorgt hätten. Für etwas Zuversicht hätten die etwas besser als erwartet ausgefallenen BIP-Daten für das zweite Quartal vom Vortag gesorgt, wenngleich sie insgesamt wenig Überraschendes zutage gefördert hätten - auch keine Signale für eine weitere Lockerung der Geldpolitik in Japan.

Tendenziell stützend auf die Kurse wirkte die Aussicht auf weitere Aktienkäufe staatlicher Pensionsfonds. Kein Störfeuer ging von den bekanntermaßen sehr volatilen Daten zum Auftragseingang im japanischen Maschinenbau aus. Im Juni waren sie deutlich hinter den Erwartungen zurückgeblieben.

Dass die südkoreanische Notenbank wie erwartet den Leitzins senkte, löste in Seoul keine Kursreaktionen mehr aus. Dies sei bereits am Mittwoch mit kräftigen Kursgewinnen vorweggenommen worden, hieß es. Der Won legte allerdings etwas deutlicher zu von 1.030 auf zuletzt knapp 1.020 je Dollar. Die Zinssenkung sei seit geraumer Zeit weithin erwartet und deshalb im Vorfeld schon eingepreist worden, hieß es zur Begründung der ungewöhnlichen Kursreaktion. Mit der Zinssenkung unterstreiche die Notenbank außerdem, dass sie das Wachstumsprogramm der Regierung unterstütze. Weitere Zinssenkungen seien jetzt nicht mehr zu erwarten, hieß es an anderer Stelle. Die Analysten von HSBC halten als nächsten Zinsschritt eine Erhöhung im dritten Quartal 2015 für wahrscheinlich.

Zum Yen machte der Dollar zwischenzeitlich weiter Boden gut, zeigte sich zuletzt mit 102,42 Yen aber wieder auf dem Vortagesniveau. Laut Marktbeobachtern waren die Dollargewinne auch ein Grund für die anziehenden Aktienkurse in Tokio. Suzuki Motor gewannen 1,7 und TDK 1,8 Prozent. Gegen den Trend verlor die Aktie des Elektronikeinzelhändlers Yamada Denki nach erneut enttäuschende Umsatzzahlen 1,4 Prozent.

In Sydney wurden die jüngsten positiven Konjunktursignale und gute Quartalsergebnisse von Unternehmen als Erklärung für die Aufschläge angeführt. So gewannen Telstra 2,2 Prozent nach einem Anstieg des Nettogewinns und der Ankündigung, eigene Aktien zurückkaufen zu wollen. Für die Aktie des Spielkasino- und Hotelbetreibers Crown Resorts ging es sogar um fast 6 Prozent nach oben.

Vor allem im späten Handel abwärts ging es in Schanghai und Hongkong nach dem Erreichen neuer Jahreshochs am Vortag. Händler bemängelten fehlende frische Impulse von Konjunkturseite. Verkauft wurden vor allem zyklische Aktien. Nach der Vorlage über den Erwartungen ausgefallener Quartalszahlen drehten Lenovo im Verlauf ins Minus und verloren 1,6 Prozent. Die Aktie hatte in den vergangenen Tagen deutlich zugelegt. Abwärts ging es auch mit dem Kurs des Internetriesen Tencent. Er verlor 2,2 Prozent. Zwar schoss der Quartalsgewinn zum Vorjahr um 57 Prozent nach oben; für Verstimmung sorgte aber der Ausblick für den Umsatz mit Online-Spielen im zweiten Halbjahr. Gesucht waren SAIC Motor. Sie stiegen nach guten Halbjahreszahlen um 3,9 Prozent.

Wenig tat sich am Rohstoffmarkt. Sowohl die Preise für Öl als auch das Gold bewegten sich um ihre Vortageskurse, zumal es in den Krisenregionen Irak und Ukraine keine entscheidenden neuen Entwicklungen gab.

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