Alt 25.11.16, 18:58
Standard Rentenreport KW 47: Stimmung in deutscher Wirtschaft gut
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Dax verharrt im Seitwärtstrend.

Das Ifo-Geschäftsklima bleibt auch nach dem Wahlsieg Trumps gut. Das wichtigste deutsche Konjunkturbarometer verharrt im November auf dem Vormonatswert von 110,4 Zählern. Das hatte keinen Überraschungswert. Von Reuters befragte Ökonomen hatten dies genauso vorausgesagt. Für das Stimmungsbarometer der deutschen Wirtschaft befragen die Münchner Forscher allmonatlich rund 7.000 Manager. Die Lage beurteilen die Firmenchefs demnach sogar etwas besser als gedacht. Der Teilindex stieg im November auf 115,6 Punkte statt prognostizierte 115,0 Punkte. Bei der Teilkomponente zu den Erwartungen für die nächsten sechs Monate waren die Manager dagegen leicht pessimistischer als gedacht, sie sank auf 105,5. Erwartet worden waren 106,0 Punkte.

Dennoch trauen sich die Anleger weiterhin nicht aus der Deckung. Der Dax setzte auch am Donnerstag seine zähe Seitwärtsbewegung der Vortage fort. Am Nachmittag notiert der Leitindex bei 10.676 Zählern. Für Zurückhaltung sorgte auch das Referendum über eine Verfassungsänderung in Italien am 4. Dezember. Erst danach rechnen Marktexperten wieder mit mehr Bewegung.

Dem am Mittwochabend veröffentlichten Protokoll zur Zinssitzung der US-Währungshüter ist zu entnehmen, dass die US-Notenbank Federal Reserve (FED) die Marktteilnehmer auf den nächsten Zinsschritt einstimmt. Laut den Minutes sagten die meisten US-Notenbanker, dass eine Zinserhöhung relativ bald angemessen sein könnte und auch beim Zeitpunkt war man konkreter. Einige Notenbanker vertraten die Meinung, dass die Fed im Dezember die Zinsen anheben sollte, um ihre Glaubwürdigkeit zu wahren. Ganz generell waren sich die Zentralbanker darin einig, dass sich die Argumente für eine Zinsanhebung weiter verstärkt haben. Die Risiken für die wirtschaftlichen Aussichten wurden als “annähernd ausgeglichen” bezeichnet.

Bundesanleihen

Der Bund stockte am Mittwoch die zehnjährige Bundesanleihe um drei Milliarden Euro auf. Mit 0,21 Prozent musste die Bundesfinanzagentur die höchste Rendite seit März bieten. Die Auktion stieß auf großes Interesse. 2,51 Milliarden Euro der mit einem Kupon von 0 Prozent ausgestatteten Bunds wurden versteigert, 486 Millionen Euro behielt der Bund zu Marktpflegezwecken ein. Die sogenannte Bid-to-Cover-Ratio erhöhte sich gegenüber der Auktion von Anfang November deutlich auf 2,0 nach 1,5. Analysten sprachen demnach von einer sehr starken Nachfrage.

Am Donnerstag fiel der richtungsweisende Euro-Bund-Future auf 160,98 Punkte. Die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihe lag kaum verändert bei 0,26 Prozent.


Anlegertrends

Bayer-Hybridanleihe verzeichnet hohe Umsätze

Vergangene Woche hat die Finanztochter von Bayer die Platzierung einer Pflichtwandelanleihe (WKN: A189FZ) in Höhe von 4 Mrd. Euro an institutionelle Investoren, unter Ausschluss der Bezugsrechte bestehender Aktionäre der Gesellschaft, erfolgreich abgeschlossen. Die Begebung der Pflichtwandelanleihe ist der erste Teil der im Vorfeld angekündigten Eigenkapitalkomponente in Höhe von ca. 19 Mrd. US-Dollar zur Finanzierung der beabsichtigten Übernahme von Monsanto. Die Nettoerlöse aus der Transaktion sind dafür vorgesehen, einen Teil des noch nicht ausgeschöpften Kreditrahmens gemäß den von Bayer abgeschlossenen Finanzierungsvereinbarungen vorzeitig abzulösen. Die Verzinsung des Papiers liegt 5,625 Prozent bei einer Laufzeit bis zum 22. November 2019. Das Wandlungsrecht sieht eine Wandlung von 100.000 Euro nominal in 925,9259 Aktien der Bayer AG vor.

An der Börse Stuttgart handelten die Anleger auch rege den bis Juli 2074 laufende Hybridtitel (WKN: A11QR7) des Chemie- und Pharmakonzerns. Die Anleihe wird bis zum 01.07.2024 mit 3,75 Prozent p.a. verzinst, danach wandelt sich der Kupon in einen Floater und orientiert sich am 5-Jahres Euro Swap Satz (EUSA5) + 255 Basispunkte bis 01.07.2044, danach 5-Jahres Euro-Swap Satz (EUSA) + 330 Basispunkte. Die Anleihe ist erstmalig zum 01.07.2024 zu 100 Prozent durch den Emittenten kündbar, danach jährlich zum 01.07., letztmalig zum 01.07.2073.

Voestalpine sichert sich Aufträge im Automotive-Bereich

Der österreichische Stahlkonzern Voestalpine hat erneut einen Großauftrag im Volumen von 600 Millionen Dollar im Automotive-Bereich an Land gezogen. Auftraggeber ist ein deutscher Premium-Autohersteller. Bereits im August hatte der Konzern einen 500 Millionen Dollar schweren Auftrag eines deutschen Autoherstellers erhalten. Um den neuen Großauftrag umsetzen zu können, würden nun über 30 Millionen Euro in Standorte in Mexiko, Deutschland, Rumänien und China investiert. Rund 15 Millionen Euro der geplanten Investitionssumme sollen in die neue Produktionsstätte für Automobilkomponenten in Mexiko fließen.

Die bis Februar 2018 laufende Anleihe der Voestalpine AG (WKN: A1GLJ0) verzeichnete hohe Handelsumsätze in der Berichtswoche. Der Bond im Volumen von 500 Millionen Euro wird mit 4,75 Prozent p.a. verzinst und kann zu einer Stückelung von 1.000 Euro nominal gehandelt werden. Aktuell notiert das Papier bei 105,47 Prozent, was einer Rendite von 0,16 Prozent entspricht.

Neue Währungsanleihen von Pfizer Inc.

Der Pharmakonzern Pfizer hat jüngst fünf neue Anleihen im Gesamtvolumen von 6 Milliarden US-Dollar begeben, Die Laufzeiten der einzelnen Anleihen liegen zwischen drei und dreißig Jahren. Die 10-jährige Anleihe (WKN: A189FS) im Volumen von 1,75 Milliarden US-Dollar ist mit einem Kupon von 3 Prozent ausgestattet. Zudem besteht seitens des Emittenten eine Make Whole Call Option zu 0,15% bis zum 15.12.2026. Der zwanzigjährige Bond (WKN: A189FT) im Volumen von einer Milliarde US-Dollar ist am 15. Dezember 2036 fällig, wird mit 4,0 Prozent p.a. verzinst und kann ebenso vorzeitig vom Emittenten unter Zahlung einer Prämie von 0,05 Prozent bis zum 15.12.2036 zurückgezahlt werden. Alle Neuemissionen des Pharmakonzerns sind zu einer Mindeststückelung von 2.000 US-Dollar handelbar. Außerdem erfolgen die Zinszahlungen immer halbjährlich zum 15. Juni und zum 15. Dezember.


Börse Stuttgart TV

Anleihen Spezial: Der Blick reicht bis nach Mexiko

Nach der Wahl von Donald Trump zum künftigen US-Präsidenten kam es zu heftigen Bewegungen an den Börsen. Bianca Becker legt ihren Fokus dabei vor allem auf die Rentenmärkte. Im Interview mit Holger Scholze erläutert die Anleihe-Expertin aber auch die aktuelle Situation der mexikanischen Bonds sowie des Peso. Schließlich hatte sich Trump im Wahlkampf immer wieder auch zu einem Mauerbau an der südlichen Grenze der USA geäußert. Darüber hinaus ist die kürzlich emittierte Pflichtwandelanleihe von Bayer ein Thema. Traditionell werden aber auch die aktuellen Neuemissionen vorgestellt.



Quelle: boerse-stuttgart AG
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