Alt 20.08.16, 00:32
Standard Rentenreport KW 33: US-Notenbanksitzung im Fokus der Märkte
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DAX nach FED-Protokoll fester.

Die Sommerrallye der letzten Woche wurde am Mittwoch unterbrochen. Anleger hatten mit Spannung auf die Veröffentlichung des Protokolls der jüngsten US-amerikanischen Notenbanksitzung am Mittwochabend gewartet. Zunehmende Spekulationen auf eine Zinserhöhung in den USA hatten die Börsen am Mittwoch ausgebremst. Im Vorfeld der Veröffentlichung geriet der DAX unter Druck und fiel auf 10.574 Punkte.

Aus dem Protokoll von Mittwochabend ging hervor, dass die Währungshüter der Fed vor einer Zinsanhebung in diesem Jahr weitere positive Daten sehen wollen. Der DAX konnte diese Nachricht nicht am Donnerstag umsetzen und notierte um 10.600 Punkte.

Der Euro stieg jedoch an bis auf 1,1330 US-Dollar und nähert sich dem Niveau, das er vor dem Brexit-Votum im Juni mit mehr als 1,14 US-Dollar gehalten hatte.

Auch der Ölpreis stieg diese Woche weiter an. Ein Fass der US-Sorte WTI kostete am Donnerstag 47,04 US-Dollar. Die Nordsee-Sorte Brent stieg auf 49,74 US-Dollar je Barrel.
Zwischenzeitlich stieg der Preis sogar auf über 50 US-Dollar.

Die ZEW-Konjunkturerwartungen legten im August zu. Der ZEW-Index stieg im August um 7,3 Zähler auf plus 0,5 Punkte, wie das Mannheimer Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) mitteilte.

Bundesanleihen

Nach dem veröffentlichten FED-Protokoll notierten zehnjährigen Bundesanleihen etwas fester und rentieren aktuell bei minus 0,06 Prozent. Auch der richtungsweisende Euro-Bund-Future zog an und notierte am Donnerstag in der Spitze bei 167,46 Zählern.

Nach kritischen Äußerungen der Ratingagentur DBRS über die Wachstumsaussichten des Landes gerieten portugiesische Staatsanleihen diese Woche unter Druck. Die Rendite zehnjähriger Staatsanleihen stieg am Donnerstag auf 2,92 Prozent an.


Anlegertrends

Erste Group kündigt Anleihen

Die Erste Group Bank AG hat vergangene Woche mit Veröffentlichung der Unternehmenszahlen die Kündigung diverser Anleihen bekannt gegeben. Die Europäische Zentralbank hatte den Kündigungen zugestimmt.

An der Börse Stuttgart führte dies zu einem Handelsumsatz von mehr als sieben Millionen Euro in der nachrangigen Anleihe der Erste Finance Jersey 4 Ltd. (WKN: A0AW29). Der Kurs des Papiers legte von 52,50 auf 99,80 Prozent zu. Gemäß den Anleihebedingungen wird der Bond zum 24.09.2016 zu 100 Prozent gekündigt.

Weiter wurden die Anleihe der Erste Finance Jersey 6 Ltd. (WKN: A0D0CZ) zum 23.09.2016 sowie das Papier der Erste Cap. Fin. (WKN: A0GYKZ) zum 28.09.2016 gekündigt.

Mit 841,7 Mio. Euro Nettogewinn fährt die Erste Group 2016 den höchsten Halbjahresnettogewinn der Firmengeschichte ein. Im zweiten Quartal entsprach der Nettogewinn mit rund 567 Mio. Euro nahezu den Erwartungen. Laut Analysten gibt es “wenig Überraschendes” im Zahlenwerk der Bank. Bestätigt wurde auch die bisherige Ankündigung von 12 Prozent Kapitalrendite für das Gesamtjahr inklusive der Abschlagszahlen von 200 Mio. Euro für das Ende der heimischen Bankensteuer.

K+S Zahlen

Schlechte Zahlen lieferte vergangene Woche der Salz- und Düngemittelhersteller K+S. Nach dem Ergebniseinbruch im ersten Halbjahr rechnet das Kasseler Unternehmen auch für das Gesamtjahr nicht mit einer Besserung. Produktionsausfälle und niedrige Kalipreise belasteten den Konzern. Für 2016 wird ein Umsatz von 3,5 bis 3,7 Milliarden Euro und ein operativer Gewinn von 200 bis 300 Millionen Euro erwartet. Der Vorjahresumsatz betrug 4,2 Milliarden Euro und das Ergebnis lag bei 782 Millionen Euro.

Anleger trennten sich von dem im Dezember 2021 endfälligen Bond (WKN: A1YCR5) der K+S AG. Die Anleihe ist mit einem Kupon von 4,125 Prozent ausgestattet und kann zu einer Mindeststückelung von 1.000 Euro nominal gehandelt werden. Das von S&P mit BBB- bewertete Papier hat sich nach dem Kursrutsch von Anfang August wieder gefangen und notiert aktuell bei 112,55 Prozent.

Neue Währungsanleihen von Caterpillar Financial Services Corp.

Die Finanztochter des Herstellers und Anbieters von Bau- und Bergbautechnik, Diesel- und Erdgasmotoren sowie industrieller Gasturbinen und Diesellokomotiven Caterpillar hat zwei US-Dollar Anleihen emittiert. Die fünfjährige Anleihe (WKN: A184XR) wurde mit einem Emissionsvolumen in Höhe von 950 Mio. US-Dollar begeben. Rückzahlungstermin ist der 09.08.2021 gelegt. Die Anleihe wird mit 1,70 Prozent p.a. verzinst .Die zehnjährige Anleihe (WKN: A184XS) im Volumen von 300 Mio. US-Dollar und ist am 09.08.2026 endfällig. Der Kupon beträgt bei 2,40 Prozent. Beide Anleihen können ab einer Mindeststückelung von 1.000 US-Dollar nominal gehandelt werden und sind von Standard & Poor’s mit A bewertet.

Beide Titel notieren derzeit noch unter pari. Anleger interessierten sich in den ersten Handelstagen stärker für den zehnjährigen Bond.


Börse Stuttgart TV

Studie von J.P. Morgan: Anleihen schlagen Aktien

Wer hätte das gedacht? Laut einer Studie von J.P. Morgan konnten Anleger mit Anleihen im vergangenen Quartal eine deutlich höhere Rendite erzielen, als mit Aktien. Doch kann das angesichts des Niedrigzinsumfelds sowie vermehrten Negativzinsen bei Anleihen tatsächlich sein? Rentenhändlerin Bianca Becker bei Börse Stuttgart TV.



Quelle: boerse-stuttgart AG
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