Alt 27.09.12, 16:46
Standard Arbeitsmarktdaten wecken Hoffnungen an Wall Street
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Trotz überwiegend schwacher Konjunkturdaten notieren die großen US-Aktienindizes am Donnerstag nach zwei Verlusttagen leicht im Plus. Händler berichten, dass die wichtigsten Zahlen derzeit vom Arbeitsmarkt kämen, und genau die seien besser als erwartet ausgefallen.

"Die Anträge auf Arbeitslosenhilfe sind die zeitnahesten Daten, und derzeit ist es die Beschäftigung, die zählt", sagt Dan Greenhaus, Chefanalyst bei der BTIG in New York. In der Vorwoche ist die Zahl der Erstanträge auf Leistungen der US-Arbeitslosenversicherung deutlich stärker gefallen als erwartet. Sie ging um 26.000 auf den niedrigsten Stand seit Ende Juli zurück. Greenhaus verweist zudem auf die Revision früherer Beschäftigtenzahlen durch das Arbeitsministerium. In den zwölf Monaten bis zum März wurden offenbar nicht nur knapp zwei Millionen Stellen geschaffen, sondern fast 400.000 mehr. "Das sind eine Menge mehr als wir gedacht haben", sagt Greenhaus.

Etwas in den Hintergrund gedrängt werden dafür der enttäuschend starke Rückgang der Auftragseingänge um 13 Prozent sowie der überraschende Rückgang bei den ausstehenden Hausverkäufen. Der Dow-Jones-Index gewinnt 0,1 Prozent auf 13.432 Punkte, während der S&P 500 um 0,4 Prozent steigt und der Nasdaq-Composite um 0,6 Prozent.

Am US-Anleihemarkt veranlassen die besseren Aussichten für den US-Arbeitsmarkt die Investoren, in riskantere Anlagen zu wechseln. Nach acht Tagen in grünem Terrain sinken hier die Kurse erstmals wieder und die Rendite der zehnjährigen Treasuries steigt auf 1,64 Prozent.

Am Rohstoffmarkt geht es dagegen aufwärts. Die Feinunze Gold verteuert sich um 0,8 Prozent auf 1.768,30 Dollar. Händler verweisen hier auch auf die Rekord-Liquiditätsspritze im Wert von rund acht Milliarden Dollar, die die chinesische Notenbank gerade in ihr Bankensystem gegeben hat. "Das ist schon Stimulus auf zwei Kontinenten", sagte George Gero von der RBC. "Und bald kommt der dritte hinzu", sagt er mit Blick auf die Entwicklung in Europa und speziell in Spanien. Der Preis für ein Barrel Leichtöl der US-Sorte WTI legt um 1,3 Prozent auf 91,18 Dollar zu.

Am Devisenmarkt bewegt sich der Euro kaum und notiert mit 1,2854 Dollar etwa auf dem Niveau des Vorabends.

An den Börsen klettern die Aktien von Yahoo um knapp zwei Prozent auf 15,89 Dollar. Hier stützt die Kaufempfehlung von Goldman Sachs, die den Titel mit einem Kursziel von 22 Dollar wieder unter Beobachtung genommen hat. Analyst Heath Terry verweist darauf, dass Yahoo trotz vieler Probleme - etwa bei der Mobil-Strategie - noch immer eine starke Stellung im Onlinemarkt habe.

Die Aktien von Nike verlieren 0,5 Prozent. Der Schuh- und Bekleidungshersteller wird nachbörslich sein Zahlenwerk zum ersten Geschäftsquartal vorlegen. Analysten rechnen im Schnitt mit einem Gewinn von 1,12 Dollar je Aktie. Und auch Research in Motion wird am Donnerstagabend berichten, wie es im zweiten Quartal für den Blackberry-Produzenten gelaufen ist. Analysten erwarten hier einen Verlust von 47 Cents je Aktie, aber RIM hatte die Anleger Anfang der Woche mit positiven Kundenzahlen überrascht. Die Aktie rückt um ein Prozent vor.

Kontakt zum Autor: joern.rehren@dowjones.com

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