Alt 26.09.12, 16:53
Standard Proteste in Europa drücken Wall Street ins Minus
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Nach einem robusten Start folgen die Kurse an den US-Börsen jetzt doch den Vorgaben aus Europa und Asien und drehen ins Minus. Vor allem das Sorgenkind Eurozone drängt sich wieder in den Vordergrund: Nach Straßenkämpfen bei Demonstrationen in Spanien symbolisiert nun auch der Generalstreik in Griechenland die wirtschaftlich und politisch schwierige Lage. Zudem drückt die Unsicherheit, ob Spanien nun endlich in Brüssel wegen EU-Hilfen anklopft oder nicht.

"Die Demonstrationen werfen die Frage auf, ob diese Länder in der Lage sein werden, ihre versprochenen Sparvorhaben auch einzuhalten", sagt Brian Gendreau, Analyst bei Cetera Financial. "Es erinnert uns daran, dass die europäische Schuldenkrise noch immer da ist. Aber das sollte keine Überraschung sein."

Zudem entsprachen die jüngsten Meldungen vom US-Immobilienmarkt nicht den optimistischen Erwartungen, die zuletzt steigende Häuserpreise hervorgerufen hatten. Die Neubauverkäufe sind im August überraschend um 0,3 Prozent zum Vormonat gesunken. Ökonomen hatten dagegen mit einem deutlichen Anstieg um gut zwei Prozent gerechnet. Allerdings sind die Preise für diese neuen Häuser im Schnitt um 17 Prozent zum Vorjahr gestiegen.

Im Vergleich zu Europa sind die Kursverluste allerdings recht milde, nachdem die US-Indizes schon am Vorabend stärker nachgegeben hatten. Der Dow-Jones-Index sinkt um 0,1 Prozent auf 13.441 Punkte, der S&P-500 fällt um 0,4 Prozent und der Nasdaq-Composite um 0,8 Prozent.

Auch andere riskantere Anlagen werden verkauft, weil die Investoren Sicherheit suchen. Davon profitiert die US-Währung, so dass der Euro nur noch bei 1,2857 Dollar notiert und damit gut einen halben US-Cent unter dem Vorabendniveau. US-Anleihen gelten ebenfalls als sicheres Investment und verzeichnen steigende Kurse. Die Rendite der zehnjährigen Treasurys fällt entsprechend auf 1,63 Prozent.

An den Rohstoffmärkten legen dagegen Gold und Öl den Rückwärtsgang ein. Gold ist gut ein Prozent billiger als zum Vortagesschluss und kostet nur noch 1.747 Dollar je Feinunze. Der Preis für ein Barrel Leichtöl der US-Sorte WTI fällt um gut zwei Dollar auf 89,39 Dollar, den tiefsten Stand seit Anfang August.

Unter den Einzelwerten an der Börse rücken die Aktien des Blackberry-Herstellers Research in Motion um zwei Prozent vor. Das Unternehmen berichtet über zwei Millionen Abonnenten für Blackberry-Anwendungen und hat ein neues mobiles Betriebssystem vorgestellt.

Kräftig abwärts geht es dagegen mit den Papieren des Auftragsfertigers Jabil Circuit. Die Geschäftszahlen waren schwächer als erwartet ausgefallen, gefolgt von einem enttäuschenden Ausblick. Der Kurs gibt um zehn Prozent nach.

Die Aktien von Yahoo sind nach einem positiven Start jetzt auch ins rotes Terrain gedreht und verlieren 0,4 Prozent. Die neue Yahoo-Chefin Marissa Mayer hatte zuvor Pläne vorgestellt, die das Internetportal wieder auf Kurs bringen sollen. Sie kündigte unter anderem an, die Yahoo-Plattform auf mobile Geräte umstellen und so die Nutzerzahlen erhöhen zu wollen. Zudem soll es mit dem Silicon-Valley-Veteranen Ken Goldman einen neuen Finanzvorstand geben.

Kontakt zum Autor: joern.rehren@dowjones.com

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