Alt 25.09.12, 21:46
Standard Fed-Gouverneur drückt die Stimmung an der Wall Street
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Skeptische Äußerungen des Fed-Gouverneurs von Philadelphia Charles Plossner haben am Dienstag für fallende Aktienkurse an der Wall Street gesorgt. Er sagte, dass die jüngst beschlossenen Käufe von Hypothekenpapieren durch die US-Notenbank wohl weder das Wachstum noch die Beschäftigung antreiben werden. Plosser gilt als "geldpolitischer Falke" im Offenmarktausschuss der Fed und spricht sich seit Monaten gegen geldpolitische Lockerungsmaßnahmen aus. Er ist aber derzeit nicht stimmberechtigt.

"Viele Anleger glauben, dass die Federal Reserve der Auslöser für die jüngste Rally war", sagte Michael Shea, Managing Partner bei Direct Access Partners. "Wenn dann ein Fed-Gouverneur sich von dem distanziert, was die Fed tut, dann erschreckt das ein paar Leute", fügte er hinzu.

Eine weitere Belastung war die überraschende Gewinnwarnung von Caterpillar. Der weltweit aktive Hersteller von Baumaschinen gilt als guter Indikator für die künftige Konjunktur, weshalb dessen gesenkte Gewinnprognose für 2015 die Anleger durchaus verschreckte. Caterpillar hatte zur Begründung auf eine Reihe geopolitischer und konjunktureller Unsicherheiten hingewiesen. Die Aktie verlor 4,2 Prozent auf 87,01 Dollar.

Der Dow-Jones-Index gab um 0,7 Prozent auf 13.458 Punkte nach. Der S&P-500 sank um 1,1 Prozent und der Nasdaq-Composite um 1,4 Prozent. Die Umsätze gingen auf 0,76 (Montag: 0,63) Milliarden Aktien zurück. Dabei kamen auf 832 (1.213) Kursgewinner 2.228 (1.804) -verlierer, unverändert schlossen 74 (108) Titel.

Anfänglich hatten noch erfreuliche Konjunkturdaten die Börsen gestützt. Danach hält der Aufschwung am US-Immobilienmarkt angesichts steigender Häuserpreise an und die Stimmung der amerikanischen Verbraucher hat sich deutlich aufgehellt. Der vom Forschungsinstitut Conference Board ermittelte Index des Verbrauchervertrauens kletterte im September auf 70,3 Punkte, den höchsten Stand seit Februar. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten lediglich einen Anstieg auf 65,0 von zuvor 61,3 prognostiziert.

Auch am Devisenmarkt musste der Euro nach einem Höhenflug im Tagesverlauf im Anschluss an die Plosser-Aussagen wieder den Schwanz einziehen. Die Gemeinschaftswährung fiel wieder auf das Niveau vom Morgen bei knapp über 1,29 Dollar zurück. Der Ölpreis drehte nach einem Ausflug über 93 Dollar sogar ins Minus. Der Preis für den November-Kontrakt auf ein Barrel Leichtöl der Sorte WTI fiel um 0,56 Dollar auf 91,37. Auch der Goldpreis gab zwischenzeitliche Gewinne wieder ab. Der Dezember-Kontrakt schloss aber noch mit einem minimalen Plus bei 1.766,40 Dollar je Feinunze.

Die Kurse am US-Anleihemarkt schlossen nach anfänglichen Abschlägen klar im Plus - zum siebten Mal hintereinander. Händler verwiesen auf anhaltende Sorgen um die Probleme der Eurozone, die Anleger in den sicheren Hafen trieben. Die Rendite der zehnjährigen Treasurys sank auf 1,67 Prozent.

An den Börsen ging es für die Aktie Red Hat um 3,5 Prozent abwärts. Das Softwareunternehmen hatte mit seinem Gewinn im zweiten Quartal leicht unter den Erwartungen gelegen. Vor allem die Margen hatten unter steigenden Kosten gelitten. Anteilsscheine von Union Drilling kletterten dagegen um 5,7 Prozent. Der Experte für Bohrtechnik hatte seiner Übernahme durch Sidewinder Drilling für 242 Millionen Dollar zugestimmt.

Kontakt zum Autor: joern.rehren@dowjones.com

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