Alt 15.09.14, 14:10
Standard DAX wenig verändert - Bieraktien steigen
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Nach einem etwas leichteren Start zeigen sich die meisten Aktienmärkte am Mittag in Europa mit nur noch kleinen Minuszeichen. Für einen leichten Stimmungsdämpfer sorgt ein hinter den Erwartungen zurückgebliebenes Wachstum der Industrieproduktion in China im August. Für Zurückhaltung sorgte zumindest im frühen Handel in Deutschland auch noch das gute Abschneiden der Euroskeptiker der AfD bei den Landtagswahlen in Thüringen und Brandenburg.

Inzwischen hat der DAX aber knapp ins Plus gedreht und gewinnt 0,1 Prozent auf 9.662 Punkte. In den ersten Handelsminuten war er auf 9.600 Punkten zurückgefallen. Für den Euro-Stoxx-50 geht es dagegen um 0,1 Prozent auf 3.232 Punkte nach unten. Deutlicher fallen die Verluste in Lissabon, Mailand und Athen aus mit einem Minus um 1,0 Prozent.

Mit der Offenmarktsitzung der US-Notenbank am Dienstag und Mittwoch und dem Referendum über die Unabhängigkeit Schottlands am Donnerstag warten mutmaßlich richtungsweisende Ereignisse auf die Akteure an den Finanzmärkten. Im Vorfeld halten sich viele Anleger bedeckt und warten zunächst ab.

An den Devisenmärkten dominiert weiter der Aufwärtstrend des US-Dollar. Gestützt wird er vom fortgesetzten Anstieg der Renditen bei den US-Anleihen und von Spekulationen über einen sich konkretisierenden Zeitpunkt für die erste US-Zinserhöhung, wenn am Mittwoch die US-Notenbank ihre Beschlüsse erörtert. Das Währungspaar Euro-Dollar handelt bei 1,2917 nach einem Start im Bereich um 1,2960.

Der Rubel fällt derweil von Tief zu Tief angesichts der anhaltenden Spannungen in der Ukraine und der sich drehenden Sanktionsspirale zwischen den westlichen Staaten und Russland. Das neue Jahrestief für den Rubel beträgt 38,06 je US-Dollar. Die Börse in Moskau verliert ein knappes Prozent.

Am Aktienmarkt sorgt die Bierbranche für Gesprächsstoff, nachdem Heineken ein Übernahmeangebot des Branchenrivalen SABMiller ausgeschlagen hat. Die Eigentümerfamilie, die den Mehrheitsanteil an Heineken hält, will die Unabhängigkeit des Unternehmens wahren. "Das hält die Konsolidierungsfantasie in der Bierbranche am Köcheln", wird dies im Handel positiv für die Branchenwerte kommentiert. Heineken steigen um 2,5 Prozent und AB Inbev um 1,1 Prozent.

Für SABMiller geht es sogar um 4,1 Prozent nach oben, denn nach dem Scheitern der Übernahme gerät SABMiller nun selbst ins Fadenkreuz für eine mögliche Übernahme. In der Vergangenheit wurde immer wieder spekuliert, dass AB Inbev an dem Konkurrenten interessiert sein könnte. Der Branchenindex der Nahrungsmittelaktien liegt mit 0,8 Prozent klar an der Spitze unter den Sektoren.

Schlusslicht ist der Öl und Gassektor, nachdem der Ölpreis weiterhin zur Schwäche tendiert. Das Fass der Sorte Brent handelt mit 96,75 Dollar 0,3 Prozent leichter.

Gut kommen die Zahlen des Bekleidungshändlers H&M an, die Aktie legt um 2,4 Prozent zu. "Mit einem Umsatzplus von 19 Prozent war das Wachstum doppelt so stark wie im Juli", so ein Händler.

Im DAX zieht die adidas-Aktie um 1,8 Prozent an. Laut dem Wall Street Journal Deutschland (wsj.de) setzen die Aktionäre nun den Vorstand unter Druck. Sie wollten eine klare Strategie für einen schnellen Turnaround. "Einige Investoren hätten in den Gesprächen auch eine frühzeitige Absetzung der adidas-Spitze um Hainer ins Spiel gebracht", so wsj.de.

Nach unten geht es für die Lufthansa, die Aktie verliert 1,2 Prozent. Die Vereinigung Cockpit plant für Dienstag einen erneuten Streik bei der Deutschen Lufthansa. Mit dem Streik soll ein neuer Tarifvertrag zur Übergangsversorgung erreicht werden. Der Arbeitgeber hat inzwischen reagiert und das Angebot zur Neuregelung der Übergangsversorgung angeboten. Ob sich damit eine Lösung abzeichnet, bleibt abzuwarten.

"Das passt", sagt ein Marktteilnehmer zum nun konkreten Übernahmeangebot von TUI für die Tochter TUI Travel. Die mit der Fusion verbundenen Vorteile sind nach Ansicht der Analysten der Credit Suisse allerdings noch nicht eingepreist. TUI gewinnen knapp 1 Prozent, TUI Travel 1,6 Prozent. Allerdings gibt es auch skeptische Stimmen. So halten die Analysten von Panmure Gordon die Konditionen der Fusion von TUI und TUI Travel für die TUI-Travel-Aktionäre für nicht besonders vorteilhaft. Viele von ihnen dürften auf ein Übernahmeangebot gehofft haben anstelle einer Zusammenschlusses ohne Prämie, heißt es.

Kontakt zum Autor: thomas.leppert@wsj.com

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