Alt 11.09.14, 13:04
Standard Autowerte bremsen die Aktienmärkte aus
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An den europäischen Aktienmärkten geben die Kurse am Donnerstag ihre Gewinne aus dem frühen Geschäft wieder ab. Der Euro-Stoxx-50-Index notiert am Mittag mit einem Minus von 0,1 Prozent auf 3.241 Punkte knapp behauptet, der DAX liegt wenig verändert im Markt. "Damit setzt sich die zu Wochenbeginn eingeleitete Verschnaufpause fort", sagt ein Händler.

Belastet wird die Stimmung weiter von der Angst vor steigenden US-Zinsen. Bei einigen Laufzeiten im mittleren Bereich hatten die Renditen am Mittwoch neue Jahreshochs markiert. Die Angst dürfte aber übertrieben sein. Dafür spricht laut Marktteilnehmern der Kapitalzufluss in US-Anleihen aus dem Ausland wegen des Zinsvorteils gegenüber japanischen und europäischen Bonds. Und die fallenden Rohstoffpreise sowie die zuletzt wieder schwächere Entwicklung am US-Arbeitsmarkt dürften die US-Notenbank vorerst noch von Leitzinserhöhungen abhalten.

Gebremst werden die Indizes vor allem von den Autoaktien. Wegen der schwachen jüngsten Wachstumszahlen aus der Eurozone und der konjunkturellen Risiken in China habe der Markt hier eine vorsichtigere Haltung zum Sektor eingenommen. Vom Jahresanfang bis Ende Juli lief der Autosektor besser als der Euro-Stoxx-50, seitdem neigen die Anleger zu Gewinnmitnahmen. Der Branchen-Index in der europäischen Stoxx-Welt fällt um 0,6 Prozent. Daimler führen die Verliererliste in dem Sektor mit einem Minus von 0,9 Prozent an.

Auf der anderen Seite der Skala stehen die Fluggesellschaften, der Index für Verkehr und Freizeit steigt um 0,8 Prozent. Titel von Air France-KLM legen um 3 Prozent zu und reagieren damit positiv auf die Ankündigung eines Sparprogramms. Mit diesem soll der Gewinn um rund 10 Prozent pro Jahr gesteigert werden.

Lufthansa erholen sich um 1,0 Prozent. Sie profitieren unter anderem von Berichten, die Luftverkehrsabgabe könne abgeschafft werden. Sie belastet die Airline mit rund 350 Millionen Euro pro Jahr, heißt es von den Analysten der DZ Bank. Zudem erhöht Konzernchef Carsten Spohr den Druck auf die Gewerkschaft der Piloten. Entgegen den bisherigen Gepflogenheiten will er Details aus den Tarifverhandlungen veröffentlichen.

Gewinner Nummer eins im DAX sind allerdings K+S. Sie steigen um 1,5 Prozent, nachdem die Societe Generale die Aktien laut Händlern auf eine Empfehlungsliste gesetzt hat.

Der Euro notiert bei 1,2920 Dollar und versucht sich damit weiter an einer Bodenbildung nach seinem Kursabsturz infolge der EZB-Zinssenkungen. Von den Konjunkturdaten gehen dagegen keine größeren Impulse aus. Aus Deutschland und Frankreich wurden endgültige Inflations-Daten vermeldet. Die deutschen Daten lagen im erwarteten Rahmen, in Frankreich stiegen sie etwas stärker an. Auch beim britischen Pfund ist erst einmal Ruhe eingekehrt, eine neue Umfrage hat eine Mehrheit der Schotten für den Verbleib in Großbritannien ergeben. Lloyds Bank und RBS können sich erholen, nachdem sie für den Fall der Abspaltung mit dem Verlegen ihrer Firmensitze nach London gedroht haben.

Kräftig unter Druck stehen dagegen die Aktien des Londoner Börsenbetreibers LSE, sie fallen um fast 8 Prozent. Hier kommt eine ganze Flut von Bezugsrechten für neue Aktien an den Markt. Im TecDAX stehen LPKF und Aixtron mit Kursgewinnen von über 4 Prozent an der Spitze der Gewinner.

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