Alt 10.09.14, 13:07
Standard Börsen erholen sich im Tagesverlauf
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Europas Börsen erholen sich im Tagesverlauf und liegen bis Mittwochmittag nur noch minimal im Minus. Die US-Futures sind leicht ins Plus gedreht und vorbörslich zeichnen sich Gewinne in der Apple-Aktie zum Börsenstart in New York ab. Steigende Zinsen an den Anleihemärkten hatten am Dienstag Kursverluste an der Wall Street ausgelöst. Die Renditen für dreijährige US-Staatspapiere stiegen auf den höchsten Stand seit drei Jahren. Der DAX verliert 1 Punkt auf 9.709 Punkte, für den Euro-Stoxx-50 geht es 1 Punkt auf 3.244 nach unten.

Die Notenbankfiliale in San Francisco hat den Markt auf vergleichsweise schnell steigende Leitzinsen eingestellt. "Dieser restriktivere Kurs ist bislang auf die Aktienmärkte noch nicht durchgeschlagen, wird dies aber eher früher als später tun", sagt Jens Klatt von DailyFX. Auch am Euro-Rentenmarkt steigen die Zinsen seit Anfang September. Bundesanleihen rentieren am Mittwoch bei 1,06 Prozent, nachdem die Marktzinsen unlängst noch deutlich unter einem Prozent lagen.

Auch Apple kann am Gesamtmarkt keine Akzente setzen. "Das war alles wie vorher spekuliert wurde", sagt ein Händler mit Blick auf die Vorstellung des iPhone 6 und der Smartuhr "Apple Watch" am Vorabend. Apple-Aktien stiegen zunächst kräftig, um die Gewinne dann jedoch bis zum US-Handelsschluss wieder komplett abzugeben. Auch die Kurse der Zulieferer in Taiwan und China gaben teils deutlich nach.

Auch der Kurs des deutschen Apple-Zulieferers Dialog Semiconductor verliert 1 Prozent. Für die Aktie des Uhrenherstellers Swatch geht es mit der Ankündigung der "Apple Watch" um 2 Prozent nach unten. Den Chip- und EC-Karten-Hersteller Gemalto sehen die Analysten der Rabobank als einen Gewinner des künftigen "Apple Pay"-Systems wegen dessen Nutzung der Near-field Communication-Technologie (NFC). Die Weiterentwicklung des NFC-Marktes dürfte für einen kräftigen Nachfrageschub für Gemaltos kontaktlose Chips sorgen. Gemalto-Titel steigen 4,1 Prozent.

Am Devisenmarkt sammeln Händler beim Euro weiter die Scherben ein. Nach dem Kursrutsch von 1,40 auf unter 1,30 Dollar in nur vier Monaten stabilisiert sich die Gemeinschaftswährung auf niedrigem Niveau. Am Mittag wird sie mit 1,2950 Dollar bezahlt. Der Greenback legt zum Yen weiter zu, gestützt von der Erwartung steigender US-Zinsen. Das britische Pfund, das zuletzt von einer drohenden Abspaltung Schottlands von Großbritannien stark belastet worden war, erholt sich zum Dollar und zum Euro etwas.

Am deutschen Aktienmarkt drückt eine Abstufung von "Kaufen" auf "Neutral" von Goldman Sachs die Salzgitter-Aktie um 1,4 Prozent nach unten. Bei ThyssenKrupp rät die Barclays Bank zum "Untergewichten" der Aktie im Portfolio, sie verliert 0,2 Prozent. BMW hat den Fahrzeugabsatz im August um 4,5 Prozent gesteigert, der Kurs fällt daraufhin um 0,8 Prozent. "Der Kurs leidet unter der allgemeinen Tendenz zu Gewinnmitnahmen", sagt ein Händler. Der Flughafenbetreiber Fraport hat im August sowohl das Passagier- als auch das Frachtaufkommen gesteigert, die Titel geben dennoch um 0,2 Prozent nach.

Der Kurs der spanischen Bank Santander fällt um 1,3 Prozent. Der langjährige Chairman der Bank, Emilio Botin, ist im Alter von 79 Jahren an einem Herzinfarkt gestorben. Für Unsicherheit sorgt nun die Nachfolgeregelung. Botin hatte wiederholt betont, dass er nicht zurücktreten werde. Botin soll seine Tochter Ana-Patricia als ideale Nachfolgerin betrachtet haben. Allerdings sei unklar, ob sie genügend Unterstützung im Aufsichtsrat genieße, um in die Fußstapfen ihres Vaters treten zu können, heißt es.

Ferrari-Chef Luca Cordero di Montezemolo wird im Oktober von seinem Posten zurücktreten. Für ihn könnte der CEO des Mutterkonzerns Fiat, Sergio Marchionne, das Ruder beim Luxusautohersteller übernehmen. Fiat-Aktien steigen daraufhin um 2,6 Prozent.

Telefonica Deutschland handeln mehr als 23 Prozent niedriger. Der optische Kurseinbruch ist jedoch der laufenden Kapitalerhöhung geschuldet. Die Aktie handelt bereinigt um den Preis für das Bezugsrecht für die neuen Aktien.

Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com

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