Der drohende Militärschlag der USA gegen Syrien hat die Kurse am deutschen Aktienmarkt schwer belastet. Der DAX büßte 2,3 Prozent oder fast 200 Punkte auf 8.243 ein. Das ist der größte Tagesverlust seit mehr als sieben Wochen. Auch ein robuster ifo-Index, der im August stärker gestiegen ist als erwartet, konnte die Kurse nicht stützen. "Zu sehr schwelt wohl die Angst der Investoren vor einer Ausweitung des Nahost-Konflikts in Syrien", sagte Stefan Hötte vom Broker IG Markets.

Unter die Räder gerieten neben den Finanzaktien vor allem die besonders von der Konjunktur abhängigen Titel. So verloren die Aktien der Automobilhersteller BMW, Daimler und VW zwischen 3,2 und 4,8 Prozent. Der Daimler-Aktie half es auch nicht, dass das oberste Verwaltungsgericht Frankreichs das Verkaufsverbot für Mercedes-Modelle wegen des Einsatzes eines umstrittenen Kältemittels aufgehoben hat.

Abgestoßen wurden auch die Papiere der Lufthansa und von Air Berlin, die um 3,6 bzw. 3,1 Prozent fielen. "Hier hat vor allem der feste Ölpreis auf die Kurse gedrückt", sagte ein Händler. Dieser stieg auf über 108 US-Dollar auf ein neues Jahreshoch. Zudem führen über die Nahost-Region strategisch wichtige Überflugrouten von und nach Asien.

Verkauft wurden wegen des drohenden Angriffs der USA auf Syrien auch TUI-Aktien, die um 6,6 Prozent absackten. "Mit Syrien ist das gesamte östliche Mittelmeer inklusive Ägypten, Griechenland, Türkei, Zypern und Israel von den Spannungen betroffen", sagte ein Händler.

Papiere des Düngemittelproduzenten K+S gingen mit einem kleinen Plus von 0,4 Prozent aus dem Handel. Sie profitieren seit Montag von der Spekulation, dass es in Russland möglicherweise nicht zum Auseinanderbrechen eines Preiskartells für Kalidünger kommt. Das könnte den Kalipreis stützen.

Auch Aktien des Chemiekonzerns Lanxess retteten ein kleines Plus von 0,2 Prozent ins Ziel. Allerdings ist die Aktie sei Jahresbeginn um knapp 26 Prozent gefallen. Eine Abstufung auf "Neutral" von "Kaufen" durch Nomura ließ die Aktien von Thyssen-Krupp um 3,1 Prozent nachgeben.

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