Alt 26.08.13, 11:47
Standard Syrien hält die Börsen im Zaum
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Die Hängepartie an Europas Börsen setzt sich zu Begin der neuen Handelswoche fort. Nach anfänglich stabilen Kursen sind diese in der Mehrzahl ins Minus gerutscht. Händler begründen die Zurückhaltung der Investoren mit der Eskalation und Internationalisierung des Bürgerkriegs in Syrien. Der DAX, der schon seit mehr als einem Monat zwischen 8.200 und 8.457 Punkten pendelt, gibt um 0,3 Prozent auf 8.393 nach. Der Euro-Stoxx-50 verliert 0,7 Prozent auf 2.807 Zähler.

"In Syrien, der Türkei und seit kurzem in Ägypten nehmen die geopolitischen Risiken weiterhin zu", merkt Jeff Katz von Perkins Investment an. Zudem werde in Kürze die politische Debatte um die Verschuldungsgrenze in den USA wieder aufgenommen. "Jeder dieser Faktoren könnte die Marktvolatilität schnell erhöhen und den Anzeichen der jüngsten Erholung der US-Wirtschaft ein Ende bereiten", warnt Katz.

Der lethargische Handel an den europäischen Börsen dürfte unterdessen wenigstens zum Teil auch auf das Fehlen der britischen Marktakteure zurückzuführen sein. In London sind die Börsen wegen des "Summer Bank Holiday" geschlossen.

Vergleichsweise robust halten sich die Telekomaktien, der Sektor legt leicht zu. Hier stützt die Nachricht, dass die Übernahme von E-Plus durch Telefonica Deutschland nicht länger durch eine Kaufofferte für die E-Plus-Mutter KPN gefährdet ist. Der KPN-Großaktionär America Movil, der KPN für 7,2 Milliarden Euro übernehmen will, hat sich nach Aussage der Telefonica "unwiderruflich dazu verpflichtet", dem Erwerb von E-Plus durch Telefonica auf der außerordentlichen Hauptversammlung Anfang Oktober zuzustimmen. KPN-Aktien steigen daraufhin um 3 Prozent.

Im Handel mit den großen Devisenpaaren Euro/Dollar, Dollar/Yen und Euro/Yen vollziehen sich die Kursbewegungen eher in homöopathischen Dosen. Der Euro bewegt sich zur US-Währung in einer sehr engen Spanne zwischen 1,3364 und 1,3392 Dollar. Am frühen Nachmittag veröffentlicht das Handelsministerium in Washington die Auftragseingänge für langlebige Wirtschaftsgüter im Juli. Sollten diese die Erwartungen der Investoren enttäuschen, könnte der Dollar unter Druck geraten.

Am Rentenmarkt stabilisieren sich die Kurse ein wenig. Der Bund-Future, ein rege gehandelter Terminkontrakt auf Bundesanleihen, war am Freitag auf den niedrigsten Stand seit fast einem Jahr gefallen. "Bundesanleihen dürften heute von schwächeren US-Aufträgen Unterstützung erfahren", prognostiziert Rainer Guntermann von der Commerzbank. Wegen der geschlossenen Börsen in London rät der Analyst jedoch, risikoreiche Anlagepositionen gering zu halten.

Kontakt zum Autor: benjamin.krieger@dowjones.com

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