Alt 21.08.13, 12:17
Standard Anleger vor Fed-Protokoll weiter vorsichtig
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Der wichtigste Termin des Tages, die Veröffentlichung des Protokolls der US-Notenbanksitzung im Juli, findet erst nach Handelsschluss in Europa statt. Die Anleger erhoffen sich hiervon neue Hinweise über den Zeitpunkt und das Ausmaß einer Verringerung der monatlichen Wertpapierkäufe der Fed von 85 Milliarden Dollar. Im Vorfeld halten sich die Anleger mit Investitionsentscheidungen zurück. Der DAX notiert 0,3 Prozent leichter bei 8.279 Punkten, für den Euro-Stoxx-50 geht es um 0,4 Prozent auf 2.778 Punkte zurück.

Nach Einschätzung der Credit Agricole dürfte die US-Notenbank ab September die monatlichen Anleihekäufe um 20 Milliarden Dollar zurückfahren. Für eine Verringerung der Wertpapierkäufe sprechen nicht nur bessere Arbeitsmarktdaten. In den vergangenen Monaten hat sich eine zunehmende Zahl von Fed-Mitgliedern besorgt geäußert, dass die ultralockere Geldpolitik der US-Notenbank eine Blasenbildung an den Finanzmärkten begünstigt.

Die Möglichkeit besteht zudem, dass auch nach dem Protokoll keine endgültige Klarheit über das weitere Vorgehen der US-Notenbank bestehen. Die Unsicherheit und damit die latente Belastung der Finanzmärkte könnte damit andauern.

Der Euro kommt etwas zurück, die Gemeinschaftswährung pendelt um die Marke von 1,34 Dollar. Weiter abwärts geht es mit dem Ölpreis, auch die Feinunze Gold ist mit 1.364 Dollar wieder etwas billiger geworden. An den Anleihemärkten überwiegen weiterhin die Verkäufer, die Renditen der zehnjährigen Bundesanleihen steigen um zwei Basispunkte auf nun 1,86 Prozent.

Die Berichtssaison liefert kaum noch Impulse für die Börse. Die Geschäftszahlen der Bierbrauer Carlsberg und Heineken werden am Markt zurückhaltend aufgenommen. Bei Heineken haben sowohl Umsatz als auch Gewinn die Prognosen verfehlt. Immerhin habe das EBIT die Erwartungen erfüllt, sagt ABN Amro. Den Ausblick stuft Analyst Robert Jan Vos als "mager" ein. Heineken-Aktien verlieren 2,8 Prozent.

Mit Blick auf die Carlsberg-Zahlen zeigen sich die Analysten von Alm Brand vor allem wegen des Russland- und Asiengeschäfts besorgt. Die Analysten hoffen, dass sich die Asien-Schwäche als temporär erweisen wird, denn dies sei der einzige verbleibende Wachstumsmarkt für den Getränkekonzern. Nachdem die Aktie bereits die vergangenen Tage unter Druck stand, legt sie um 1,3 Prozent zu.

Vermehrt sorgen wieder Analystenkommentare für Kursbewegungen. Mit einem Plus von 1,8 Prozent auf 8,03 Euro führt die Commerzbank-Aktie die Gewinnerliste im DAX an. Im Handel wird auf eine Kaufempfehlung durch Merrill Lynch bei zugleich angehobenem Kursziel von 11 Euro verwiesen. Linde steigen deutlich um 1,2 Prozent auf 148,00 Euro, nachdem die Analysten der Citigroup die Aktie zum Kauf empfohlen haben.

Leicht positiv reagieren die Aktien von Kabel Deutschland auf die Meldung, dass das Bundeskartellamt die Übernahme durch Vodafone laut der F.A.Z. nicht prüfen will. Das Kartellamt sehe keine Gefahr, dass es zu größeren Beeinträchtigungen des Wettbewerbs kommen werde. Der Kurs zieht um 1,6 Prozent an.

Kontakt zum Autor: thomas.leppert@dowjones.com

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