Alt 22.07.16, 09:36
Standard Fluggesellschaften unter Druck – Edelmetalle und deren Produzenten geben nach
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Für weitere Rekordstimmung am US-Aktienmarkt sorgten die amerikanischen Großunternehmen mit ihren Quartalszahlen. Bei Johnson & Johnson (WKN: 853260) konnten nicht nur die Zahlen des vergangenen Quartals überzeugen, sondern auch die Anhebung der Jahresprognose war deutlich mehr als nur eine Signalwirkung. Die Aktie stieg am Dienstag um 1,6 Prozent. Beim weltweit größten IT-Dienstleister IBM (WKN: 851399) scheint sich die Stimmung allmählich aufzuhellen. Zwar musste das Unternehmen den 17. Umsatzrückgang in Folge hinnehmen, doch dieser fiel nicht mehr so hoch aus wie die Analysten erwartet hatten. Ob jedoch das Ziel vom Vorstand erreicht wird, 13,50 Dollar je Aktie zu verdienen, bleibt momentan noch zu hoffen und im Bereich des Möglichen. Die Aktie notierte zur Wochenmitte nahezu unverändert. Das weltgrößte Rüstungsunternehmen Lockheed Martin (WKN: 894648) veröffentlichte diese Woche seine Quartalszahlen, die über den Markterwartungen lagen. Auch der Ausblick für Umsatz und Gewinn wurde für das Gesamtjahr angehoben und katapultierte die Aktie auf ein neues Jahreshoch bei 236,90 Euro. Daraus ergibt sich ein Plus von 17 Prozent seit Jahresbeginn. Vor Börsenbeginn am Donnerstag kam das Übernahmekarussell in Fahrt. Die erste Übernahme gab es Biotech-Bereich. Für 32 Dollar in bar übernimmt die Galenica AG (WKN: 252066) aus der Schweiz die Relypsa (WKN: A1W654) aus den USA und zahlt dabei eine Prämie von etwa 60 Prozent gegenüber dem Schlusskurs vom Mittwoch. Während die Aktie von Relypsa um den Übernahmepreis notiert, wurde die Aktie von Galenica um acht Prozent zurückgestuft. Bei der zweiten Übernahme stammt der Übernehmer aus Japan. Der Baumaschinenhersteller Komatsu (WKN: 854658) übernimmt die Joy Global (WKN: 779633) für 28,30 Dollar je Aktie in bar. Insgesamt beläuft sich die Übernahme auf über 3,7 Milliarden Dollar und beinhaltet eine Prämie von 20 Prozent zum Vortagesschlusskurs. Mit Joy Global wird innerhalb des Komatsu-Konzerns der Bereich Bergbauausrüstung verstärkt, zumal Joy der weltweit größte Hersteller von Fördermaschinen für Kohle und Salz ist.

Der japanische Aktienmarkt stand in dieser Woche ganz im Fokus von Pokemon Go. Der Nikkei 225 beendete jeden Handelstag im positiven Bereich und schließt diese Berichtswoche mit 16.810 Punkten ab, dies bedeutet ein Plus von 425 Zählern. Der Kurs von Nintendo (WKN: 864009) hat sich in der Spitze mehr als verdoppelt, seitdem vor gut zwei Wochen der Hype um Pokemon Go ausgebrochen ist. Die Marktkapitalisierung hat seit Einführung der Spiele-App um gut 16 Milliarden Euro zugelegt. „Diese Vorschusslorbeeren müssen durch die App, die ja kostenlos ist, jetzt erst einmal durch In-App-Käufe verdient werden, damit sich der Aktienkurs von Nintendo auch rechtfertigen lässt“, erklärte Björn Marten von der Baader Bank AG in Stuttgart. Da über die In-App-Käufe noch keine belastbaren Daten vorliegen und die prozentuale Verteilung der Einnahmen zwischen den App-Stores, dem Rechteinhaber Pokemon Company, dem Spielentwickler Niantic und Nintendo selbst nicht öffentlich ist, können die Analysten nur äußerst schwer beurteilen welchen positiven Einfluss auf den Gewinn von Nintendo diese App bringen wird und ob der Kurssprung gerechtfertigt ist. Softbank Corp. (WKN: 891624) hat mal wieder mit einer sehr unerwarteten Übernahme von sich reden gemacht. Vom Markt wurde diese Aktion nicht positiv gesehen und der Aktienkurs gab um gut elf Prozent nach. Softbank übernimmt für circa 29 Milliarden Euro den britischen Chipdesigner ARM (WKN: 913698) und bezahlt den Übernahmepreis teils in Bar und teils mit neuen Schulden. Der Verschuldungsgrad von Softbank nimmt somit weiter zu und der Konzern ist immer mehr darauf angewiesen, dass die übernommenen Firmen erfolgreich integriert werden können.

Der norwegische Düngemittel-Hersteller Yara (WKN: A0BL7F) hat im zweiten Quartal des Geschäftsjahres 2016 einen Quartalsgewinn von 3,07 Milliarden norwegischen Kronen (324 Millionen Euro) erzielt. Man liegt damit leicht unter den Erwartungen. Das Unternehmen möchte in der kommenden Zeit 500 Millionen Dollar einsparen. Die Aktie reagierte mit einem Kurssprung von über neun Prozent und notiert aktuell bei 31,20 Euro.

Der Lebensmittelkonzern Unilever (WKN: A0JMZB) hat die Geschäftszahlen für das 2. Quartal 2016 veröffentlicht. Eine gestiegene Nachfrage und teilweise höhere Preise führten zu einer Gewinnsteigerung von zwei Prozent auf 2,7 Milliarden Euro. Der Vorstand bezeichnete das Geschäft als weiter herausfordernd und erwartet im Gesamtjahr ein Wachstum zwischen drei und fünf Prozent. Die Unilever Aktie notierte am Donnerstagmittag nahezu unverändert bei 41,80 Euro.

Nachdem die britische Fluggesellschaft EasyJet (WKN: A1JTC1) ihre heftigen Kursverluste nach dem Brexit Votum vor knapp vier Wochen teilweise aufgeholt hatte, verlor die Aktie erneut an Wert. Die Airline veröffentlichte für das vergangene Quartal leicht schwächere Umsatzzahlen sowie niedrigere Erlöse pro Sitzplatz. „Der starke Kursrückgang am Donnerstag von zwischenzeitlich über sechs Prozent ist vor allem darauf zurückzuführen, dass das Unternehmen auf eine Gewinnprognose für die nächsten Monate verzichtet. Der Ausblick für die kommenden Wochen scheint eingetrübt, da viele Verbraucher wegen dem Anschlag in Nizza, den Unruhen in der Türkei und nicht zuletzt dem Brexit Referendum verunsichert sind. Durch das schwache britische Pfund werden Urlaubsreisen auf das Festland zudem teurer. Das könnte die Nachfrage nach Tickets zusätzlich dämpfen“, resümierte Steffen Kircher von der Baader Bank AG in Stuttgart. Die irische Billigfluglinie Ryanair (WKN: A1401Z) verlor ebenfalls sechs Prozent auf 11,25 Euro. Als Sonderbewegung war die Kursentwicklung bei Deutschlands zweitgrößter Airline Air Berlin (WKN: AB1000) zu sehen. Das Interesse der Lufthansa AG an Teilen von Air Berlin führte zu einem Kurssprung bei der Air Berlin Aktie. Das Pennystock-Papier legte im Wochenverlauf von 0,55 auf 0,75 Euro um 35 Prozent zu.

Konnten sich die Produzenten von Gold und Silber zu Beginn der Berichtswoche noch gegen den Trend der leicht fallenden Edelmetalle auf Ihren 52-Wochenhochs halten, so kam am Mittwoch der Rücksetzer. Die Majors verloren um die sieben Prozent, die Juniors knappe zehn Prozent. So verloren, die in Stuttgart rege gehandelten Barrick Gold (WKN: 870450), von 19.58 Euro auf 18,01 Euro, die deutlich kleinere B2Gold (WKN: A0M889) von 2,74 Euro auf 2,41 Euro. Der Junior Great Panther Silver (WKN: A0YH8Q) büßte elf Prozent auf 1,165 Euro ein, die leicht größere Tahoe Silver (WKN: A1C0RA) gab um zehn Prozent auf 13,35 Euro nach. First Majestic (WKN: A0LHKJ) verloren nach ihrem Productionupdate sogar knappe 13 Prozent auf 16,62 Euro.

Quelle: boerse-stuttgart AG
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