Alt 12.11.12, 15:48
Standard Hoffnung auf Griechenland-Rettung stützt Aktienmarkt
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Zu Handelsbeginn dürfte es am Montag an der Wall Street leicht bergauf gehen. Trotz der anhaltenden Unsicherheit über die Frage, ob Griechenland mit neuen Hilfszahlungen vor der Staatspleite bewahrt wird oder nicht, gibt es aus dem Epizentrum der europäischen Schuldenkrise auch ermutigende Nachrichten. Das griechische Parlament hat den neuen Sparhaushalt für das Jahr 2013 mit solider Mehrheit gebilligt. Damit darf das Schulden gebeutelte Land weiter auf die ersehnte Rettungshilfe aus dem Ausland hoffen. Positiv werden am US-Aktienmarkt zudem die jüngsten Wirtschaftsdaten aus der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt aufgenommen.

Denn der chinesische Außenhandel hat im Oktober weiter an Dynamik gewonnen. Sowohl das Exportwachstum als auch der Handelsbilanzüberschuss legten nochmals einen Zacken zu. Gestützt wird das Sentiment des Weiteren von Unternehmensnachrichten zu Übernahmen und Fusionen. Rund 30 Minuten vor der Eröffnungsglocke steigt der Terminkontrakt auf den S&P-500 um 0,3 Prozent, sein Pendant auf den Nasdaq-100 legt um 0,5 Prozent zu. Wirtschaftsdaten aus den USA fallen als Impulsgeber im Handelsverlauf aus, da es aufgrund des Veterans Days keine gibt. Daher findet am Montag auch kein Rentenhandel statt. Zudem bleiben auch viele Banken geschlossen, so dass Händler von dünnen Umsätzen am Aktienmarkt ausgehen.

Hauptthema bleibt aber Griechenland. "Egal, wie man es dreht und wendet. Griechenland braucht mehr Geld", sagt Michala Marcussen, Chefvolkswirtin der Societe Generale. Griechenland muss diese Woche fällige Kredite über 5 Milliarden Euro zurückzahlen, Anleger bleiben deshalb vorsichtig. Das Parlament in Athen hat zwar dem Sparhaushalt zugestimmt. Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble geht aber nicht davon aus, dass auf dem EU-Finanzministertreffen in Brüssel die dringend benötigte Tranche über 31,5 Milliarden Euro freigegeben wird. Die Ergebnisse des EU-Finanzministertreffens könnten im Tagesverlauf noch für größere Bewegungen sorgen.

Am Devisenmarkt warten Akteure auf Nachrichten aus Brüssel. Der Euro bewegt sich mit dieser abwartenden Haltung weitgehend seitwärts, ein Euro wechselt bei 1,2725 US-Dollar den Besitzer - der Dollar verliert etwas an Boden zum Yen. Der Ölpreis gibt vor diesem Hintergrund leicht nach, ein Fass US-Leichtöl der Sorte WTI kostet 85,74 Dollar.

Mit Blick auf die Einzelwerte schnellen die Aktien von Jefferies vorbörslich um 18 Prozent empor. Die Wertpapiergesellschaft wird von Leucadia National geschluckt, deren Papiere bewegen sich dagegen kaum. Um stolze 43 Prozent katapultieren die Titel von Titanium Metals in die Höhe, Precision Castparts übernimmt die Gesellschaft für rund 2,9 Milliarden Dollar in bar. Die Aktien von Precision Castparts zeigen vorbörslich keine Regung.

Der Kurs von Apple gewinnt 0,8 Prozent, nachdem sich der Technologiekonzern mit dem taiwanischen Wettbewerber HTC in Patentstreitereien geeinigt hat. HTC wird Lizenzgebühren an Apple entrichten. Die Aktien des Eigenheimbauers D.R. Horton ziehen um 1,9 Prozent an, das Unternehme überzeugte mit positiven Viertquartalszahlen. Die Anteilsscheine von Clovis Oncology brechen dagegen um 48 Prozent ein, die Gesellschaft setzt nach enttäuschend verlaufenen Studien die Entwicklung eines wichtigen Mittels im Kampf gegen Krebs aus.

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