Alt 20.10.19, 01:43
Standard Cannabis-Aktien gesucht - Shortattacke gegen Corestate Capital
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In dieser Handelswoche ging es leicht nach oben. Der Dow Jones ringt momentan mit der Marke von 27.000 Punkten. Neue Nachrichten lieferten die Unternehmen, die ihre Zahlen für das Ende September abgelaufene Quartal vorlegten. Am Dienstag wurden vor allem aus dem Finanzsektor die Berichte veröffentlicht. Dabei konnten JPMorgan Chase (WKN: 850628) und Citigroup (WKN: A1H92V) die Erwartungen der Analysten überbieten. Jedoch Wells Fargo (WKN: 857949) und Goldman Sachs (WKN: 920332) übersprangen die Messlatten nicht. JP Morgan Chase konnte sich deshalb am besten behaupten, weil der Anleihehandel sehr profitabel war und auch der Bereich der Konsumentenkredite stärkere Zuwächse als bei den Mitbewerbern aufzuweisen hat. Die Aktien der Banken legten zwischen zwei und vier Prozent zu. Nur der Aktie von Goldman Sachs war die Ernüchterung der Marktteilnehmer anzusehen, die den Handel am Dienstag leicht im Plus beendete. Die Zahlen vom Krankenversicherer UnitedHealth (WKN: 869561) konnten sich sehen lassen. Nicht nur der deutlich höher als erwartete Quartalsgewinn, sondern auch die Anhebung der Jahresziele waren für den Kursanstieg von über acht Prozent verantwortlich. Auch die Aktien der Mitanbieter wie Anthem (WKN: A12FMV) wurden mit nach oben gezogen.

Nach einem neuen Jahreshoch im Wochenverlauf beendet die Börse in Tokyo diese Berichtswoche nur knapp darunter. Der Nikkei 225 schließt bei 22.451 Punkten und dies bedeutet ein Plus von 900 Zählern. Die Aktie von Fast Retailing (WKN: 891638) ist mit 10,9 Prozent die am stärksten gewichtete Aktie im Nikkei 225 und ist der Mutterkonzern der Bekleidungskette Uniqlo. Überraschend gute Verkaufszahlen ließen die Aktie um gut elf Prozent steigen und somit ist Fast Retailing für einen Großteil des Kursgewinns beim Nikkei 225 verantwortlich. Die Ratingagentur Fitch hatte in dieser Woche gute Nachrichten für Sony (WKN: 853687). Aufgrund eines stark ansteigenden Cashflows könnte die jetzt schon positive Einschätzung von Fitch doch nochmal angehoben werden. Die Aktie verteuerte sich daraufhin um sechs Prozent.

Eine rasante Achterbahnfahrt haben diese Woche die Besitzer von Cannabis-Aktien hinter sich. Zu Wochenbeginn hatte es den Anschein, als ob sich der seit Wochen anhaltende Abwärtstrend auch diese Woche fortsetzten wir. Dann legte Aphria (WKN: A12HM0) am Dienstag um 13 Uhr sein Zahlenwerk vor. Die vorgestellten Geschäftszahlen überzeugten die Marktteilnehmer und ließen den Kurs von 4 Euro bis auf 4,95 Euro nach oben schnellen. Auch die Konkurrenten wurden von der positiven Stimmung angesteckt. So stiegen Aurora Cannabis (WKN: A12GS7) von 3,05 Euro auf 3,45 Euro, Tilray (WKN: A2JQSC) von 18,64 Euro auf 20,36 Euro, Canopy Growth (WKN: A140QA) von 16,94 auf nun 18,48 Euro. Cornos Group (WKN: A2DMQY) markierte sein Verlaufstief am Montag bei 6,78 Euro. Am Donnerstagvormittag wurden die Anteile um 36 Prozent höher bei 9,25 Euro gehandelt.

Bereits am Dienstag legte vor Börsenbeginn die Norwegische Mowi ASA (WKN: 924848) ihren Bericht für das dritte Quartal vor. Der weltgrößte Zuchtlachskonzern musste die Marktteilnehmer darüber informieren, dass das operative EBIT auf 146 Millionen Euro im Vergleich zum Vorjahreszeitraum gefallen ist. Dies bedeutet ein Minus von 29 Prozent und auch die Schätzungen der Analysten konnten damit nicht getroffen werden. Die Lachsproduktion konnte entgegen der eigenen Prognose von 113.000 Tonnen auf 117.000 Tonnen gesteigert werden, allerdings machte dem Unternehmen der gesunkene Lachspreis, der im Vergleich zum Vorjahr um 19 Prozent gefallen ist, zu schaffen. Der Anleger zeigte sich dennoch begeistert und so konnte die Aktie im Laufe des Tages gute zwei Prozent zulegen und am Mittwoch folgte sogar noch ein Kurssprung von über fünf Prozent.

Nach einigen düsteren Monaten konnte der britische Online-Modehändler Asos plc (WKN: 912703) endlich mit positiven Meldungen aufwarten. Der Aktienkurs wurde dadurch zwischenzeitlich um über 30 Prozent in die Höhe getrieben. In der Vergangenheit musste das Unternehmen mehrfach seine Gewinnschätzungen reduzieren. Umstrukturierungsmaßnahmen bei Logistik und Warenhaltung sollen nun die Gewinnentwicklung verbessern.

Die Aktien des Immobilienverwalters Corestate Capital mit Sitz in Luxemburg (WKN: A141J3) unterlagen am Mittwoch extremen Schwankungen. Nach der Veröffentlichung im Bundesanzeiger, dass ein US-Investor eine Leerverkaufsposition von 0,5 Prozent des Grundkapitals eingegangen ist, stürzte die Aktie um 30 Prozent auf 26 Euro ab. Der Leerverkäufer ist bekannt dafür, auf fallende Kurse zu wetten und gleichzeitig auf Schwachstellen im Unternehmen hinzuweisen. Der Corestate-Vorstandschef Lars Schnidrig reagierte am Donnerstagmorgen auf die Attacke und bekräftigte die Jahresziele seines Unternehmens. Auch die Neukundengewinnung laufe nach Plan. Der Corestate-Kurs erholte sich daraufhin auf 30 Euro.


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Quelle: boerse-stuttgart AG
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