Alt 25.09.14, 13:29
Standard QE-Fantasie stützt Börsen weiter
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Die Aufwärtsbewegung vom Vortag setzt sich am Donnerstagmittag an Europas Börsen verlangsamt fort. Nach dem schwachen gestrigen ifo-Geschäftsklimaindex setzen die Anleger verstärkt darauf, dass die EZB im kommenden Jahr ein Wertpapierkaufprogramm (QE) auflegen wird. Das wäre positiv für Aktien und negativ für den Euro. Die Einheitswährung hat mit 1,2695 Dollar ein neues Zweijahrestief markiert.

Derweil steigt der DAX 0,5 Prozent auf 9.707 Punkte. Für den Euro-Stoxx-50 geht es 0,4 Prozent auf 3.258 nach oben. Am Nachmittag könnten neue US-Daten Akzente an den Märkten setzen. Veröffentlicht werden die wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe sowie der Auftragseingang langlebiger Wirtschaftsgüter für den Monat August.

Am Devisenmarkt erholt sich der Euro nur leicht von den Tagestiefs und notiert am Mittag bei 1,2721 Dollar. "Die grundsätzliche Marktstimmung bleibt einfach Euro-negativ", stellt Esther Reichelt von der Commerzbank fest. Die wiederholten Ankündigungen des EZB-Präsidenten Mario Draghi, unkonventionelle Maßnahmen zur Stützung der Konjunktur zu ergreifen, lasteten auf dem Euro.

Etwas stützend für den Euro wirken die neuesten Daten zum Geldmengenwachstum in der Eurozone. Das Wachstum der breiten Geldmenge M3 erhöhte sich im August auf eine Jahresrate von 2,0 Prozent, nachdem sie zuvor bei 1,8 Prozent gelegen hatte. Die Zahlen deuten an, dass sich das für den mittelfristigen Inflationsausblick wichtige Geldmengenwachstum, wenn auch von einem sehr niedrigen Niveau, erholt. Für die EZB ergibt sich dadurch kein zusätzlicher Handlungsdruck.

Airbus-Aktien legen um 3,1 Prozent zu. Der Flugzeugbauer sieht den Markt für Zivilflugzeuge in den nächsten 20 Jahren auf ein Gesamtvolumen von 4,6 Billionen US-Dollar wachsen. Damit gab Airbus am Mittwochabend einen Ausblick, der etwas optimistischer ist als der des Vorjahres. Air France-KLM steigen um 2,7 Prozent. Die Airline hat sich dem Streik der Piloten gebeugt und gibt ihre Pläne zum Ausbau der Billigflugtochter Transavia auf.

Am deutschen Aktienmarkt führen adidas-Aktien den DAX mit einem Plus von 2,1 Prozent an. Sie rücken in den Fokus, denn am Abend veröffentlicht der Kontrahent Nike Quartalszahlen. Sollte Nike auf den europäischen Märkten adidas Marktanteile abgetrotzt haben, könnten adidas-Aktien wieder unter Druck geraten, prognostiziert ein Händler.

Für das Ryanair-Papier geht es 1,6 Prozent nach oben. Die Airline hat nach einem schwierigen Jahr 2013 die richtigen Weichen gestellt und fährt nun die Ernte ein. Den 2014er Gewinn erwartet das Unternehmen nun am oberen Ende der bisherigen Prognose von 620 bis 650 Millionen Euro. "Ryanair profitiert auch von den Streiks bei den anderen Fluglinien", so ein Händler. Während der Streik in Frankreich gerade beendet wurde, droht der Lufthansa erneut Ärger.

Abwärts geht es mit den Kursen der Bergwerkskonzerne in London. "Schwache Wachstumszahlen aus China und nachgebende Rohstoffpreise haben die Kurse zuletzt negativ beeinflusst", sagt Liam Fitzpatrick von Credit Suisse. Die Preise von Eisenerz und Kohle hätten mit 35 bzw. 18 Prozent seit Jahresbeginn die größten Verluste erlitten. Rio Tinto verlieren 1,6 Prozent und BHP 2,6 Prozent.

Der Kurseinbruch der Aktie von H.B. Fuller von fast 14 Prozent am Vorabend an der Wall Street drückt die Henkel-Aktie im DAX um 0,7 Prozent. H.B. Fuller stellt wie Henkel Klebstoffe her und hat im dritten Quartal weit weniger verdient als erwartet. Allerdings halte sich der Druck auf Henkel in Grenzen, sagen Händler, denn viele Probleme beim US-Unternehmen seien hausgemacht.

Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com

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