Alt 23.05.17, 10:15
Standard Seoul auf Rekordhoch - Noble-Kurs bricht ein
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TOKIO/SCHANGHAI (Dow Jones)--Die Börsen in Ostasien haben am Dienstag eine leicht abwärts gerichtete Seitwärtsbewegung gezeigt. Zwar kamen die Kurse im späten Geschäft noch etwas zurück an einigen Plätzen, insgesamt fielen die Kursbewegungen nach beiden Seiten aber moderat aus. Eine Ausnahme machte zunächst die Börse in Seoul, allerdings bröckelten dort zuvor gesehen höhere Gewinne wieder etwas ab, so dass am Ende ein Tagesplus von 0,3 Prozent blieb, Im Verlauf hatte der Kospi das jüngst erreichte Rekordhoch geknackt und kletterte bis auf 2.326 Punkte.

Während einerseits Rückenwind von guten Vorgaben aus den USA kam, habe die Explosion mit mehreren Toten bei einer Konzertveranstaltung in Großbritannien, bei der es sich um einen Terroranschlag gehandelt zu haben scheint, am Aktienmarkt kaum belastet, hieß es.

Kleine Reaktionen waren aber bei den sicheren Häfen Yen und Gold zu erkennen. Am Devisenmarkt zog der Yen reflexartig etwas an, gab die meisten Gewinne aber wieder ab. Der Dollar kostete zuletzt 111,19 Yen, verglichen mit 111,30 am Vorabend und einem Tagestief von 110,86. Die Feinunze Gold stieg zwischenzeitlich leicht um 2 auf 1.262 Dollar.

In Tokio schloss der Nikkei-Index mit 19.613 Punkten, 0,3 Prozent leichter. In Sydney ging es um 0,2 Prozent nach unten. An den chinesischen Börsen in Schanghai und Hongkong gaben die Indizes ebenfalls etwas nach.

Die Stimmung an den Märkten scheint unverändert gut zu sein. "Ich sehe keine größeren Nachrichten, die an dem (positiven) Trend etwas ändern dürften, es sei denn, das Gerede über eine Amtsenthebung von Donald Trump kommt wieder stärker auf", hieß es von den Analysten von Saxo Capital Markets.

Kurseinbruch bei Noble

In Singapur kamen Noble kräftig unter die Räder. Die Aktie des Rohstoffhandelshauses stürzte um 28,2 Prozent ab auf ein 16-Jahrestief. Zwischenzeitlich war sie vom Handel ausgesetzt. Die Ratingagentur Standard & Poor's hatte am späten Montag die Aktie um drei Stufen auf den Ramschstatus CCC+ zurückgestuft mit der Begründung, dass die Kapitalstruktur nicht nachhaltig sei angesichts anhaltender schwacher Cashflows. Dem Unternehmen drohe innerhalb der nächsten 12 Monate ein Liquiditätsengpass.

Kurz zuvor hatte ein Medienbericht die Runde gemacht, wonach das staatliche chinesische Unternehmen Sinochem nicht mehr an einer Beteiligung an Noble interessiert sein soll wegen Bedenken über die finanzielle und geschäftliche Lage. Von Noble und Sinochem war zunächst kein Kommentar zu erhalten. Noble hatte im Februar gesagt, sich in Gesprächen über eine mögliche strategische Beteiligung zu befinden, ohne aber einen Namen zu nennen.

In Australien seien Bankenaktien verkauft worden, hieß es. Hintergrund sei, dass Standard & Poor's am Montag einige Finanzhäuser mit einer schlechteren Bonitätsnote versehen habe. Allerdings wurden die großen Häuser davon verschont. National Australia Bank verloren dennoch 0,8 Prozent und Westpac 1,0 Prozent. Sowohl der Index der Finanzwerte wie auch jener der Rohstoffaktien büßte 0,5 Prozent ein.

In Hongkong kamen Cathay Pacific um 1,2 Prozent zurück, nachdem der Kurs an den vergangenen fünf Handelstagen um 15 Prozent zugelegt hatte. Laut den Analysten der Credit Suisse dürften die angekündigten Stellenstreichungen 2017 beim Ergebnis nicht stärker ins Gewicht fallen, weil die damit verbundenen Kosten die Einsparungen kompensierten. Die Analysten stufen die Aktie weiter mit "Underperform" ein angesichts des scharfen Wettbewerbs in der Branche.

Tingyi verloren nach einem Erstquartalsbericht, der sinkende Marktanteile und Bruttomargen im Getränkegeschäft zeigte, 3,6 Prozent. Tongda Group büßten sogar 8 Prozent ein im späten Handel, belastet davon, dass Kunden des Handset-Herstellers wie Huawei und Opp Gerüchten zufolge ihre Aufträge zurückfahren. Die Tongda-Aktie hatte zwischenzeitlich noch stärker nachgegeben, erholte sich dann aber etwas, nachdem Tongda in den Raum gestellt hatte, möglicherweise eigene Aktien zurückzukaufen.

Ölpreise kommen etwas zurück

Am Ölmarkt kehrte etwas Ruhe ein vor dem mit Spannung erwarteten Opec-Treffen am Donnerstag, bei dem über eine Verlängerung der Förderdrosselung entschieden werden soll. Nach den jüngsten Gewinnen ging das Barrel Brentöl mit 53,45 Dollar um, 0,8 Prozent billiger als im späten US-Geschäft am Montag. Mehrheitlich wird erwartet, dass die Ölförderer für die von Russland und Saudi-Arabien vorgeschlagene Verlängerung stimmen werden.

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May 23, 2017 03:40 ET (07:40 GMT)

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