Alt 22.05.17, 09:53
Standard Börsen mit leichten Abgaben - Chemie-Branche im Fokus
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FRANKFURT (Dow Jones)--Europas Börsen sind am Montag mit kleineren Abgaben in die neue Woche gestartet. Mit dem Ende der Berichtssaison fehlt den Börsen in Europa zu Wochenbeginn zunächst ein wichtiger Treiber der jüngsten Aufwärtsbewegung. Aber auch die Politik, allen voran US-Präsident Donald Trump, sorgen momentan nicht mehr für den starken Rückenwind der vergangenen Monate. Vielmehr hatte das Politik-Chaos in Washington die globalen Börsen in der vergangenen Woche kurzzeitig in die Knie gezwungen.

"Politische Unsicherheitsfaktoren und charttechnische Aspekte sprechen für eine vorübergehende Pause der Aktienrally", sagt Robert Greil, Chefstratege von Merck Finck Privatbankiers. Der DAX zeigt sich unverändert bei 12.639 Punkten, der Euro-Stoxx-50 gibt um 0,2 Prozent auf 3.578 Punkte nach. An der Börse Madrid geht es für die Kurse um 0,5 Prozent nach unten. Händler verweisen auf den Sieg des Links-Außen Pedro Sanchez bei den Wahlen zum Parteichef der Sozialisten. Damit könnte das Regieren für Ministerpräsident Mariano Rajoy von der konservativen Volkspartei schwieriger werden.

Der Euro notiert wieder knapp unter der Marke von 1,12 Dollar. Im asiatischen Handel lag er bereits über diesem Niveau. "Mit dem Überschreiten der Marke von 1,10 US-Dollar je Euro spricht das technische Bild jetzt für einen stärkeren Euro", so Greil. Die obere Begrenzung der seit über zwei Jahren laufenden Seitwärtsbewegung verläuft bei rund 1,15 Dollar.

Clariant/Huntsman-Fusion könnte Stimmung in der Chemiebranche stützen

In der Chemiebranche steht die nächste Milliardenfusion an: Der Schweizer Chemiekonzern Clariant will sich mit dem US-Rivalen Huntsman zusammenschließen. Das neue Unternehmen soll unter dem Namen Huntsmanclariant firmieren und hätte einen Unternehmenswert von rund 20 Milliarden US-Dollar. Wie beide Konzerne am Montag mitteilten, sollen die Aktionäre des Schweizer Chemiekonzerns 52 Prozent am neuen Unternehmen halten, den Rest die Huntsman-Eigner.

Die Fusion zwischen Clariant und Huntsman könnte laut Händlern die Stimmung auch für andere Chemiewerte stützen. "In den Blick geraten Titel der zweiten Reihe wie Lanxess, Covestro und Evonik", sagt ein Marktteilnehmer. Die beiden Konzerne erwarten Synergien von über 400 Millionen Dollar. Für das Clariant-Papier geht es um 9 Prozent nach oben. Lanxess gewinnen 0,5 Prozent und Covestro gewinnen 0,3 Prozent.

Aegon trennt sich von Teilen des US-Geschäfts

Für die Aegon-Aktie geht es um 7,4 Prozent aufwärts. Der niederländische Versicherer Aegon verkauft einen Teil seines US-Geschäfts. Die Analysten von Bryan Garnier stellen positiv heraus, dass sich damit das Solvency-II-Ratio um 600 Basispunkte verbessere. Auswirkungen auf den Umsatz und den operativen Gewinn habe die Transaktion dagegen keine.

RWE und Innogy stehen erneut an der Spitze der Gewinner am deutschen Aktienmarkt. Grund sind weiterhin die Spekulationen um einen Verkauf von Innogy an Engie, an denen sich RWE im Gegenzug beteiligen könnte. Zugleich gäbe der Deal Innogy-Chef Peter Terium auch die Möglichkeit, den Anlegern wieder etwas zu bieten, heißt es in der Rheinischen Post. RWE steigen um 1,9 Prozent und Innogy 2,7 Prozent.

Nach dem Erhalt einer Meilensteinzahlung von rund 5 Millionen Euro innerhalb ihrer Multi-Target-Allianz mit Bayer rücken Evotec um 2,3 Prozent vor. Borussia Dortmund hat die Bundesligasaison 2016/17 auf dem 3. Platz beendet und sich damit direkt für die Champions League (CL) qualifiziert. Dies wird an der Börse positiv gewertet. Für die Dortmund-Aktie geht es um 2,2 Prozent nach oben.

Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com

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May 22, 2017 04:17 ET (08:17 GMT)

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