Alt 20.05.17, 09:09
Standard Stabilisierung - US-Politik weiter im Blick
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TOKIO/SCHANGHAI (Dow Jones)--Stabilisiert haben sich zum Wochenausklang die Aktienmärkte in Ostasien. So erholten sich die Börsen in Tokio und Schanghai von anfänglichen Verlusten und schlossen leicht im Plus bzw. wenig verändert. Die Blicke blieben jedoch unverändert auf Washington gerichtet, wo das Politchaos in die nächste Runde ging. So hat US-Präsident Donald Trump die Einsetzung eines Sonderermittlers in der Russland-Affäre als "schädlich für die USA " bezeichnet. Der ehemalige FBI-Direktor Robert Mueller soll für mehr Klarheit sorgen und mögliche Verbindungen von Trumps Wahlkampfteam mit Russland untersuchen.

Auch die Wall Street hat am Vortag im späten Handel noch den Sprung ins Plus geschafft. "Ich glaube, viele Investoren gehen jetzt davon aus, dass das Schlimmste in dem Politchaos überstanden sein könnte", sagte Marktanalyst Ric Spooner von CMC Markets. Doch die Anleger blieben zurückhaltend, zu Gelegenheitskäufen auf dem tieferen Niveau sei es kaum gekommen, ergänzte ein Marktbeobachter.

Eine kräftige Erholung bei den Versicherungswerten stützte den Nikkei-225, der mit einem Aufschlag von 0,2 Prozent bei 19.591 Punkten schloss. Der Branchen-Index der Versicherer legte um 2,8 Prozent zu. Auch der Schanghai-Composite holte seine Abgaben wieder auf und schloss unverändert bei 3.091 Punkten. Der S&P/ASX 200 in Sydney reduzierte sich dagegen um 0,2 Prozent.

Bankenwerte in Australien weiter unter Druck

Der Abgabedruck bei den australischen Banken setzte sich fort an. Auslöser waren im Laufe der Woche bekannt gewordene Pläne der Regierung, wonach die Banken eine Abgabe auf Verbindlichkeiten entrichten sollen. Diese soll ab Juli erhoben werden. Die vier größten Banken des Landes machen rund ein Viertel der Gewichtung im S&P/ASX-200 aus. Westpac Banking und National Australia Bank büßten im Wochenverlauf rund 6 Prozent ein. Zum Wochenausklang fielen die Aktien von National Australia Bank um weitere 0,6 Prozent, Westpac verloren 1 Prozent. Der S&P/ASX 200 hat in der abgelaufenen Woche 1,9 Prozent eingebüßt - der größte Wochenverlust seit Oktober.

Ölpreise bleiben volatil

Die Ölpreise setzten den volatilen Verlauf in der abgelaufenen Woche fort. Die leichten Gewinne aus dem US-Handel wurden in Asien noch etwas ausgebaut. Der Handel dürfte sich nach Einschätzung von Teilnehmern bis zur Opec-Sitzung kommende Woche volatil zeigen. Es werde mit Spannung darauf gewartet, ob eine Verlängerung der Fördermengenbegrenzung auch beschlossen wird. Zuletzt hatten sich Saudi-Arabien und Russland auf eine Ausdehnung um neun Monate geeinigt, die aber noch von dem Kartell abgesegnet werden muss. Der Preis für ein Barrel der US-Sorte WTI legte um 0,7 Prozent auf 49,69 Dollar zu, für Brent ging es um 0,6 Prozent auf 52,82 Dollar nach oben.

Der Dollar konnte seine leichten Gewinne gegenüber Euro und Yen vom Vortag behaupten. Weiter fehlte es allerdings an einer plausiblen Begründung für die Erholung des Greenback, da sich das Polittheater in Washington fortsetzte. Doch dürfte der Dollar in den kommenden Monaten mit den erwarteten Zinserhöhungen der US-Notenbank wieder zulegen, sagte Devisen-Stratege Brad Bechtel von Jefferies Group. Der Euro bewegte sich knapp über der Marke von 1,11 Dollar seitwärts. Mit 111,41 Yen kostete der Greenback etwa so viel wie im späten US-Handel am Donnerstag.

Der Goldpreis holte einen Teil der Verluste aus dem US-Handel wieder auf. Die Investoren blieben skeptisch hinsichtlich der Entwicklungen in Washington, was die Nachfrage für den "sicheren Hafen" Gold stabil halte, so ein Beobachter. Der Preis für die Feinunze erhöhte sich um 0,4 Prozent auf 1.251 Dollar.

Sharp-Aktie mit Aufschlägen

Mit einem Kursplus von 2,5 Prozent zeigte sich die Sharp-Aktie in Tokio. Der Konzern beteiligt sich mit bis zu 1 Milliarde Dollar an einem strategischen Investmentvehikel von Softbank. Sharp gehört seit dem vergangenen Jahr mehrheitlich dem taiwanischen Foxconn-Konzern, der unter anderem das iPhone für Apple produziert. Unter Foxconn vollzieht Sharp einen radikalen Umbau. Der japanische Konzern soll nach einer Beinahepleite mit elektronischen Geräten rund um das Internet der Dinge und künstliche Intelligenz wieder führend werden. In diesen Bereichen will auch der Softbank Vision Fund investieren, der derzeit weltweit Geld einwirbt. Sharp will dem Fonds für fünf Jahre Geld zur Verfügung stellen.

Die japanischen Versicherungswerte holten einen Teil ihrer Verluste der vergangenen Tage wieder auf. Der deutliche Renditerückgang hatte die Papiere unter Druck gesetzt. Nun ging es für Dai-Ichi Life um 3,1 Prozent nach oben und T&D Holdings verzeichneten ein Plus von 3,0 Prozent.

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May 19, 2017 03:45 ET (07:45 GMT)

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