Alt 17.05.17, 09:27
Standard Trump wird zunehmend zur Belastung für die Börsen
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FRANKFURT (Dow Jones)--"Die Trump-Rally könnte an ihr Ende kommen." Lukman Otunuga vom Broker FXTM verweist auf den US-Dollar, der in Asien zum Euro auf den niedrigsten Stand seit dem Wahlsieg Donald Trumps zum US-Präsidenten Anfang November gefallen ist. Angesichts des heftig kritisierten politischen Vorgehens des Präsidenten spricht der Devisenanalyst von einer "fortgesetzten Unsicherheit rund um Trump". Das bremst am Mittwochmorgen auch die Aktienmärkte aus, der DAX gibt um 0,4 Prozent auf 12.747 Punkte nach. Der Euro-Stoxx-50 verliert 0,5 Prozent auf 3.624 Punkte.

Der Euro hat zum Greenback in der Spitze bis auf 1,1117 Dollar aufgewertet und könnte zunehmend die Erträge der Exporteure in der Eurozone belasten und damit auch deren Aktienkurse. "Die Frage ist, wann die Trump-Administration endlich sinnvolle politische Maßnahmen auf den Weg bringt", klagt Michael Hewson von CMC Markets. Die von Trump einst angekündigten Steuersenkungen und Investitionen in die Infrastruktur lassen weiter auf sich warten. Auch zum Yen und Schweizer Franken hat der Dollar zuletzt stark abgewertet.

Bundesanleihen sind gesucht. Die Berichte über das politische Agieren Donald Trumps stützten den US-Rentenmarkt und sorgten auch am Euro-Rentenmarkt für eine freundliche Tendenz, sagt Ulrich Wortberg von der Helaba. Auch Gold als sichere Anlage ist gesucht, die Feinunze steigt um 0,5 Prozent auf 1.243 Dollar.

Bei Thyssenkrupp wird weiter gekauft

Aktien von Thyssenkrupp legen um 0,6 Prozent zu. Am Dienstag war der Kurs bereits um mehr als 4 Prozent gestiegen. Auslöser der Käufe war eine hohe Rückstellung des indischen Stahlherstellers Tata Steel für Pensionsverpflichtungen für seine britischen Stahlwerke. Damit könnte Beobachtern zufolge die Pensionsfrage gelöst werden, die bislang eine Fusion des britischen Stahlgeschäfts von Tata Steel mit dem von Thyssenkrupp verhindert hatte. Kommt es zu der Fusion, könnte Thyssenkrupp Synergien heben und Kosten sparen.

In Florida beginnt die sogenannte Sapphire-Konferenz rund um Software und Technologie von SAP. Händler schließen nicht aus, dass Nachrichten von dort auch den SAP-Kurs bewegen. SAP treten auf der Stelle.

In Amsterdam verlieren ABN Amro 1,6 Prozent. Bei den Quartalszahlen der Bank bemängeln Händler, dass ein Großteil des Gewinns auf einer Neubewertung von Finanzmarkt-Derivaten beruhe und nicht auf dem operativen Geschäft. In Wien steigen Raiffeisen International um 3,1 Prozent. Die Bank hat im ersten Quartal mehr als doppelt soviel verdient wie im Vorjahreszeitraum.

Die Kursverluste der Immobilienunternehmen Vonovia, TAG Immobilien und Alstria Office von 3,7 bis 4,5 Prozent sind den Dividendenabschlägen der Gesellschaften geschuldet.

Kontakt zum Autor: benjamin.krieger@wsj.com

DJG/bek/cln

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May 17, 2017 03:42 ET (07:42 GMT)

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