Alt 12.05.17, 17:34
Standard Konsum-Sorgen dämpfen Stimmung an der Wall Street
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NEW YORK (Dow Jones)--Sorgen um die Kauflaune in den USA sorgen zum Wochenausklang an der Wall Street für Abgaben. Als ein erstes Alarmzeichen wurden am Vortag schwache Geschäftszahlen einiger Einzelhandelsunternehmen aufgefasst. Dies setzt sich mit den Zahlen von J.C. Penney am Freitag fort. Der private Konsum macht etwa zwei Drittel des Bruttoinlandsprodukts in den USA aus und ist daher eine wichtige Säule der Wirtschaft.

Zudem blieben die Daten zum Umsatz der Branche im April hinter den Erwartungen zurück. So stiegen die Einzelhandelsumsätze im vergangenen Monat verglichen mit dem März um 0,4 Prozent. Volkswirte hatten aber einen Anstieg um 0,5 Prozent auf Monatssicht prognostiziert, nachdem zuvor ein Rückgang um 0,2 Prozent verzeichnet worden war.

Am Mittag New Yorker Zeit verliert der Dow-Jones-Index 0,1 Prozent auf 20.906 Punkte. Der S&P-500 gibt um 0,1 Prozent nach. Der Nasdaq-Composite zeigt sich kaum verändert.

Der Preisauftrieb war im April moderat, dürfte die Konsumfreude daher kaum gedämpft haben: Die Daten zu den Verbraucherpreisen wiesen insgesamt einen Anstieg um 0,2 Prozent und in der Kernrate um nur 0,1 auf. Hier war in beiden Fällen ein Anstieg um 0,2 Prozent erwartet worden. Die schon am Donnerstag veröffentlichten Erzeugerpreise waren hingegen etwas stärker gestiegen als erwartet.

Dagegen hat sich die Stimmung der US-Verbraucher im Mai stärker als erwartet aufgehellt. Der an der Universität Michigan berechnete Index für die Verbraucherstimmung in den USA stieg laut der ersten Umfrage auf 97,7 Punkte. Ökonomen hatten lediglich einen Wert von 97,1 Punkten erwartet nach 97,0 im Vormonat.

Weitere enttäuschende Geschäftszahlen aus dem Einzelhandel

Mit J.C. Penney hat ein weiterer Vertreter der Einzelhandelsbranche Geschäftszahlen vorgelegt, die ins Bild einer kränkelnden Branche passen. Im ersten Quartal schrumpfte der bereinigte Umsatz unerwartet deutlich um 3,5 Prozent. Da nützt es auch nichts, dass das Unternehmen auf bereinigter Basis wider Erwarten ein positives Ergebnis je Aktie auswies und an seinen Umsatzerwartungen für dieses Jahr festhält: Die Aktie sackt um knapp 9 Prozent ab.

Am Donnerstag nach Börsenschluss hatte bereits Nordstrom über den Verlauf des ersten Quartals berichtet und mit den Zahlen die Erwartungen verfehlt. Die Nordstrom-Aktie verliert 9 Prozent.

Bessere Nachrichten kommen aus der Pharmabranche. Ein Migränemedikament von Eli Lilly hat in einem späten Studienstadium die primären Ziele erreicht. Die Aktie gibt anfängliche Gewinne allerdings wieder ab und verliert aktuell 0,2 Prozent.

Anleger laufen sichere Häfen an

Vor dem Hintergrund der gedämpften Stimmung am Aktienmarkt sind sogenannte sichere Häfen gesucht. Der Goldpreis erhöht sich um weitere 0,3 Prozent auf 1.229 Dollar je Feinunze. Am Anleihemarkt drücken steigende Notierungen die Rendite zehnjähriger Treasurys um 6 Basispunkte auf 2,33 Prozent.

Der US-Dollar fällt zurück, nachdem die Verbraucherpreise und Einzelhandelsumsätze in den USA die Konsensschätzungen von Volkswirten verfehlt haben. Die Daten hätten die Erwartungen an eine Zinserhöhung der US-Notenbank im kommenden Monat gedämpft, heißt es. Laut Daten der CME Group wird die Wahrscheinlichkeit eines solchen Schritts im Juni nun nur noch mit 78,5 Prozent eingepreist, am Donnerstag waren es 88 Prozent. Die US-Notenbank macht Zinserhöhungen unter anderem von einer steigenden Inflation abhängig. Der Euro steigt auf 1,0928 Dollar. Vor der Veröffentlichung der Konjunkturdaten notierte er bei etwa 1,0890 Dollar.

Am Ölmarkt geben die Preise ihre Erholungsgewinne der beiden vergangenen Tage wieder ab. Es herrscht zudem weiter Verunsicherung vor dem Opec-Treffen am 25. Mai, ob das Kartell die im November beschlossenen Fördermengenbegrenzungen ausdehnen wird. Der Preis für ein Barrel der US-Sorte WTI verliert 0,7 Prozent auf 47,84 Dollar. Für Brent geht es um 0,5 Prozent auf 50,52 Dollar nach unten.

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May 12, 2017 11:58 ET (15:58 GMT)

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