Alt 12.05.17, 14:24
Standard Zweifel an Konsumfreude dürften Wall Street belasten
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NEW YORK (Dow Jones)--An der Wall Street zeichnen sich zum Wochenausklang abermals kleine Verluste ab. Der Future auf den S&P-500 deutet auf einen knapp behaupteten Handelsbeginn am Kassamarkt hin.

Beobachter erklären die gedämpfte Stimmung mit Zweifeln an der Ausgabefreude der US-Bürger. Der private Konsum macht etwa zwei Drittel des US-Bruttoinlandsprodukts aus und ist daher tragende Säule der Wirtschaft. Als erstes Alarmzeichen wurden schon am Donnerstag die enttäuschenden Geschäftszahlen einiger Einzelhandelsunternehmen aufgefasst.

Am Freitag wurden vor der Startglocke die Daten zum Umsatz der Branche im April veröffentlicht. Demnach stiegen die Einzelhandelsumsätze im vergangenen Monat verglichen mit dem März um 0,4 Prozent. Volkswirte hatten einen Anstieg um 0,5 Prozent auf Monatssicht prognostiziert, nachdem zuvor ein Rückgang um 0,2 Prozent verzeichnet worden war.

Der Preisauftrieb war im April moderat, dürfte die Konsumfreude mithin kaum gedämpft haben: Die Daten zu den Verbraucherpreisen wiesen insgesamt einen Anstieg um 0,2 Prozent und in der Kernrate um nur 0,1 auf. Hier war in beiden Fällen ein Anstieg um 0,2 Prozent erwartet worden. Die schon am Donnerstag veröffentlichten Erzeugerpreise waren hingegen etwas stärker gestiegen als erwartet.

Eine halbe Stunde nach Handelsbeginn an der Wall Street steht noch der Index der Verbraucherstimmung der Universität Michigan auf der Agenda. Hier wird als Ergebnis der ersten Umfrage im Mai ein kleiner Anstieg auf 97,1 Punkte von 97,0 im Vormonat erwartet.

Weitere enttäuschende Geschäftszahlen aus dem Einzelhandel

Mit J.C. Penney hat am Freitag ein weiterer Vertreter der Einzelhandelsbranche Geschäftszahlen vorgelegt, die ins Bild einer kränkelnden Branche passen. Im ersten Quartal schrumpfte der bereinigte Umsatz unerwartet deutlich um 3,5 Prozent. Da nützt es auch nichts, dass das Unternehmen auf bereinigter Basis wider Erwarten ein positives Ergebnis je Aktie auswies und an seinen Umsatzerwartungen für dieses Jahr festhält: Die Aktie sackt im vorbörslichen Handel um 6,4 Prozent ab.

Am Donnerstag nach Börsenschluss hatte bereits Nordstrom über den Verlauf des ersten Quartals berichtet und mit den Zahlen die Erwartungen verfehlt. Die Nordstrom-Aktie verliert 4,5 Prozent.

Bessere Nachrichten kommen aus der Pharmabranche. Ein Migränemedikament von Eli Lilly hat in einem späten Studienstadium die primären Ziele erreicht. Die Aktie legt um 0,4 Prozent zu.

Anleger laufen sichere Häfen an

Vor dem Hintergrund der gedämpften Stimmung am Aktienmarkt sind sogenannte sichere Häfen gesucht. Der Goldpreis erhöht sich um 0,4 Prozent auf 1.230 Dollar je Feinunze. Am Anleihemarkt drücken steigende Notierungen die Rendite zehnjähriger Treasurys um 3 Basispunkte auf 2,36 Prozent.

Wenig Bewegung gibt es am Devisenmarkt, wo der Euro bei 1,0894 Dollar notiert.

Am Ölmarkt treten die Preise nach der Erholung der beiden vergangenen Tage mehr oder weniger auf der Stelle. Mit 48,29 Dollar kostet das Barrel Leichtöl der US-Sorte WTI 0,2 Prozent mehr als zum Settlement am Donnerstag.

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May 12, 2017 08:51 ET (12:51 GMT)

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