Alt 11.05.17, 21:52
Standard Enttäuschende Quartalszahlen drücken Wall Street ins Minus
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NEW YORK (Dow Jones)--Einige schwache Quartalsergebnisse und deutliche Abgaben bei den Einzelhandelswerten haben am Donnerstag an der Wall Street für ein Minus gesorgt. Der Einzelhandelssektor im S&P-500 verbuchte mit 1,2 Prozent den größten Abschlag bei den Subindizes. Einige Marktteilnehmer sprachen aber auch von einer Konsolidierung nach der jüngsten positiven Entwicklung. Einen Kurseinbruch gab es für die Snap-Aktie, die Mutter der Messaging-App Snapchat. Diese hatte das schwächste Wachstum seit zwei Jahren vermeldet. Die Titel fiel um 21,5 Prozent zurück.

"Die Unternehmensergebnisse und die Konjunkturdaten waren im ersten Quartal insgesamt gut und haben den Markt angeschoben. Doch nachdem die Berichtssaison jetzt weitgehend vorüber ist, dürfte sich der Markt bis zur erwarteten nächsten Zinserhöhung der US-Notenbank im Juni seitwärts entwickeln", sagte Mark Kepner von Themis Trading. Zudem habe sich die Volatilität zuletzt verstärkt, was die Wahrscheinlichkeit von Rücksetzern erhöhen dürfte, ergänzte der Teilnehmer.

Der Dow-Jones-Index reduzierte sich um 0,1 Prozent auf 20.919 Punkte. Der S&P-500 gab um 0,2 Prozent auf 2.394 Punkte nach. Der Nasdaq-Composite verzeichnete einen Abschlag von 0,2 Prozent auf 6.116 Punkte. Das Umsatzvolumen lag bei 862 (Mittwoch: 820) Millionen Aktien. Den 1.136 (1.940) Kursgewinnern standen an der NYSE 1.832 (1.041) -verlierer gegenüber, während 121 (116) Titel unverändert schlossen.

An US-Konjunkturdaten wurden die Erzeugerpreise aus dem April und die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe aus der Vorwoche veröffentlicht. Die Erstanträge gingen überraschend etwas zurück, während Volkswirte einen Anstieg erwartet hatten. Die Erzeugerpreise stiegen im vergangenen Monat insgesamt um 0,5 Prozent und in der Kernrate um 0,4 Prozent, hier war in beiden Fällen ein Anstieg um 0,2 Prozent prognostiziert worden.

Schlechte Ergebnisse von den Einzelhändlern

Aus der US-Einzelhandelsbranche kamen einige enttäuschende Zahlenausweise. Macy's brachen um 17 Prozent ein, nachdem die Warenhauskette mit Umsatz und Gewinn die Erwartungen verfehlt hatte. Kohl's verzeichneten einen Abschlag von 7,8 Prozent. Zwar enttäuschte der Umsatz, dafür verdiente das Unternehmen aber mehr als erwartet. Whole Foods Market hat bei der Vorlage der Zahlen, die den Erwartungen entsprachen, den Umbau seines Boards angekündigt; das wurde mit einem Kursplus von 2,2 Prozent honoriert.

Positiv wurden die Geschäftszahlen des Medienkonzerns 21st Century Fox von den Investoren aufgenommen. Dieser hat zwar im Geschäftsquartal von Januar bis Ende März den Umsatz erhöht, allerdings nicht so stark wie erwartet worden war. Die Werbeumsätze stiegen dank des Super Bowl um 39 Prozent. Die Aktie legte um 2,2 Prozent zu.

Verizon reduzierten sich um 0,8 Prozent. Der Mobilfunkanbieter hat sich laut informierten Personen im Bieterverfahren gegen den Wettbewerber AT&T durchgesetzt und kauft Straight Path Communications für über 3 Milliarden Dollar. Straight Path besitzt Lizenzen für die Nutzung von Hochfrequenzradiowellen, die nach Meinung von Experten das Rückgrat einer neuen Generation von Mobilfunknetzen bilden könnten.

Merck & Co rückten um 0,8 Prozent vor. Die US-Gesundheitsbehörde FDA hat das Krebsmedikament Keytruda des US-Pharmakonzerns zum Einsatz in Verbindung mit Chemotherapie bei Lungenkrebs zugelassen.

Wachsende Zuversicht vor Opec-Konferenz treibt Ölpreise

Die Ölpreise setzten ihre positive Entwicklung fort. Hatten sie am Mittwoch noch von den überraschend deutlich gesunkenen US-Rohölbeständen profitiert, so setzen die Akteure nun darauf, dass die Opec auf ihrer Konferenz am 25. Mai die Fördermengenbegrenzung, die sie im November beschlossen hatte, in die zweite Jahreshälfte verlängern wird. Zudem hätten die jüngsten Opec-Daten gezeigt, dass das Kartell seine Förderung im April weiter zurückgefahren habe. Der Preis für ein Barrel Leichtöl der US-Sorte WTI stieg zum US-Settlement um 1,1 Prozent auf 47,83 Dollar. Brent erhöhte sich um 1,1 Prozent auf 50,77 Dollar.

Die sinkenden Kurse am Aktienmarkt veranlassten die Anleger dazu, vermeintlich sichere Häfen aufzusuchen. Der Goldpreis verbesserte sich zum US-Settlement um 0,4 Prozent auf 1.224 Dollar je Feinunze. Allerdings bewege sich der Goldpreis damit weiter in seiner bestehenden Spanne zwischen 1.200 und 1.250 Dollar, sagte Jeffrey Nichols von American Precious Metals Advisors.

Am Anleihemarkt holten die Notierungen zwischenzeitliche Abgaben wieder auf. Auch waren vor dem Hintergrund der leichten fallenden Aktienmärkte vereinzelte Käufe zu beobachten. Für die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen ging es um 2 Basispunkte auf 2,40 Prozent nach unten. Die Auktion 30-jähriger Papiere traf, wie schon die Emissionen der vergangenen Tage, nur auf eine moderate Nachfrage.

Am Devisenmarkt gab das Pfund in Reaktion auf die Entscheidung der Bank of England (BoE) nach. Devisenhändler sagten, einige Akteure seien enttäuscht, dass sich die britischen Notenbanker mit einer deutlichen Mehrheit von 7:1 gegen eine Zinserhöhung ausgesprochen hätten. Die Marktteilnehmer hätten gehofft, dass mehr Mitglieder des geldpolitischen Rats für eine Zinserhöhung stimmen würden. Das Pfund fiel auf 1,2890 Dollar von 1,2922 Dollar vor Bekanntgabe des Entscheids. Der Euro stiegt auf 0,8428 von 0,8414 Pfund.

Zum Dollar bewegte sich der Euro um die Marke von 1,0870 Dollar seitwärts. Im späten US-Handel lag die Gemeinschaftswährung bei 1,0864 Dollar. Im Tageshoch waren schon 1,0893 Dollar aufgerufen worden. Hier seien die Blicke bereits auf die kommende Sitzung der US-Notenbank im Juni gerichtet. Der Markt preist eine Zinserhöhung derzeit mit einer Wahrscheinlichkeit von rund 90 Prozent ein.

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May 11, 2017 16:20 ET (20:20 GMT)

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