Alt 10.05.17, 18:26
Standard Wall Street kaum verändert - Energiesektor legt zu
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NEW YORK (Dow Jones)--Mit leichten Abgaben zeigen sich die Aktienkurse an der Wall Street zur Wochenmitte. Auf dem Dow-Jones-Index lastet das kräftige Minus der Disney-Aktie, die um 2,4 Prozent zurückfällt. Sie ist für knapp die Hälfte der Indexverluste verantwortlich. Der Unterhaltungskonzern übertraf zwar mit dem Gewinn in seinem zweiten Geschäftsquartal die Erwartungen, doch enttäuschte der Umsatz. Für den Dow-Jones-Index geht es am Mittag New Yorker Zeit um 0,1 Prozent auf 20.960 Punkte nach unten. Der S&P-500 zeigt sich wenig verändert, der Nasdaq-Composite büßt ebenfalls 0,1 Prozent ein.

Die Anleger müssten erst einmal eine Fülle von Quartalsbilanzen auswerten und abwägen, ob die Ertragslage der Unternehmen für weitere Kursgewinne an den Börsen spreche, heißt es von Marktbeobachtern. Mit dem Auslaufen der Berichtssaison rücke überdies die Politik wieder stärker in den Vordergrund. Die Märkte wollten endlich Taten sehen, was die versprochenen Steuersenkungen in den USA angehe. "Wir hatten eine sehr gute Berichtssaison, doch der Markt braucht die lange versprochenen Steuersenkungen, um weiter nach oben zu laufen", sagt Analystin Monica Defend von Pioneer Investments.

Gestützt wird das Sentiment dagegen von den deutlichen Aufschlägen bei den Energiewerten, die von den steigenden Ölpreisen angetrieben werden. Der Sektor verzeichnet mit einem Plus von 1,5 Prozent bislang den deutlichsten Tagesgewinn seit zwei Monaten. Angetrieben werden die Ölpreise von einem neuerlichen Rückgang der offiziellen US-Lagerdaten. Zudem war das Minus größer als erwartet. Allerdings fielen die Benzinlagerbestände mit einem Rückgang um 0,4 Millionen Barrel nur halb so stark wie erwartet. Bereits am Vorabend hatten die Daten des Branchenverbands American Petroleum Institute einen Rückgang der US-Ölvorräte vermeldet. Der Preis für ein Barrel Rohöl der Sorte WTI steigt um 3,0 Prozent auf 47,68 Dollar. Für Brent geht es um 2,9 Prozent auf 50,13 Dollar nach oben.

Keine Impulse von US-Daten - Fed-Reden im Blick

An wichtigen Konjunkturdaten wurden lediglich die Im- und Exportpreise für April bekannt gegeben. Die Importpreise stiegen im vergangenen Monat um 0,5 Prozent, während Volkswirte den Anstieg auf 0,1 Prozent geschätzt hatten.

Im späteren Verlauf stehen dann noch die Reden zweier US-Notenbankvertreter im Blick: Eric Rosengren, Präsident der Bostoner Fed-Filiale, wird in South Burlington sprechen. In Minneapolis wird der Präsident der dortigen Fed-Filiale, Neel Kashkari, auftreten. Hier wird darauf geschaut, ob der Weg für eine weitere Zinserhöhung im Juni geebnet wird.

Wenig Einfluss auf die Aktienmärkte hat nach Meinung von Beobachtern die fristlose Entlassung von FBI-Chef James Comey durch US-Präsident Donald Trump, auch wenn sie zu Spannungen zwischen dem Präsidenten und dem US-Kongress führen dürfte. Comey galt wegen der laufenden FBI-Ermittlungen zu möglichen illegalen Absprachen zwischen Trumps Wahlkampfteam und der russischen Regierung in den Augen vieler Beobachter als unantastbar. Seine Entlassung kam daher für viele überraschend und wird als neuerlicher Beweis für die Unberechenbarkeit des Präsidenten gesehen.

Comway-Entlassung stützt Yen und Gold

Die Personalie macht sich hauptsächlich am Devisenmarkt bemerkbar, wo der Dollar zu vielen Währungen leicht nachgibt. Nutznießer ist die als sicherer Hafen geltende japanische Währung: Der Dollar rutscht unter die Marke von 114 Yen. Zum Euro hat der Greenback jedoch schon wieder Boden gutgemacht. Die Gemeinschaftswährung fällt zurück unter die Marke von 1,09 Dollar und kostet aktuell 1,0869 Dollar.

Der Goldpreis kann anfängliche Gewinne nicht behaupten und tritt aktuell auf der Stelle. Der Preis für eine Feinunze liegt nach den deutlichen Vortagesverlusten unverändert bei 1.221 Dollar.

Am Rentenmarkt legen die Kurse ebenfalls zu. Im Gegenzug sinkt die Rendite zehnjähriger Treasurys um 1 Basispunkt auf 2,39 Prozent.

Anleger feiern überzeugende Zahlen von Nvidia und Electronic Arts

Am Vorabend haben nach Börsenschluss neben Walt Disney unter anderem Nvidia und Electronic Arts Quartalszahlen veröffentlicht. Ausgesprochen positiv werden die Zahlen von Nvidia aufgenommen; die Aktie schnellt um 15 Prozent nach oben. Für Electronic Arts geht es um gut 14 Prozent aufwärts, nachdem der Videospielehersteller ein deutliches Umsatzplus gemeldet hat.

Zudem hat der Kosmetikkonzern Coty über den Verlauf seines dritten Geschäftsquartals berichtet. Die Aktie verteuert sich um 13,3 Prozent, obwohl CEO Camillo Pane einen eher pessimistischen Ausblick für die Sparte Beauty gegeben hat.

Yelp brechen dagegen um 16 Prozent ein, nachdem das Bewertungsportal bei der Vorlage seiner Geschäftszahlen eine Gewinnwarnung für das laufende Jahr ausgegeben hat.

Für die Apple-Aktie geht es um 0,5 Prozent auf 153,32 Dollar nach unten, nachdem sie am Vortag noch auf ein Allzeithoch bei 154,88 Dollar gestiegen war. China wird für Apple mehr und mehr zum Schwachpunkt. Im ersten Quartal hat der US-Konzern zwar auf den meisten Märkten im Vergleich zum Konkurrenzsystem Android Marktanteile gewonnen, nicht aber in China. Dort ist der Marktanteil auf 12,4 Prozent geschrumpft und damit auf den bisher niedrigsten Stand, wie aus Daten von Kantar Worldpanel hervorgeht. Im Vergleich zum Vorjahr war das ein Rückgang um 8,6 Prozent.

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May 10, 2017 11:57 ET (15:57 GMT)

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