Alt 10.05.17, 11:17
Standard Seoul und Schanghai gegen den Trend im Minus
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TOKIO/SCHANGHAI (Dow Jones)--An den ostasiatischen Aktienmärkten hat sich am Mittwoch kein klarer Trend durchgesetzt. Die Börse in Seoul hatte zu Wochenbeginn im Hinblick auf die Präsidentschaftswahl einen Satz um über 2 Prozent nach oben gemacht und das jüngste Rekordhoch nochmals kräftig ausgeweitet. Nachdem der Handel in Südkorea wegen der Wahl am Vortag geruht hatte, seien die nun zu beobachtenden Gewinnmitnahmen nicht ungewöhnlich, hieß es. Der Kospi büßte 1,0 Prozent ein.

Der im Vorfeld bereits favorisierte Kandidat Moon Jae In hatte die Präsidentschaftswahl klar gewonnen. Der ehemalige Menschenrechtsanwalt befürwortet einen Dialog mit dem Nachbarn im Norden. Anleger seien ein wenig besorgt über die Beziehungen zu den USA, so ein Händler mit Blick auf die Abschläge in Seoul. "Moon plädiert für eine gemäßigtere Haltung gegenüber Nordkorea, damit könnte er sich gegen US-Präsident Donald Trump stellen", hieß es von den ANZ-Analysten. "Der Markt mag glücklich über den klaren Wahlsieg sein, aber der Markt muss auch die Ankündigung eines erneuten Atomtests des Nordens verdauen", ergänzte Devisenstratege Sean Callow von Westpac. In Singapur, Malaysia und Thailand blieben die Börsen feiertagsbedingt geschlossen.

Inflationsdruck in China nicht stark

In Tokio stieg der Nikkei-225 mit dem Rückenwind eines zum Yen auf Tagessicht anziehenden Dollar um 0,3 Prozent auf 19.900 Punkte. Der japanische Leitindex erreichte erstmals seit 17 Monaten die Schallmauer von 19.900 Zählern. Der Schanghai-Composite drehte im späten Geschäft ins Minus und gab letztlich 0,9 Prozent auf ein Sechsmonatstief nach. Der HSI in Hongkong gewann 0,6 Prozent und markierte erneut ein 21-Monatshoch. Die Verluste in Schanghai erklärten Händler einmal mehr mit der Sorge einer verschärften Regulierung im Finanzsektor. Insbesondere Fonds für Privatanleger könnten von entsprechenden Maßnahmen betroffen sein, hieß es. Das technologielastige Börsensegment ChiNext fiel auf den tiefsten Stand seit über zwei Jahren.

Die Verbraucherpreise in China hatten im April etwas deutlicher angezogen als erwartet. Die Erzeugerpreise stiegen im April zwar den achten Monat in Folge, allerdings weniger deutlich als vorausgesagt. Der Spielraum für geldpolitische Straffungen durch die chinesische Zentralbank reduziere sich mit den Daten etwas, hieß es im Handel. In Australien erholte sich der breite Markt nach dem Schrecken höherer Belastungen, die dem Bankensektor durch den Haushaltsentwurf der Regierung drohen. Bankenaktien gaben aber weiter nach: Commonwealth Bank of Australia verloren 0,4 Prozent, Westpac Banking und National Australia Bank gaben jeweils 0,7 Prozent nach.

Am Devisenmarkt wertete der südkoreanische Won zum US-Dollar nach der Wahl um 0,5 Prozent auf, der Greenback legte auf Tagessicht zwar zum japanischen Yen zu, kam aber nach der Entscheidung Trumps etwas zurück. Insgesamt zeigte der Greenback auch zu anderen Währungen Schwäche. Die fristlose Entlassung von FBI-Chef James Comey durch US-Präsident Donald Trump lastete auf der US-Devise. Hintergrund dürften die Ermittlungen um russische Hackerangriffe auf die demokratische Präsidentschaftskandidatin Hillary Clinton gewesen sein. Trump steht wegen der Ermittlungen seit Wochen unter Druck.

Die Ölpreise erholten sich indes leicht, nachdem der US-Branchenverband API von deutlich gesunkenen Lagerbeständen berichtet hatte.

Mitsubishi Motors haussieren

Mitsubishi Motors schossen in Tokio um 9,3 Prozent nach oben auf ein Zwölfmonatshoch. Der Automobilhersteller rechnet für das Gesamtjahr mit einem Gewinn. Zuletzt hatte der Skandal über überhöhte Verbrauchs- und Abgaswerte die Bilanz belastet. Die Titel des Elektrokomponentenherstellers Minebea Mitsumi kletterten um 7,3 Prozent auf ebenfalls den höchsten Stand seit 21 Monaten. Der Gewinn im abgelaufenen Fiskaljahr war um 13 Prozent gestiegen.

In Australien legten BHP Billiton und Rio Tinto um 1,5 bzw. 2,1 Prozent zu. South32 sanken dagegen um 2,6 Prozent, nachdem das Unternehmen vor einem Verfehlen der Kohleproduktionsziele gewarnt hatte. Die Papiere der News Corp gewannen 3,2 Prozent nach Vorlage von Umsätzen über Markterwartung. Zudem konnte der Verlust eingegrenzt werden.

Sunny Optical gewannen in Hongkong 3,6 Prozent. Der Kameralinsenfertiger verwies auf überzeugende Absatzzahlen. Nach einem deutlich gesteigerten Nettogewinn legten die Scheine des lokalen Börsenbetreibers in Hongkong zunächst deutlich zu, gaben dann aber alle Aufschläge wieder ab.

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May 10, 2017 04:28 ET (08:28 GMT)

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