Alt 09.05.17, 21:55
Standard Wall Street zeigt sich uneinheitlich - Apple steigen weiter
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NEW YORK (Dow Jones)--Mit einer uneinheitlichen Tendenz hat die Wall Street am Dienstag den Handel beendet. Während es für den Dow-Jones-Index und den S&P-500 mit den erneut unter Druck stehenden Ölpreisen leicht nach unten ging, legte der Nasdaq-Composite aufgrund der anhaltenden Rekordjagd der Apple-Aktie zu. Kurz nach Handelsbeginn hatten die Indizes noch im positiven Terrain gelegen, der S&P-500 und der Nasdaq-Composite sogar neue Rekordhochs markiert. Doch im Verlauf wurden die Gewinne wieder abgegeben. Nach Ansicht von Analysten braucht der Markt einen neuen Katalysator um weiter nach oben zu klettern.

"Sollte es nicht zu der angekündigten Steuerreform in den USA kommen, dann könnten die Investoren das Vertrauen verlieren, auch wenn die fundamentalen Daten weiter überzeugen können", warnte Analyst Randy Frederick vom Schwab Center for Financial Research. Nach dem erwarteten Ausgang der Stichwahl um das Präsidentenamt in Frankreich sei etwas die Luft aus dem Markt, hieß es zudem von einem Beobachter. Der als europafreundlich geltende Emmanuel Macron war der Favorit der Finanzmärkte, doch hatte er in Umfragen vor der Wahl bereits klar in Führung gelegen, weshalb sein Sieg niemanden mehr überraschte.

"Nach dem erwarteten Ausgang der Frankreich-Wahl richten die Investoren ihre Blicke nun auf die in den kommenden Wochen anstehenden 'Events' wie die Parlamentswahlen in Frankreich und Großbritannien", so die Analysten von Accendo Markets. Dazu komme noch das Treffen der Opec am 25. Mai und die Frage, ob die im November beschlossenen Fördermengenkürzungen noch verlängert werden.

Der Dow-Jones-Index verlor 0,2 Prozent auf 20.976 Punkte. Der S&P-500 reduzierte sich um 0,1 Prozent auf 2.397 Punkte. Der Nasdaq-Composite verbesserte sich dagegen um 0,3 Prozent auf 6.121 Punkte. Das Umsatzvolumen lag bei 861 (Montag: 840) Millionen Aktien. Den 1.296 (1.352) Kursgewinnern standen an der NYSE 1.689 (1.626) -verlierer gegenüber, während 119 (109) Titel den Handel unverändert schlossen.

Höhenflug der Apple-Aktie geht weiter

Die Apple-Aktie setzte ihre Aufwärtsbewegung fort. Die Titel markierten mit 154,88 Dollar bereits das dritte Rekordhoch in Folge. Vor allem die Anteilsaufstockung durch Berkshire Hathaway, das Investmentvehikel von Investor Warren Buffett, trieb den Kurs weiter nach oben, hieß es. Im ersten Quartal war die Beteiligung mehr als verdoppelt worden. Dazu kamen Berichte wonach es beim mit Spannung erwarteten neuen iPhone zu keiner verspäteten Auslieferung kommen wird. Die Titel legten um 0,6 Prozent auf 153,96 Dollar zu und waren größter Gewinner im Dow-Jones-Index.

Nach der Schlussglocke wird zudem noch Walt Disney einen Blick in den Bücher gewähren. Es wird erwartet, das vor allem die Haupteinnahmequelle Media Networks zu einem positiven Ergebnis verholfen hat. Weiterhin im Fokus steht dabei auch der Sportsender ESPN, welcher derzeit neu aufgestellt wird. Bisher konnte er in der sich wandelnden Medienlandschaft nicht Fuß fassen. Die Aktie stieg im Vorfeld um 0,6 Prozent.

Mit dem deutlichen Rückgang der Ölpreise standen die Aktien von Chevron und Exxon Mobil unter Druck und verloren 1,5 bzw. 0,7 Prozent.

Valeant kommt beim Schuldenabbau voran - Aktie haussiert

Unter den veröffentlichten Zahlenausweisen fiel der von Valeant Pharmaceuticals positiv auf. Dank einer Steuergutschrift hat das Unternehmen im ersten Quartal mehr verdient als erwartet und traut sich auf Jahressicht mehr zu: Die EBITDA-Prognose wurde angehoben. Was die Aktionäre aber am meisten freute, sind die Fortschritte beim Abbau des Schuldenbergs, den Valeant im Zuge zahlreicher Übernahmen aufgehäuft hat. Die Aktie sprang um 24,1 Prozent nach oben.

Office Depot verbesserten sich um 2,9 Prozent. Der Büroausstatter hat im Auftaktquartal zwar einen Umsatzrückgang verzeichnet, dennoch aber die Margen verbessert. Um 2,2 Prozent nach unten ging es dagegen für Discovery Communications. Umsatz und Gewinn je Aktie des Medienunternehmens sind hinter den Erwartungen geblieben.

Noch größer war die Enttäuschung der Anleger über die Zahlen von Hertz, deren Aktie um 14,2 Prozent abstürzte. Der Quartalsverlust hatte sich deutlich ausgeweitet. Anleger verzeihen dem Unternehmen dabei auch nicht, dass es sich mitten in einer Umbauphase befindet. Denn auch die Erlöse zeigten eine rückläufige Tendenz - ein Trend, der schon das neunte Quartal in Folge zu beobachten war. Letztlich verfehlte Hertz die ohnehin nicht besonders ambitionierten Markterwartungen.

Zinsspekulationen geben Dollar Auftrieb

Am Devisenmarkt machte der Dollar deutlich Boden gut. Für einen Euro wurden im späten US-Handel nur noch 1,0872 Dollar gezahlt, nach einem Tageshoch von 1,0946 Dollar. Händler verwiesen auf die Aussagen von US-Notenbankvertretern. Die Chefin der Kansas-Fed, Esther George, drängte auf weitere Zinserhöhungen der US-Notenbank angesichts drohender Risiken. Wenn die Kreditkosten nicht schnell genug steigen, könnte die US-Wirtschaft überhitzen, so George. Da sich die Arbeitsmärkte weiter verengten, sei eine schrittweise Abkehr von der akkommodierenden Geldpolitik angemessen. George ist derzeit nicht stimmberechtigt im Offenmarktausschuss der Notenbank.

Die Aussagen verfestigten die Erwartungen des Marktes, dass die US-Notenbank im Juni die Zinsen erneut erhöhen wird. Derzeit preisen die Fed-Fund-Futures laut Daten von CME Group die Wahrscheinlichkeit eines solchen Schrittes mit 83 Prozent ein.

Der starke Dollar drückte den Goldpreis auf den tiefsten Stand seit zwei Monaten. Der Preis für die Feinunze reduzierte sich zum US-Settlement um 0,9 Prozent auf 1.216 Dollar. "Die Aussicht auf weiter steigende Zinsen hat dem Goldpreis zudem den Wind aus den Segeln genommen", sagte Adam Koos von Libertas Wealth Management Group.

Die Ölpreise gaben deutlicher nach. Hier wird mit Spannung auf das Treffen der Opec am 25. Mai gewartet und ob es zu einer Ausweitung der Fördermengenbegrenzung kommen wird. Am Vorabend hatten Aussagen des saudischen Ölministers Khalid Al-Falih für steigende Preise gesorgt. Dieser hatte sich optimistisch gezeigt, dass die Fördermengenbegrenzungen in das zweite Halbjahr hinein verlängert werden. Zudem hat die Energy Information Administration (EIA) ihre Prognose für die Ölförderung in den USA in diesem Jahr erhöht. Gleichzeitig wurde die Schätzung für die Ölpreise gesenkt, wie aus dem Monatsbericht hervorging. Der Preis für ein Barrel WTI reduzierte sich um 1,2 Prozent auf 45,88 Dollar. Für Brent ging es um 1,2 Prozent auf 48,73 Dollar abwärts.

Am Anleihemarkt gaben die Notierungen etwas nach. Die Rendite zehnjähriger Treasurys stieg um 1 Basispunkt auf 2,40 Prozent. Die Nachfrage bei der Auktion dreijähriger Titel im Volumen von 24 Milliarden Dollar war eher durchschnittlich. Dies drückte leicht auf das Sentiment, zumal im Wochenverlauf noch weitere Auktionen anstehen.

Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

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May 09, 2017 16:18 ET (20:18 GMT)

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