Alt 04.05.17, 10:02
Standard Rekordhoch in Seoul - Sydney gibt weiter nach
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SCHANGHAI (Dow Jones)--Überwiegend mit moderaten Einbußen haben die Aktienmärkte in Ostasien und Australien am Donnerstag geschlossen. Eine Ausnahme machte Südkorea: Nach Kursgewinnen an 11 der vergangenen 14 Handelstagen erreichte der Kospi-Index den höchsten Stand seiner Geschichte. In Sydney ging es dagegen den dritten Tag in Folge nach unten, nachdem der Index zuletzt auf ein Zweijahreshoch gestiegen war. In Tokio wurde im Zuge der sogenannten Goldenen Woche erneut nicht gehandelt; auch am Freitag wird das Geschäft mit Aktien ruhen.

In Hongkong ging es nach der Feiertagspause am Mittwoch um rund ein halbes Prozent nach unten. HSBC stiegen nach Vorlage von Quartalszahlen um 2 Prozent. In Schanghai gab das Marktbarometer um 0,3 Prozent nach. Gebremst wurde die Stimmung davon, dass die Aktivität im chinesischen Dienstleistungssektor im April erneut nachgelassen hat. Der entsprechende Einkaufsmanagerindex ist auf den tiefsten Stand seit Mai 2016 gesunken, deutet aber immer noch auf Wachstum hin.

Die wie erwartet ausgefallene Zinsentscheidung der US-Notenbank vom Vortag und die begleitenden Aussagen dazu spielten unterdessen für die Kursfindung kaum eine Rolle. Die US-Notenbanker ließen sich die Option offen, im laufenden Jahr wie vom Markt mehrheitlich erwartet, die Zinsen noch zweimal anzuheben, das nächste mal womöglich im Juni. Das schwächer als erwartet ausgefallene US-Wachstum im ersten Quartal taten die Währungshüter als Ausrutscher ab.

Konjunkturzuversicht in Südkorea

Der südkoreanische Kospi gewann 1 Prozent auf 2.241 Punkte und schloss damit auch auf dem neuen Rekordhoch. Händler sprachen von Käufen vor allem ausländischer Adressen. Ermutigende Konjunktursignale und die Stärke der Samsung-Aktie sorgten weiter für Kauflaune, hieß es. Die Spannungen mit China wegen der Stationierung eines US-Raketenabwehrsystems rückten dagegen etwas in den Hintergrund. Samsung gewannen 1 Prozent und stießen weiter auf Kaufinteresse, nachdem der Technologieriese zuletzt einen Sprung beim operativen Gewinne gemeldet hatte.

In Sydney drückten weiter Kursverluste der schwer gewichteten Bankenaktien. Zwar habe National Australia Bank (NAB) solide Zahlen vorgelegt, vor allem deutlich bessere als die Australia and New Zealand Banking (ANZ), hieß es; allerdings wirkten die enttäuschenden Ergebnisse von ANZ noch nach. Die Aktie verbilligte sich um weitere 1,7 Prozent, Westpac büßten weitere 1,3 Prozent ein. NAB konnten zwischenzeitliche Gewinne nicht halten und verloren 0,8 Prozent. Macquarie gewannen dagegen ein halbes Prozent. Hier hatten sich die Analysten der Deutschen Bank zuversichtlich geäußert mit Blick auf die am Freitag anstehende Ergebnisvorlage.

Gold auf Sechswochentief

Kursverluste verzeichneten erneut auch Aktien aus dem Rohstoffsektor, belastet von fallenden Metallpreisen, beispielsweise beim Kupfer, aber auch beim Eisenerz. Fortescue verloren 4,8 und Rio Tinto 2,1 Prozent. Die Aktie des Goldschürfers Newcrest ermäßigte sich um 1,1 Prozent. Sie litt darunter, dass der Goldpreis unter Druck geraten war nach den insgesamt eher falkenhaft interpretierten Aussagen der US-Notenbanker, die auf weiter steigende Zinsen hindeuten.

Damit verliert das Edelmetall, das selbst keine Zinsen abwirft, relativ an Attraktivität. Die Feinunze kostete nur noch 1.234 Dollar, so wenig wie zuletzt Mitte März. Vor dem Zinsentscheid lag sie noch bei 1.248.

Unter Druck gerieten in Hongkong nach der Feiertagspause die Aktien der Apple-Zulieferer AAC Tech und Sunny Optical vor dem Hintergrund gesunkener iPhone-Verkäufe im jüngsten Geschäftsquartal von Apple. Für AAC ging es im Späthandel um 3,8 Prozent nach unten, für Sunny Optical um 3,4 Prozent. Beide Aktien hatten parallel zu Apple zuletzt aber auch Rekordniveaus erreicht.

"Der Schlüssel für die kommende Woche werden die Konjunkturzahlen aus den USA", sagte Lee Ferridge, Marktstratege bei State Street Global Markets für Nordamerika. Die US-Notenbank werde zudem die Steuerreformvorschläge von Präsident Donald Trump genau im Blick haben. Solange es keine unerwarteten Entwicklungen gebe, dürfte der Markt eine Zinserhöhung im Juni einpreisen. Die Wahrscheinlichkeit dafür werde bei rund 72 Prozent veranschlagt.

Der Dollar erhielt von den Ausführungen der US-Notenbank auf breiter Front Auftrieb und verteidigte seine Gewinne in Asien weitgehend. Er kostete 112,74 Yen, so viel wie zuletzt vor rund sechs Wochen.

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May 04, 2017 03:20 ET (07:20 GMT)

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