Alt 13.01.14, 12:27
Standard Banken- und Autoaktien ziehen Börsen ins Plus
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Lange haben die Investoren die Bankenbranche gemieden. Der Sektor war einfach mit zu vielen Risiken behaftet. Nun gibt es einen Hoffnungschimmer. Die Aufseher haben sich dem Druck der Banken gebeugt und die Kapitalregeln etwas gelockert. An den Börsen sind Bankenaktien daraufhin zum Wochenstart die größten Gewinner. Der Banken-Subindex steigt um 1,3 Prozent und notiert auf dem höchsten Stand seit April 2011.

Die neuen Eigenkapitalanforderungen für die Banken sind offenbar nicht so streng ausfallen, wie bisher befürchtet und lassen die Banken nach außen nun finanzstärker wirken. Wie der Basler Ausschuss für Bankenaufsicht mitteilte, gilt nun eine weniger strenge Definition für die sogenannte Leverage Ratio. Sie misst die Krisenstärke einer Bank als Verhältnis ihres vermeintlich sicheren Kapitals zum Gesamtvermögen.

Die Banken hatten sich über die Regel beklagt und moniert, sie würge die Kreditvergabe an Verbraucher und Unternehmer ab. Mit den jüngsten Änderungen nehmen die Aufseher den Druck von den Banken, zur Einhaltung der Basel-Regeln Vermögen zu verkaufen oder frisches Kapital aufzunehmen. Auf dem Papier werden die gemeldeten Kapitalquoten damit höher aussehen.

Deutsche Bank gewinnen 3,5 Prozent, Commerzbank 3,4 Prozent, UBS 2,4 Prozent, Barclays 2,4 Prozent und BBVA und Societe Generale 1,8 Prozent.

Die kräftigen Gewinne bei den Bankenaktien spiegeln sich auch bei den Indizes einzelner Börsen wider, obwohl das Bild bei den Einzeltiteln eher gemischt aussieht. Der DAX legt um 0,2 Prozent auf 9.492 Punkte zu. Für den Euro-Stoxx-50 geht es um 0,1 Prozent auf 3.108 Punkte aufwärts.

Neben den Banken-Aktien starten die Automobilwerte durch mit einem Indexplus von knapp 1,1 Prozent. Der Sektor wird dabei von mehreren Hochstufungen durch Analysten gestützt. Daneben sorgt die gerade stattfindende Automesse in Detroit für einen positiven Nachrichtenfluss und verstärktes Anlegerinteresse. So hat BMW nach dem Absatzrekord für das zu Ende gegangene Jahr auch für 2014 steigende Autoverkäufe in Aussicht gestellt. Peugeot schießen um über 6,9 Prozent nach oben, Renault um 2,8 Prozent. Beide Aktie wurden von Bernstein zum Kauf empfohlen.

Für Impulse sorgen außerdem die ersten Quartalsergebnisse der noch jungen Berichtssaison. Im DAX gewinnen die Aktien des Reifenherstellers Continental nach ersten Eckdaten zum zurückliegenden Geschäftsjahr 1,2 Prozent. Nach Einschätzung eines Händlers sind die Zahlen etwas besser als erwartet ausgefallen.

Einen Befreiungsschlag haben neue Geschäftszahlen bei Südzucker ausgelöst. Der Kurs gewinnt 6 Prozent. Die Gewinne in den Segmenten Spezialprodukte, CropEnergies und Frucht haben die Schwäche im klassischen Zuckersegment zwar nicht gänzlich ausbügeln können, aber sie hätten doch deutlich besser abgeschnitten als erwartet, heißt es dazu. Die von Metro vorgelegten Umsatzzahlen sind für die Analysten DZ-Bank im Rahmen der Erwartungen ausgefallen. Die Aktie legt um 0,6 Prozent zu.

Wieder etwas beruhigt zeigt sich der Goldpreis mit 1.247 Dollar je Feinunze. Am Morgen war er erstmals seit einem Monat auf über 1.250 Dollar gestiegen. Hintergrund sind die schwach ausgefallenen US-Arbeitsmarktdaten vom Freitag, die die Wahrscheinlichkeit einer nur sehr allmählichen Drosselung der expansiven US-Geldpolitik erhöht haben. Das sorgt auch für sinkende Zinsen am Anleihemarkt. Sollte sich dieser Trend fortsetzen, dürfte Gold, das per se eine zinslose Anlage ist, weiter davon profitieren, sagt ein Marktteilnehmer.

Kontakt zum Autor: thomas.leppert@wsj.com
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