NEW YORK (Dow Jones) - Negative Konjunkturdaten aus Europa haben die US-Börsen am Freitag gebremst. Marktbeobachter sahen in den Verlusten aber nur eine Verschnaufpause.

Der Dow-Jones-Index für 30 Industriewerte (DJIA) fiel um 3 Punkte auf 12.978. Der S&P-500 sank um 0,3 Prozent bzw 4 Punkte auf 1.370. Der Nasdaq-Composite gab um 0,4 Prozent bzw 13 Punkte auf 2.976 nach. Das Umsatzvolumen war mit 0,70 (Donnerstag: 0,85) Milliarden Aktien recht gering. Auf 1.004 (2.047) Kursgewinner kamen 2.025 (988) -verlierer. Unverändert schlossen 106 (94) Titel.

Fundamental wurde die Lage als gut eingeschätzt. Das Klima in der Wirtschaft und an den Märkten werde stetig besser, sagte David Kelly von J.P. Morgan Funds. Die jüngsten Daten zu Einzelhandelsumsätzen und Automobilabsatz hätten bewiesen, dass die Ausgaben der Verbraucher und ihre Zuversicht wieder stiegen. Das finde seinen Niederschlag auf dem Arbeitsmarkt, in der Ertragsentwicklung der Unternehmen und letztlich auch am Aktienmarkt.

Wegweisende Unternehmensnachrichten oder US-Konjunkturdaten wurden nicht veröffentlicht. Umso mehr Aufmerksamkeit erfuhren schlechte Nachrichten aus Europa. Der überraschende Rückgang der deutschen Einzelhandelsumsätze im Januar dämpfte die Stimmung ebenso wie der neuerliche Anstieg der Arbeitslosigkeit in Spanien im Februar. Das Land hatte schon im Januar die höchste Arbeitslosenquote in der Eurozone. Skepsis begleitete auch den Fiskalpakt, den 25 Länder der Eurozone am Freitag unterzeichneten. Die damit verbundenen Sparauflagen könnten die Wirtschaft der Region in ohnehin schwierigen Zeiten zusätzlich bremsen, so die Befürchtung.

Ein Lichtblick war das Börsendebut (IPO) von Yelp, dem Betreiber einer Website, auf der Kunden Dienstleister, Restaurants und Geschäfte bewerten können. Die Titel stiegen auf 24,55 Dollar und damit um 63,7 Prozent über den Ausgabekurs von 15 Dollar. Die Umsätze in der Aktie seien ungewöhnlich hoch für einen Börsengang, geradezu "wahnsinnig", sagt Scott Sweet, Managing Director der Analyse-Site IPOBoutique.com.

Vorfreude auf ein IPO ließ die Aktie von Sara Lee um 7,1 Prozent auf 21,83 Dollar zulegen. Der Konsumgüterhersteller will seine Kaffee- und Teesparte in Amsterdam an die Börse bringen. Sobald dieser Börsengang abgeschlossen ist - voraussichtlich Ende Juni -, sollen die Anleger mit einer Sonderdividende von 3,00 Dollar bedacht werden.

Auf Zustimmung stieß auch die neue Platform von Zynga (plus 1,4 Prozent auf 14,69 Dollar), auf der die Spiele des Unternehmens direkt zugänglich sein sollen. Bisher können Zynga-Spiele nur über soziale Netzwerke wie Facebook gespielt werden.

Weniger Anklang fanden die Geschäftszahlen von Foot Locker (minus 1,9 Prozent auf 28,97 Dollar). Die Einzelhandelskette, die Turnschuhe und Sportbekleidung verkauft, hat zwar das Ergebnis im vierten Quartal um 42 Prozent gesteigert, genügte damit aber nicht den hohen Ansprüchen des Marktes. Einige Schätzungen waren wohl von einer noch deutlicheren Steigerung des flächenbereinigten Umsatzes ausgegangen.

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