Alt 12.07.12, 14:04
Standard Leichter erwartet - Notenbanken enttäuschen
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Am Donnerstag dürften die Indizes an Wall Street fallen, nachdem Notenbanken den Investoren die Suppe versalzen haben. Am Vortag enthielt das Protokoll der Federal Reserve keinen Fingerzeig Richtung geldpolitischer Maßnahmen, etwa in Form quantitativer Lockerungen. Und die Bank of Japan hat in dieser Hinsicht am Donnerstag ebenfalls nichts Nennenswertes angekündigt. Selbst die Leitzinssenkung der südkoreanischen Zentralbank findet keine Gnade in den Augen der Investoren - die Börse in Seoul schloss deutlich im Minus. Der S&P-Futures verliert 0,6 Prozent, der Nasdaq-Futures sogar 0,7 Prozent.

Immerhin zeichnen vorbörslich publizierte Konjunkturdaten aus Amerika ein eher freundliches Bild. So sind die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe stärker gefallen als erwartet. Und die Importpreise gingen deutlicher zurück als prognostiziert - dies ließe der Notenbank Raum für weitere Lockerungen.

Der Euro setzt unterdessen den Schwächetrend der jüngsten Zeit fort. Erstmals seit zwei Jahren fiel die Währung am Donnerstag unter 1,22 Dollar. Die zahlreichen ungeklärten Fragen um die Zukunft der Eurozone führen zu Umschichtungen in andere Währungen. Der Ölpreis folgt Aktien und Euro nach unten, nachdem er am Vortag noch zugelegt hatte. Die US-Sorte WTI kostet lediglich noch 84,76 Dollar je Barrel. Die US-Anleihen können angesichts der verunsicherten Märkte etwas zulegen. Die Rendite der zehnjährigen Papiere steigt demzufolge auf 1,50 Prozent.

Die Aktien von Merck & Co steigen vorbörslich um 4 Prozent. Der Pharmakonzern hat am Mittwoch nach Börsenschluss über positive Zwischenergebnisse in einer Studie zu ihrem Osteoporose-Medikament Odanacatibin berichtet. Die Versuche zeigten bereits in einem frühen Stadium, dass das Knochenbruchrisiko bei älteren Frauen mit dem Mittel sinke.

Dagegen brechen die Aktien von Supervalu um 29 Prozent ein, nachdem der Einzelhandelskonzern seine Umsatz- und Gewinnprognosen gesenkt und die Dividende gekürzt hat. Gleichzeitig kündigte er an, "strategische Alternativen für sein Geschäft zu prüfen". Möglicherweise will sich das Unternehmen, zu dem Supermärkte wie Albertsons und Save-A-Lot gehören, damit selbst zum Verkauf stellen.

Walt Disney tendieren gegen den Trend leicht im Plus. Wells Fargo hat die Aktien auf Outperform hochgestuft. Die Vergnügungsparks des Unterhaltungskonzerns entwickelten sich in einem derart rapiden Tempo, das selbst extrem optimistisch gestimmte Analysten nicht vorhergesehen haben.

Kontakt zum Autor: ralf.zerback@dowjones.com

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