Alt 09.07.12, 16:32
Standard Eurozone-Sorgen belasten wieder stärker
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Die Schuldenkrise in der Eurozone rückt wieder verstärkt in den Fokus der Investoren und sorgt für nachgebende Kurse. Mit Besorgnis wird registriert, dass trotz der jüngsten EU-Gipfelbeschlüsse die Entspannung am europäischen Anleihemarkt schon wieder vorbei ist. Die Rendite zehnjähriger spanischer Papiere ist zu Wochenbeginn wieder zwischenzeitlich über das Niveau von 7 Prozent gesprungen. Die Blicke der Investoren sind nun auf das am Abend angesetzte Treffen der Finanzminister der Eurozone gerichtet. Außerdem steht die Berichtssaison nun in den Startlöchern. Diese wird nach US-Börsenschluss traditionell von Alcoa eröffnet.

Der Dow-Jones-Index verliert 0,4 Prozent auf 12.721 Punkte, der S&P-500 gibt um 0,3 Prozent auf 1.351 Punkte nach. Der technologielastige Nasdaq-Index verliert 0,3 Prozent auf 2.929 Punkte. In Ermangelung von wichtigen US-Konjunkturdaten gilt der Blick der Eurozone-Schuldenkrise.

Es herrscht bei den Anlegern allerdings Skepsis, ob es beim Treffen der Finanzminister zu Entscheidungen kommt, die eine Entspannung an den Märkten auslösen könnten. Auch die schwachen US-Arbeitsmarktdaten vom Freitag wirken noch nach. Die Zahlen von 80.000 neu geschaffenen Stellen ist aber nicht so schwach, dass sie die Fantasie für weitere geldpolitische Schritte der US-Notenbank geweckt hat.

Risikoreichere Anlageklassen werden von den Investoren weiter gemieden. Der Euro notiert weiter auf dem niedrigen Niveau vom Freitagnachmittag und bewegt sich um die Marke von 1,23 Dollar. Der Ölpreis der Sorte WTI notiert zwar aktuell leicht über dem Settlement-Preis vom Freitag bei 85,39 Dollar, tendenziell belastet aber hier weiter der starke Dollar. Denn ein steigender Greenback macht Öl für Anleger außerhalb des Dollarraums kostspieliger.

Dagegen sind die US-Anleihen als "sicherer Hafen" gesucht. Die Rendite der zehnjährigen Titel fällt hier auf 1,53 Prozent. Neben der Schuldenkrise in der Eurozone stützen die Sorgen um eine weltweite Konjunktureintrübung und weiter die schwachen US-Arbeitsmarktdaten vom Freitag das Sentiment.

Bei den Einzelwerten gewinnen die Aktien von Boeing 0,5 Prozent. Der Flugzeugbauer hat auf der Luftfahrtmesse im britischen Farnborough einen Auftrag im Volumen von 7,2 Milliarden Dollar erhalten. In den kommenden Tagen werden zudem eine Reihe weiterer Festbestellungen erwartet.

Die Aktien von Amerigroup klettern um 37,8 Prozent. Der Versicherer hat der Übernahme durch WellPoint für 4,46 Milliarden Dollar in bar zugestimmt. Die Titel von WellPoint steigen um 2,6 Prozent.

Facebook und Yahoo haben am Freitag ihren juristischen Streit beigelegt und eine Kooperation im Werbebereich angekündigt. Das Soziale Netzwerk und der Suchmaschinenanbieter hatten am Freitag in einer gemeinsamen Erklärung nach Ende des regulären Börsenhandels mitgeteilt, dass sie ihre Patent-Streitigkeiten beigelegt haben und künftig auf dem Gebiet der Online-Werbung zusammenarbeiten wollen. Finanzielle Details wurden nicht bekannt. Während die Facebook-Aktie um 3,2 Prozent zulegt, zeigt sich die Yahoo-Aktie kaum verändert.

Kontakt zum Autor: thomas.rossmann@dowjones.com

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