Alt 07.05.14, 12:31
Standard Börsen bewegungsarm - Henkel-Marge gefällt
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Wenig bewegt präsentieren sich Europas Börsen am Mittwochmittag. Die Blicke der Anleger richten sich bereits auf die EZB-Sitzung am Donnerstag. Ansonsten sorgen Unternehmenszahlen für Kursbewegungen bei Einzelaktien. Bislang liefert die Berichtssaison keine Gründe, um die Börse weiter nach oben zu treiben. Morgan Stanley spricht von insgesamt leicht enttäuschenden Geschäftszahlen aus Europa. Der teurere Euro macht den Konzernen das Leben weiter schwer.

Der Euro-Stoxx-50 verliert 0,2 Prozent auf 3.143 Punkte. Für den DAX geht es 0,1 Prozent auf 9.455 nach unten. Gegen den Trend ziehen Henkel 4 Prozent an und liegen damit an der DAX-Spitze. Die Commerzbank hebt die ausgezeichnete Marge hervor. Die Verbesserung der operativen Profitabilität von Henkel trotz negativer Währungseffekte sei der am stärksten positiv zu wertende Teil des Berichts für das erste Quartal.

Der Konzernumbau von Siemens kommt bei den Anlegern gut an. Die Aktie legt 1,3 Prozent zu. Vorstandsvorsitzender Joe Kaeser hat die "Vision 2020" ausgerufen, mit der er das Unternehmen entlang der drei Wachstumsfelder Elektrifizierung, Automatisierung und Digitalisierung neu ausrichten will. Zudem kündigte Kaeser den Kauf des Energiegeschäfts von Rolls-Royce an und die Option, das Hörgerätegeschäft an die Börse zu bringen.

"Das zeigt klar eine neue Dynamik bei Siemens", sagt ein Händler. Die Societe Generale (SocGen) glaubt, dass die Neuaufstellung von Siemens bis 2016 für einen Margenanstieg auf 12 Prozent sorgen wird. Die Zweitquartalszahlen seien derweil enttäuschend ausgefallen, der Umsatz habe die SocGen-Schätzung um 2 Prozent verfehlt, das organische Wachstum habe lediglich 1 Prozent betragen, während die Analysten mit 3 Prozent gerechnet hatten.

Aus dem Bankensektor kommt gleich eine Reihe von Quartalsberichten. Die Commerzbank konnte im ersten Quartal trotz eines schwachen Investmentbankings ihr Ergebnis verbessern, wenn auch nicht so deutlich, wie Analysten erwartet hatten. Bank of America-Merrill Lynch spricht von einem qualitativ schlechteren Quartal. Die Aktie verliert 3 Prozent. Nach hohen Abschreibungen auf das Russland-Geschäft verlieren Societe-Generale-Titel 1,3 Prozent.

Gut werden dagegen die Zahlen von Wettbewerber Credit Agricole aufgenommen, die Aktie legt um 3,9 Prozent zu. Jefferies-Analyst Omar Fall nennt zwei Haupttreiber für das gute Quartalsergebnis: Zum einen die gestiegene Schuldnerqualität, zum anderen die Kontrolle der Kosten. Der Subindex der europäischen Banken notiert 0,8 Prozent leichter.

Der Bausektor stellt mit 1,8 Prozent Kursminus den Hauptverlierer unter Europas Branchen. Hier belastet vor allem die Platzierung im französischen Baustoffkonzern Saint-Gobain durch die Investmentfirma Wendel. Sie reduziert ihre Beteiligung um 4,3 Prozent, was rund 1 Milliarde Euro Volumen entspricht. Saint-Gobain verlieren 3,5 Prozent. Für die irische CRH geht es 3,5 Prozent nach unten, die niederländische OCI fällt 1,9 Prozent, Italcementi 3 Prozent und HeidelbergCement auch 3 Prozent.

Nach Zahlenausweis verlieren Fiat-Papiere gleich 8,2 Prozent. "Das war schon heftig neben den Schätzungen", sagt ein Händler. So habe unter anderem der Trading Profit fast 20 Prozent unter den Konsensschätzungen der Analysten gelegen. Gleichzeitig sei die Verschuldung des Konzerns höher als erwartet ausgefallen. Dazu gibt es Kritik an dem mittelfristigen Strategieplan des Automobilkonzerns.

Am Devisenmarkt warten die Anleger auf die EZB-Sitzung am Donnerstag. Der Euro hatte sich am Vortag wieder seinem Jahreshoch von 1,39675 Dollar genähert, das er am 13. März markiert hatte. Aktuell kostet der Euro etwa 1,3926 Dollar. Sollte die EZB die Geldpolitik nicht weiter lockern, erwarten Händler einen Test der 1,40er-Marke. Ob verbale Interventionen von EZB-Präsident Mario Draghi ausreichen, um den Höhenflug des Euro zu stoppen, bleibt abzuwarten.

Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com

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