Alt 17.11.20, 09:19
Standard Kaum Impfstoffhilfe für Börsen - China Schlusslicht
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TOKIO/SCHANGHAI (Dow Jones)--Die gute Laune des Vortages ist an den asiatischen Börsen am Dienstag weitgehend ausgelaufen. Zum Wochenstart hatte Euphorie über das Freihandelsabkommen im asiatisch-pazifischen Raum geherrscht. Trotz oder gerade wegen der weiter grassierenden Coronavirus-Pandemie in Europa und Amerika ließ ein weiterer möglicher Impfstoff die Anleger hoffen und sorgte vereinzelt für Aufschläge. Nach Biontech und Pfizer wartete nun der US-Konzern Moderna mit positiven Impfstoffschlagzeilen auf. Das Unternehmen sprach von einer Wirksamkeit von 94,5 Prozent bei Probanden - Experten nannte diese erstaunlich hoch.

Nikkei über 26.000-Punktemarke

In Tokio reichte ein magerer Aufschlag von 0,4 Prozent auf 26.015 Punkte für ein weiteres 29-Jahreshoch. Die Impfstoffhoffnungen beflügelten Titel mit Bezug zu Reise und Tourismus: Mitsubishi Electric kletterten um 4,4 Prozent, Central Japan Railway um 4,4 und ANA Holdings um 4,2 Prozent.

Die chinesischen Börsen zählten wie schon am Vortag zu den Schlusslichtern. Hongkong stagnierte im späten Geschäft und Schanghai schloss knapp behauptet. Shenzhen lag mit 0,9 Prozent deutlicher im Minus, das Startup-Segment ChiNext verbuchte Verluste von 2 Prozent.

Anleger sorgten sich weiter vor neuen US-Sanktionen, die der scheidende US-Präsident Donald Trump angekündigt hatte. Bislang fehle es an einem klaren Dementi seines designierten Nachfolgers Joe Biden, hieß es im Handel. Wie ernst die Lage ist, zeigte das Beispiel Huawei. Die US-Sanktionen zwingen den chinesischen Technologiekonzern zum Verkauf seiner Billig-Smartphone-Marke Honor. Der Unternehmensbereich wird an die chinesische Shenzhen Zhixin New Information Technology verkauft, Huawei zieht sich damit komplett aus Honor zurück. Huawei verwies auf den "erheblichen Druck" auf das Verbrauchergeschäft durch die US-Restriktionen.

Luftfahrtfusion beherrscht Seoul

In Seoul zeigte sich der Kospi knapp behauptet. Titel der Reise- und Einzelhandelsbranche stützten den Markt etwas. Belastet wurde der südkoreanische Markt von verschärften Coronaregeln. Nachdem Korean Air Lines Kaufinteresse an dem in Schieflage geratenen Wettbewerber Asiana Airlines geäußert hatte, stieg dessen Kurs um weitere 4,1 Prozent. Korean Air Lines verloren dagegen 8,9 Prozent. Die Fluggesellschaft plant zum Stemmen der Transaktion eine umfangreiche Kapitalerhöhung. Diese dürfte die Gewinne je Aktie zunächst um 50 Prozent verwässern, schätzten die Analysten von Daishin Securities und stuften die Aktie ab.

Nach dem softwarebedingten Handelsausfall am Vortag nach wenigen Minuten schloss die Börse in Sydney 0,2 Prozent höher. Energie- und Finanzwerte machten Verluste bei anderen Sektoren wett. Afterpay verloren 5,4 Prozent trotz eines positiven Starts in das zweite Quartal. Das Sitzungsprotokoll der australischen Notenbank lieferte keine neuen Erkenntnisse, wie die Westpac-Analysten urteilten. Leicht positiv wurde das gestiegene Verbrauchervertrauen aufgenommen. Es war bereits der elfte Wochenanstieg in Folge, Händler sprachen daher von Gewöhnungseffekten.

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November 17, 2020 02:45 ET (07:45 GMT)

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