Die am Vortag nochmals gelockerte Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) hat auch am letzten Handelstag der Woche für Aktienkäufe gesorgt. Der DAX schloss 0,4 Prozent höher bei 9.987 Punkten. Das ist der höchste Schlusskurs seiner Geschichte. Der MDAX der 50 mittelschweren Börsentitel legte sogar um 1,1 Prozent zu und markierte mit 17.130 Punkten ebenfalls ein neues Rekordhoch per Schlusskurs.

Drei Stunden vor Ende des Handels schaute der DAX sogar noch einmal kurz über die 10.000er Marke. Solide Arbeitsmarktzahlen aus den USA verliehen den Kursen nochmals Schub. Diese Gewinne konnten die Börsen jedoch bis zum Schluss nicht ganz durchhalten.

Größter Kursgewinner im DAX waren Commerzbank-Aktien, die um 4,1 Prozent stiegen. Die EZB wird die Banken auch in Zukunft mit reichlich Liquidität versorgen. Das vermindert aus Sicht von Investoren die - nach wie vor großen - Risiken, die vor allem von dem unzureichenden Eigenkapital der Geldhäuser ausgehen. Europaweit waren Bankaktien gesucht.

Gegen diesen Trend verloren Aktien der Deutschen Bank 1,4 Prozent und hielten damit die rote Laterne im DAX. Grund hierfür ist die Kapitalerhöhung der Deutschen Bank. Am Freitag hat der Handel mit den Bezugsrechten für die 300 Millionen neuen Aktien begonnen. Der Aktienkurs handelte um den Preis für die Bezugsrechte bereinigt niedriger.

Die Landesbank Baden-Württemberg hat die Aktie der Deutschen Bank auf "Kaufen" von zuvor "Halten" hochgestuft. "Grundsätzlich begrüßen wir die Kapitalstärkung und gehen von einer erfolgreichen Platzierung aus", sagte Analyst Ingo Frommen. Er empfiehlt den Aktionären der Bank, die Kapitalerhöhung mitzutragen.

Angesichts der extrem niedrigen Zinsen im Euroraum dürften Immobilien als Sachwert-Investment weiter angesagt sein. Das sorgte für Käufe von Immobiliengesellschaften. Der Kurs der Deutschen Annington stieg um 3,4 Prozent und der von Gagfah um 2,7 Prozent.

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DJG/bek/ros

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