Alt 11.09.12, 23:03
Standard Gestiegener Optimismus sorgt für leichte Kursgewinne
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Gestiegener Optimismus bezüglich der Entscheidung des Bundesverfassungsgericht zum Euro-Rettungsschirm ESM und die Erwartung weiterer geldpolitischer Maßnahmen durch die US-Notenbank haben am Dienstag für leichte Aufschläge an Wall Street gesorgt. Allerdings konnten die Tageshochs nicht behauptet werden. Dazwischen richten sich die Blicke der Investoren auch noch auf Apple. Das Unternehmen wird am Mittwochabend voraussichtlich das iPhone 5 präsentieren.

Der Dow-Jones-Index stieg um 0,5 Prozent auf 13.323 Punkte, nachdem er im Verlauf bei 13.354 Punkten ein neues Jahreshoch markiert hatte. Der S&P-500 kletterte um 0,3 Prozent auf 1.434 Punkte. Der Nasdaq-Composite notierte unverändert bei 3.105 Punkten. Der Umsatz war mit 0,67 (Montag: 0,61) Milliarden Aktien erneut niedrig. Dabei kamen auf die 2.032 (1.215) Kursgewinner 993 (1.797) -verlierer, unverändert schlossen 109 (117) Titel.

"Die Hoffnung auf erneute geldpolitische Maßnahmen durch die Fed hat weiter zugenommen. Es ist aber nur ein vorsichtiger Optimismus", sagte Robert Pavlik von Banyan Partners. Es habe sich daher bei den leichten Gewinnen eher um eine Erholung von den jüngsten Verlusten gehandelt. Einziges wichtiges Konjunkturdatum des Tages war die Handelsbilanz für Juli. Das Defizit erhöhte sich zwar, allerdings weniger stark als befürchtet.

Die Warnung der Ratingagentur Moody's an die USA vor einer Herabstufung der Bonitätsnote, sollten diese ihre Schulden nicht mittelfristig abbauen, belastete den Aktienmarkt nicht. Dies machte sich nur am Devisenmarkt bemerkbar, wo der Dollar etwas unter Druck geriet. Im Gegenzug kletterte der Euro wieder deutlich über die Marke von 1,28 Dollar und notierte im späten US-Handel bei 1,2859 Dollar.

Am Aktienmarkt fokussierten sich die Investoren auf die bevorstehende Sitzung der US-Notenbank. Es wird weithin damit gerechnet, dass die Federal Reserve eine neuerliche Runde von Wirtschaftsstimuli beschließt. "Mit den gestiegenen Erwartungen an die Fed hat sich allerdings auch das Risiko erhöht, dass es bei entsprechenden Maßnahmen zu einer negativen Reaktion kommen könnte", merkte Tim Evans von Citi Futures an.

Am US-Anleihemarkt zeigten sich die Notierungen kaum verändert. Mit der hohen Nachfrage bei der Auktion dreijähriger Titel erholten sich die Notierungen allerdings von den bis dahin verzeichneten Verlusten. Bei der Auktion stieg die Nachfrage auf das höchste Niveau seit Ende 2009. Dies erklärten Teilnehmer mit der Hoffnung auf weitere geldpolitische Maßnahmen durch die US-Notenbank. Mit dem schwachen US-Arbeitsmarktbericht für August habe sich diese noch verstärkt. An den kommenden beiden Tagen werden noch zehn- und 30-jährige Titel am Markt platziert. Die Rendite zehnjähriger Treasuries notierte bei 1,68 Prozent.

Der Ölpreis für ein Barrel der Sorte WTI kletterte auf 97,17 Dollar, ein Plus von 0,7 Prozent gegenüber Montag. Der Goldpreis legte mit dem nachgebenden Dollar leicht zu und verzeichnete einen Aufschlag von 0,2 Prozent auf 1.734,90 Dollar im Vergleich zum Vortag.

Im Dow-Jones-Index waren Caterpillar, IBM und Travelers gesucht, die allein mehr als 60 Prozent des Index-Plus ausmachten. Caterpillar-Titel gewannen 1,7 Prozent, die IBM-Aktie legte um 1,2 Prozent zu und die Titel von Travelers erhöhten sich um 2,5 Prozent. Die Apple-Aktie verlor nach zwischenzeitlichen Gewinnen 0,2 Prozent auf 660,59 Dollar. Bereits am Montag hatte die Aktie 2,6 Prozent verloren. Vor der mit Spannung erwarteten Apple-Präsentation am Mittwoch schwankten die Anleger zwischen Hoffen und Bangen - was sich in der Entwicklung der Aktie widerspiegelte.

Der Kurs des Versicherers American International Group (AIG) erholte sich leicht um 0,5 Prozent auf 33,45 Dollar von den Abgaben des Vortages. Die US-Regierung hat sich von einem AIG-Aktienpaket getrennt. Ihr Anteil sinkt von rund 53 Prozent auf unter 20 Prozent. Der Verkauf ist der größte seit dem die US-Regierung den Versicherungskonzern während der Finanzkrise im September 2008 gerettet hatte und bereits der fünfte seit Mitte 2011.

Morgan Stanley wird alleiniger Eigentümer des Vermögensverwalters Morgan Stanley Smith Barney Holdings. Der Miteigentümer Citigroup soll herausgekauft werden, wie beide US-Banken mitteilten. Dabei einigten sich die beiden Partner darauf, das Joint Venture mit 13,5 Milliarden US-Dollar zu bewerten. Der Citigroup stehen damit hohe Abschreibungen ins Haus, hat sie ihren Anteil an dem Gemeinschaftsunternehmen doch mit einem viel höheren Wert in ihren Büchern stehen. Die Aktie von Morgan Stanley gewann 3,8 Prozent auf 17,25 Dollar, die Citigroup-Titel legten um 2,6 Prozent auf 32,66 Dollar zu.

Kontakt zum Autor: thomas.rossmann@dowjones.com

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