Alt 13.05.13, 09:14
Standard Rekordjagd an den Börsen nimmt eine Auszeit
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Die Partystimmung an den Börsen wird zum Wochenbeginn etwas gedämpfter. Schuld ist ein Bericht des Wall Street Journal, wonach die US-Notenbank an einem Plan zum Ausstieg aus der ultralockeren Geldpolitik arbeitet. Die aber hatte die Börsen in den vergangenen Wochen und Monaten auf eine rasante Rekordjagd geschickt. Gegen 9.45 Uhr gibt der DAX um 0,3 Prozent auf 8.255 Punkte nach, wobei auch Gewinnmitnahmen eine Rolle spielen dürften. In den vergangenen drei Wochen war der Leitindex immerhin um rund 800 Punkte oder fast 11 Prozent nach oben geschnellt. Der Euro-Stoxx-50 verliert 0,3 Prozent auf 2.776 Zähler.

„Der Artikel legt zwar nicht nahe, dass die Fed ihr Anleihekaufprogramm in nächster Zeit reduziert. Aber er schildert, dass die Fed einen detaillierten Plan hat, wann das geschehen soll", bemerkt Marktexperte Chris Weston von IG Markets. Der Zeitpunkt sei, ähnlich wie bei der Europäischen Zentralbank, offenbar abhängig von Konjunktur und Inflation. Die Konjunktur sei robust, Gefahren drohten von steigenden Preisen, fügt er hinzu.

Im Währungshandel stabilisiert sich der Yen etwas zum US-Dollar und zum Euro. Im asiatischen Handel war der Dollar zur japanischen Währung mit 102,16 Yen noch auf den höchsten Stand seit Oktober 2008 gestiegen. Anschließend ist der Dollar wieder auf 101,55 Yen zurückgefallen. Der Aufwärtstrend des Dollar zum Yen sei weiter intakt und dürfte den Greenback zunächst bis zur Marke von 104 Yen führen, heißt es von der Citigroup. Ein Grund dafür ist Beobachtern zufolge neben der Spekulation über den Kurs der US-Geldpolitik, dass es vom G7-Treffen am Wochenende erneut keine Kritik an der japanischen Geldpolitik gegeben hat. Die Umsätze des Einzelhandels in den USA im April könnten am frühen Nachmittag den Wechselkursen neue Impulse verleihen.

Bundesanleihen zeigen sich im frühen Handel etwas stabilisiert, die Rendite der Zehnjährigen liegt bei 1,372 Prozent. Am Freitag waren zehnjährigen Papiere auf den niedrigsten Stand seit sieben Wochen gefallen. Die ausgeprägte Risikofreude von Investoren lastet auf den als sichere Anlage geltenden Bundesanleihen. Im Blick steht eine Anleihe-Auktion Italiens. "Man darf gespannt sein, ob es auch dieses mal gelingt, die drei Anleihen, insbesondere den Langläufer, zu günstigeren Konditionen unter die Investoren zu bringen als bei vorangegangenen Emissionen", sagt Dirk Gojny von der Essener National-Bank.

Im deutschen Aktienhandel geraten die Papiere der Commerzbank unter Druck, sie büßen 3,5 Prozent ein. Die Bank will in Kürze das Kapital um 2,5 Milliarden Euro aufstocken. Das Handelsblatt berichtet unter Berufung auf Finanzkreise, die Bank platziere das Paket mit einem Abschlag von 35 Prozent zum aktuellen Aktienkurs. Der europäische Bankensektor verliert 1 Prozent und ist damit das Schlusslicht unter den Sektoren.

Aktien von Renault steigen um 3 Prozent. Der japanische Partner Nissan überweist für das erste Quartal einen Gewinn von 433 Millionen Euro an die Franzosen. Renault hält einen Anteil von 43,4 Prozent an Nissan, die wiederum mit 15 Prozent an Renault beteiligt sind.

Aktien des IT-Dienstleisters QSC ziehen um 5 Prozent an. Das Unternehmen hat im ersten Quartal mehr umgesetzt und verdient als erwartet und hat die Ziele für das laufende Jahr bekräftigt.

Kontakt zum Autor: benjamin.krieger@dowjones.com

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