Alt 29.04.13, 12:32
Standard Hoffnung auf EZB-Zinssenkung lässt Börsen steigen
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Den Grund für die steigenden Aktienmärkte liefert einmal mehr die Hoffnung, dass die Notenbanken die Erwartungen erfüllen werden. Für diese Woche stehen die Zinsentscheidungen der US-Notenbank am Mittwoch und der Europäischen Zentralbank am Donnerstag auf der Agenda. Nach jüngst schwachen Wirtschaftsdaten und einer eingetrübten Stimmungslage in Europa wird an den Börsen auf eine Zinssenkung der EZB gesetzt. Und in den USA dürfte die expansive Geldpolitik zumindest fortgeführt werden nach zuletzt schwachen Wirtschaftsdaten und Konjunkturprognosen. Der DAX legt am Mittag um 0,2 Prozent auf 7.833 Punkte zu. Für den Euro-Stoxx-50 geht es um 0,4 Prozent auf 2.695 Punkte nach oben.

Zum einen hat sich die Wirtschaftsstimmung in der Eurozone im April auf breiter Front merklich verschlechtert. Dabei wies Deutschland von den fünf großen Mitgliedsländern den ausgeprägtesten Rückgang auf. Aber auch ein unerwartet kräftiger Inflationsrückgang machen eine Zinssenkung der EZB am Donnerstag wahrscheinlich. Verbraucherpreisdaten aus deutschen Bundesländern deuten darauf hin, dass die Inflation in Deutschland entgegen den Erwartungen gesunken ist. In Spanien fiel die Inflation sogar um 1,1 Prozentpunkte. Damit könnte die Inflation im gesamten Euroraum deutlicher als bisher erwartet zurückgehen.

Zudem wird an den Börse über die neue Regierung in Italien gejubelt. Am Sonntag ist der Sozialdemokrat Enrico Letta als neuer Ministerpräsident ebenso vereidigt worden wie die Minister seines Kabinetts. Nach einem wochenlangen Gezerre um die Macht hat sich eine große Koalition aus der Demokratischen Partei und der rechten Partei Volk der Freiheit von Silvio Berlusconi gebildet. Die Regierung wird auch von der Allianz des scheidenden Ministerpräsidenten Mario Monti getragen.

Die Börse in Mailand stellt mit einem Plus von 1,3 Prozent den bisherigen Gewinner des Tages. Aber auch am Anleihemarkt kommt der politische Schulterschluss in Rom gut an. Bei der Auktion 5- und 10-jähriger Anleihen am Vormittag sanken die Renditen auf den niedrigsten Stand seit Oktober 2010. Und am Devisenmarkt steigt der Euro zwischenzeitlich bis auf 1,31 Dollar. Aktuell notiert die Gemeinschaftswährung bei 1,3084 Dollar.

Am Aktienmarkt notiert die Siemens-Aktien kaum verändert bei 78,89 Euro. Nach einem Bericht des Handelsblatt droht bei den Quartalszahlen am Donnerstag möglicherweise eine Gewinnwarnung. "Das ist nicht wirklich neu, die Aktie hat schon viel davon vorweggenommen", sagt ein Händler. Zudem seien die Probleme der Branche bekannt, wie schon die Zahlen von ABB und Schneider Electric gezeigt hätten.

VW springen nach Veröffentlichung ihrer endgültigen Geschäftszahlen um 2,0 Prozent auf 151,00 Euro nach oben. Als Kurstreiber machen Händler den Anstieg des Marktanteils im April auf 12,6 nach zuvor 12,2 Prozent aus. Dies sei deutlich mehr als die Konsenserwartung. Zudem zeige sich eine Abschwächung des Abwärtsmomentums bei den Volumenmodellen. "Der März sieht langsam danach aus, als habe es sich nur um eine Delle gehandelt", sagt ein Händler. Der Absatz im April scheine sich wieder zu normalisieren.

An der Börse läuft momentan die Platzierung in Aktien der RTL-Group, von denen sich der Hauptanteilseigner Bertelsmann trennen will. Der Medienkonzern gibt insgesamt bis zu 25,5 Millionen RTL-Aktien im Zuge einer Zweitplatzierung ab. Die aktuelle Spanne liege zwischen 54 und 56,50 Euro, heißt es im Handel. Ab Dienstag sollen die Aktien erstmals an der Frankfurter Wertpapierbörse gehandelt werden. Bislang waren die Papiere von Europas größter TV-Kette lediglich in Luxemburg und Brüssel notiert. In Brüssel notiert die Aktie bei 56,75 Euro. Die Aktien des im TecDAX gelisteten IT-Dienstleisters PSI legen um 3,5 Prozent zu. Die Umsätze im ersten Quartal liegen über den Erwartungen der Analysten.

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