Alt 12.11.14, 11:15
Standard Tokio weiter im Höhenflug - Schlussrally in China
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Ohne einheitliche Richtung bei Gewinnen in Tokio und China und Rücksetzern in Sydney und Taiwan haben sich die Börsen in Ostasien zur Wochenmitte gezeigt. Tagessieger war der japanische Aktienmarkt, obgleich dort zwischenzeitlich deutlich höhere Gewinne im späten Geschäft wieder verlorengingen. Der weiter schwache Yen und Spekulationen über eine mögliche Verschiebung der für Oktober 2015 geplanten zweiten Mehrwertsteuererhöhung von 8 auf 10 Prozent sorgten für neuerliche Kursgewinne. Der Nikkei-Index stieg um 0,4 Prozent auf 17.197 Punkte. Das Tageshoch lag aber schon bei 17.443 Zählern.

Sowohl das Aktienbarometer wie auch der Dollar-Yen-Kurs bewegen sich damit nahe ihrer Siebenjahreshochs. Mit 115,38 Yen lag der Dollar zuletzt nur wenig unter seinen jüngsten Rekordhochs über 116 Yen.

Dass der Nikkei-Index zum Ende von den Tageshochs deutlich zurückkam erklärten Händler mit Kommentaren von Finanzminister Taro Aso, der die Verschiebung der Steuererhöhung als "alles andere als ausgemacht" bezeichnete. Zudem hatte Chefkabinettssekretär Yoshihide Suga gesagt, er wisse nichts von einer Verschiebung oder auch vorgezogenen Neuwahlen zum Unterhaus.

Sollte die Mehrwertsteuererhöhung verschoben werden, seien ein Nikkei-Anstieg auf 19.000 Punkte und ein Anstieg des Dollar auf 120 Yen bis zum Jahresende nicht auszuschließen, meinte Adam Fisher, Chef-Anlageexperte beim Hedgefonds Commonwealth Opportunity Capital.

Die anhaltende Dollarstärke sorgte für Kursgewinne insbesondere bei exportsensitiven Aktien. Mitsubishi Materials zogen überdurchschnittlich an, angetrieben von einem über den Erwartungen ausgefallenen operativen Gewinn im ersten Geschäftshalbjahr. Tagessieger waren aber Immobilienaktien. Sie würden besonders von einer Verschiebung der Steuererhöhung profitieren, hieß es. Zudem habe der Sektor Nachholbedarf. Mitsui Fudosan und Mitsubishi Estate gewannen jeweils über 2 Prozent an Wert. Gesucht waren vor dem Hintergrund der Spekulationen über Neuwahlen auch Aktien von Werbeagenturen.

Die schwer gewichtete Aktie von Fujifilm legte um 4,4 Prozent zu, nachdem das Unternehmen mitgeteilt hatte, dass sein Grippemedikament Avigan zu Beginn des kommenden Jahres die Zulassung bei Patienten mit dem Ebola-Virus erhalten dürfte. Außerdem kündigte das Unternehmen an, 200 Milliarden Yen in Form von Dividenden und Aktienrückkäufen ausschütten zu wollen.

Aufwärts ging es in China. Sowohl in Hongkong als auch in Schanghai zogen die Indizes im späten Handel an. Die am 17. November beginnende wechselseitige Öffnung und engere Verknüpfung der Märkte sorgte weiter für Fantasie und Kursgewinne. Besonders in Schanghai gelten viele Aktien im Vergleich zu Hongkong als unterbewertet, was sich mit der Öffnung ändern dürfte.

Vor allem bei Aktien von Brokerhäusern griffen die Anleger zu. Citic Securities gewannen 7,9 Prozent, Haitong Securities 5,9 Prozent und Huatai Securities 5,6 Prozent. Banken litten dagegen unter Gewinnmitnahmen. Nur zwischenzeitlich bremsend wirkte die Warnung der Ratingagentur Moody's vor zunehmenden Risiken, die vom Immobiliensektor auf dem chinesischen Festland ausgingen.

Abwärts mit den Börsenkursen ging es vor allem in Taiwan und Australien. Der Taiex verlor 1,3 Prozent, was Händler mit Befürchtungen über eine Verschlechterung der Exportaussichten begründeten als Folge des Freihandelsabkommens zwischen China und Südkorea. Taiwan Semiconductor Manufacturing verloren 1,5 Prozent, Hon Hai Hon Hai 1,7 Prozent.

In Sydney belasteten Verkäufe der schwer gewichteten Rohstoffaktien das Kursbarometer. Sie litten unter düsteren Preisprognosen für Eisenerz. Rio Tinto und BHP Billiton wiesen überdurchschnittliche Kursverluste auf. Letztere litten zusätzlich darunter, dass das Unternehmen keinen Käufer für das zum Verkauf stehende Nickel Geschäft, Nickel West, findet, zumal sich BHP Billiton noch von weiteren Geschäften trennen will. Für den Kurs des Kaufhausbetreibers Myers ging es um über 7 Prozent abwärts, nachdem er wenig inspirierende Umsätze gemeldet hatte.

Am Rohstoffmarkt tat sich beim Gold und auch bei den Ölpreisen wenig. Beide zeigten sich gegenüber den Vortagesschlussständen wenig verändert.

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