Alt 03.11.14, 11:29
Standard Börse Schanghai ignoriert widersprüchliche PMI-Daten
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An den ostasiatischen Börsen war zu Wochenbeginn keine einheitliche Tendenz auszumachen, obwohl die US-Börsen am Freitag neue Rekordhöhen erklommen hatten. Der Tokioter Aktienmarkt blieb am Montag wegen eines Feiertags geschlossen. In Schanghai setzten die Aktienkurse ihren Anstieg unterdessen fort, obwohl von chinesischen Konjunkturdaten widersprüchliche Signale ausgegangen waren: Die offiziellen Einkaufsmanagerindizes wiesen im Oktober einen Rückgang auf, während ein von der Bank HSBC ermitteltes Pendant stieg.

Positiv sei, dass die Indizes nach wie vor über der Schwelle von 50 lägen, sagten Beobachter. Werte oberhalb dieser Marke deuten auf ein Wachstum hin, Werte darunter auf ein Schrumpfen. Der HSBC-Index für das verarbeitende Gewerbe zeuge von einer Stabilisierung des Sektors im Oktober, kommentierte HSBC-Volkswirt Qu Hongbin. Allerdings habe die Dynamik im Vergleich zum Vorquartal nachgelassen. Insgesamt zeige die Wirtschaftslage, dass die Nachfrage zu gering sei.

Der offizielle Einkaufsmanagerindex für das nicht-verarbeitende Gewerbe in China fiel im Oktober auf 53,8 von 54,0 Punkten im September. Jener für das verarbeitende Gewerbe ging auf 50,8 von 51,1 Punkten zurück und verfehlte damit den Ökonomenkonsens von 51,1. Dagegen legte der HSBC-Index für diesen Sektor auf 50,4 von 50,2 zu.

Während die Kurse in Hongkong etwas leichter tendierten, legte der Shanghai-Composite-Index unbeeindruckt von den Daten um 0,5 Prozent zu. Die reichlich vorhandene Liquidität stütze den Aktienmarkt, meinte Zhang Haidong, Analyst bei Tebon Securities. Gefragt waren vor allem Aktien des Transportsektors, getrieben von der Hoffnung, dass China zusätzliche Freihandelszonen einrichten und damit das Verkehrsaufkommen steigen wird. China Costco sprangen um das Tagesmaximum von 10 Prozent, Xiamen Port Development legten um 6,3 Prozent zu und Beibuwan Port um 9,6 Prozent. Erwartungen, dass auch das Eisenbahnnetz ausgebaut wird, gaben dem Stahlsektor Auftrieb. Maanshan Iron & Steel verteuerten sich um das Tagesmaximum von 10 Prozent, Hebei Iron & Steel um 7,1 Prozent und Wuhan Iron & Steel um 3,4 Prozent.

In Australien gaben die Aktienkurse in Reaktion auf die widersprüchlichen chinesischen Daten um 0,4 Prozent nach. China ist wichtigster Abnehmer australischer Rohstoffe. Enttäuschende heimische Immobiliendaten lasteten ebenfalls auf den Kursen. Der Australische Dollar fiel auf rund 0,8750 von 0,8789 US-Dollar zurück.

Die HSBC veröffentlichte auch ihren Einkaufsmanagerindex für das südkoreanische verarbeitende Gewerbe. Dieser schrumpfte im Oktober den zweiten Monat in Folge, was die Börse in Seoul ebenso belastete wie die Landeswährung Won. Für einen Dollar wurden 1.072,80 Won gezahlt. Am Freitagmorgen waren es 1.066,89 Won. Der Leitindex Kospi fiel um 0,6 Prozent. Die Aktien von Kia Motors büßten 5,6 Prozent ein. Händler machten dafür einerseits die jüngsten Maßnahmen der Bank of Japan und die daraus resultierende Schwäche des Yen verantwortlich. Nach dem Rücktritt von CEO Lee Sam-woong lasteten zudem Zweifel an der künftigen Führung des Konzerns auf der Aktie. Vor allem durch den Währungsfaktor fiel der Kurs von Hyundai Motors um 5,9 Prozent.

Der Greenback profitierte zur japanischen Währung unverändert von der neuerlichen geldpolitischen Lockerung der Bank of Japan vom Freitag. Von Kursen um 109,40 Yen hat er seither stetig zugelegt und am Montag zeitweise sogar die Marke von 113 Yen geknackt. Im späten asiatischen Handel fiel er etwas zurück und notierte bei etwa 112,80 Yen. Der Euro rutschte unter die Marke von 1,25 Dollar und kostete etwa 1,2490 Dollar.

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