Alt 28.10.14, 12:22
Standard Chinesische Börsen erholen sich kräftig
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An den ostasiatischen Börsenplätzen hat sich am Dienstag keine einheitliche Tendenz abgezeichnet. Während sich die chinesischen Börsen kräftig von den Vortagesverlusten erholten, herrschte an den meisten anderen Börsen Zurückhaltung. Teilnehmer begründeten dies mit der bevorstehenden Sitzung der US-Notenbank, die am Dienstag beginnt; am Mittwoch wird die Entscheidung mitgeteilt.

Die Märkte erhoffen sich Hinweise auf die künftige Geldpolitik der Fed. Für Vorsicht an den meisten Börsen sorgte auch, dass die Wall Street am Montag kaum verändert geschlossen hat.

In Japan ging es 0,4 Prozent abwärts. Impulse von Währungsseite gab es kaum, da sich der Dollar mit einem Stand von 107,86 Yen wenig bewegte. Offenbar zeigt der Greenback aber Ermüdungserscheinungen, nachdem er am Freitag erstmals seit zwei Wochen die 108er-Marke überwunden hatte.

"Die Fed-Entscheidung, aber auch die jüngste Schwäche in Schanghai dämpfen den Enthusiasmus der Investoren in Japan", sagte Chefstratege Tatsunori Kawai von kabu.com Securities. Die künftige zinspolitische Richtung der Fed werde den Dollar-Yen-Kurs bestimmen und damit auch den Aktienmarkt.

Zu einem deutlicheren Taucher in Tokio war es im Vormittagsgeschäft gekommen, als der Stellvertretende Gouverneur der Bank of Japan sagte, ein Inflations-Zeitplan könne nicht so starr sein wie ein Zugfahrplan. Dies habe nur die kritische Marktsicht bestätigt, dass die Notenbank bislang wenig Erfolg mit ihrem Zwei-Prozent-Inflationsziel hatte, sagte ein Händler.

Unter den Einzelwerten verloren Canon 2,5 Prozent. Zwar hat der Kamerabauer das Gewinnziel für das Gesamtjahr nach oben genommen, doch bleibt er damit noch immer unter den Erwartungen der Analysten. Besser erging es dem Elektronik-Einzelhändler Yamada Denki, der ebenfalls die Gewinnprognose nach oben geschraubt hat. Die Aktie stieg daraufhin um 0,6 Prozent. Noch stärker wurden die Titel des Stahlproduzenten JFE von besseren Aussichten getrieben. Nachdem das Ergebnisziel um 15 Prozent erhöht worden war, kletterte die Aktie um 2,5 Prozent.

In bester Verfassung präsentierten sich die chinesischen Börsen. Nach dem schwachen Montag schöpften die Anleger wieder Mut, nutzten die gesunkenen Kurse zum Einstieg und schickten die Börse in Schanghai um gut 2 Prozent nach oben. Am Vortag hatte die Nachricht belastet, dass die geplante Handelskooperation zwischen den Börsen Schanghai und Hongkong noch nicht umgesetzt wird.

Der Markt in Hongkong legte erstmals seit vier Sitzungen zu. Die auch in Hongkong gelistete Aktie der britischen Bank Standard Chartered verlor 3,7 Prozent. Eine sinkende Qualität der ausgegebenen Kredite hat der Bank einen Gewinnrückgang beschert. Zudem musste sie hohe Belastungen im Zusammenhang mit schwachen Rohstoffmärkten tragen. Der Gewinn sank im dritten Quartal um 16 Prozent auf 1,53 Milliarden US-Dollar.

Die Aktien von Belle International stürmten um 10 Prozent nach oben, nachdem der Schuh- und Sportbekleidungshersteller die Gewinnprognosen übertroffen und eine Sonderdividende in Aussicht gestellt hatte.

Die Börse in Australien schloss mit einem kleinen Minus. Die fallenden Rohstoffpreise drückten auf Energie- und Minenwerte. Woodside Petroleum und BHP Billiton fielen jeweils 1,5 Prozent. Der kleinere Minenwert BC Iron sank um 14 Prozent nach unten, nachdem das Unternehmen das Jahresziel für den Eisenerz-Absatz wegen der schlechten Rohstoffqualität in ihrem Fördergebiet gesenkt hat. Bankenwerte schlossen überwiegend leicht im Plus.

Sonderfaktoren trieben den Markt in Taiwan um 1,9 Prozent nach oben. Im November stehen in dem Inselstaat Bürgermeisterwahlen an. Staatsnahe Fonds kauften verstärkt, um eine positive Stimmung zu erzeugen, die der Regierungspartei Rückenwind verleihen könnte, wie Andrew Teng von Capital Securities sagt.

Kontakt zum Autor: ralf.zerback@wsj.com

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