Alt 24.10.14, 13:45
Standard Yen-Schwäche und US-Schwung helfen Japan-Aktien
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Die Vortagsgewinne der Wall Street haben am Freitag vor allem die Aktienmärkte in Tokio und Sydney gestützt, während die Börse in Schanghai nur einen kleinen Tagesgewinn ins Ziel retten konnte. In Seoul war die Stimmung wegen enttäuschender BIP-Daten belastet.

Chinesische Papiere hatten nach drei Verlusttagen in Folge zunächst zu einer technischen Erholung angesetzt. Doch im Handelsverlauf ließ der Schwung bei flauen Volumina und wieder aufkeimenden Konjunktursorgen nach. Am Ende blieb ein Miniplus von 0,01 Prozent in Schanghai übrig. Auch der Rückgang der Preise für neugebaute Häuser stimmte manche Investoren vorsichtig. Dies, wie auch Abgaben aus Vorsicht vor möglichen negativen Überraschungen beim Bankenstresstest in Europa, ließen in Hongkong den HSI um 0,3 Prozent zurückfallen.

In Tokio schaffte der Nikkei mit plus 5,2 Prozent die beste Wochen-Performance seit elf Monaten, wozu auch der Freitagsgewinn von 1 Prozent auf 15.292 Punkte beitrug. Damit wurden die Vorwochenverluste fast vollständig wieder aufgeholt. Dennoch steht seit Jahresbeginn ein Indexrückgang von 6,1 Prozent zu Buche.

Der nachgebende Yen, der erstmals seit zwei Wochen wieder unter die Marke von 108 zum Dollar rutschte, beflügelte zusammen mit den günstigen Vorgaben der Wall Street den Handel. "Ein schwächerer Yen verstärkt die Einschätzung, dass japanische Aktien derzeit aus vielen Perspektiven betrachtet günstig bewertet sind", sagt Mutsumi Kagawa, Stratege beim Tokai Tokyo Research Center. Neben dem Kurs-Gewinn- und dem Kurs-Buchwert-Verhältnis deuteten auch technische Indikatoren auf eine überverkaufte Lage hin. Außerdem steigt nach Einschätzung von Marktteilnehmern die Risikoneigung wieder.

Angesichts der Währungsentwicklung legten Exportwerte wie Toyota Motor, Kyocera und TDK mit 1,8 bzw. 1,1 bzw 1,7 Prozent überproportional zu. Hitachi verbesserten sich um 4,2 Prozent. Der Konzern rechnet im ersten Geschäftshalbjahr wegen lebhafter Nachfrage im Chip- und Infrastrukturgeschäft mit einem höheren Betriebsgewinn. Hersteller von Baumaschinen profitierten von positiven Geschäftszahlen und Prognosen des US-Konkurrenten Caterpillar. Komatsu und Hitachi Construction kletterten um 1,5 bzw. 2,0 Prozent.

Nicht mithalten konnte dagegen die Börse Seoul, wo der Kospi 0,3 Prozent verlor. Auf die Stimmung drückte das südkoreanische Wirtschaftswachstum, das im dritten Quartal mit 3,2 Prozent hinter den erwarteten 3,4 Prozent zurückgeblieben war. Dennoch gab es vorsichtigen Optimismus, dass die beiden jüngsten Zinssenkungen und das 41 Billionen Won umfassende Stimulierungspaket den Markt noch zu einem Jahresschlussspurt treiben können. Im Fokus standen außerdem Automobilwerte. Hyundai legten nach einer Hochstufung durch Nomura entgegen des Markttrends um 0,9 Prozent zu. Dagegen schafften Kia Motor trotz eines zwischenzeitlichen Abrutschens ein Plus von 0,2 Prozent, obwohl das Drittquartalsergebnis enttäuscht hatte.

In Sydney bevorzugten Anleger Titel mit hoher Dividendenrendite wie Bankenwerte, was den S&P/ASX-200 um 0,5 Prozent antrieb. Die Finanzaktien erholten sich damit von den Rückschlägen der vergangenen Wochen aus Sorge vor flauen Quartalszahlen. Commonwealth Bank gewannen vor der kommende Woche startenden Bilanzsaison 0,8 Prozent, Westpac und NAB rücken um 0,6 bzw 0,7 Prozent vor.

Nach dem Anstieg der Ölpreise im US-Handel wurden in Asien Gewinne mitgenommen. Denn an der Überversorgung des Marktes hat sich nichts geändert. Auch der Goldpreis kam zurück, die Feinunze kostete zuletzt 1.232 US-Dollar nach 1.242 am Vortag.

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