Die Börse hatte am Donnerstag eine ganze Reihe von Nachrichten zu verarbeiten. Am Morgen gab es zunächst eine Serie von Quartalszahlen deutscher Unternehmen. Für eine Überraschung sorgte das deutsche Bruttoinlandsprodukt, das im zweiten Quartal 2014 um 0,2 Prozent zum Vorquartal schrumpfte. Am Mittag folgten versöhnliche Aussagen des russischen Präsidenten Wladimir Putin. Putin erklärte, Russland werde alles dafür tun, den Konflikt in der Ukraine so schnell wie möglich zu beenden. Innerhalb weniger Minuten schoss der DAX daraufhin um 75 Punkte in die Höhe. Am Ende des Tages schloss der Index 0,3 Prozent fester bei 9.225,10 Punkten.

Am Anleihenmarkt wird nach den Konjunkturdaten und einer sich ankündigenden Deflation im Euroraum verstärkt darauf gesetzt, dass die Europäische Zentralbank an einem Anleihenkaufprogramm nicht vorbeikommt. Dies sorgte für kräftige Gewinne. Die Rendite für zehnjährige Bundesanleihen fiel auf den tiefsten Stand aller Zeiten, die Titel rentierten zwischenzeitlich unter 1 Prozent. Anfang des Jahres warfen Bundesanleihen mit zehnjähriger Laufzeit noch 1,94 Prozent ab.

Bei RWE bestimmte die Energiewende weiter die Geschäftszahlen. Vor allem wegen des Verfalls der Großhandelsstrompreise hat der Versorger in der ersten Hälfte dieses Jahres gemessen am nachhaltigen Nettoergebnis fast zwei Drittel weniger als im Vorjahreszeitraum verdient. Die Aktie stellte mit einem Abschlag von 2,1 Prozent den Tagesverlierer im DAX.

Die im Vorjahresvergleich stark eingebrochenen Kalipreise haben bei dem Rohstoffkonzern K+S im zweiten Quartal erneut zu kräftigen Umsatz- und Gewinneinbußen geführt. Die Aktie fiel 0,1 Prozent. Aktien von ThyssenKrupp gewannen mit einer angehobenen Prognose um 0,4 Prozent. Infineon legten mit einer Kauf-Empfehlung der UBS 1,5 Prozent zu. Im MDAX zogen TUI nach positiven Geschäftszahlen um 4,1 Prozent an.

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