Alt 12.12.13, 09:47
Standard Jahresendrally geht nach unten - EADS im Höhenflug
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Die Jahresendrally an den Börsen geht in diesem Jahr nach unten. An der Wall Street verlor der Dow Jones Index am Mittwoch nach Handelsende in Europa noch 60 Punkte. Fast ebenso viel büßt der DAX ein, der um 0,5 Prozent oder 50 Punkte auf 9.027 fällt. "Durch den Wegfall des Risikos einer Schließung der US-Behörden erhöht sich die Wahrscheinlichkeit für ein baldigen Einstieg in die Drosselung der Wertpapierkäufe durch die Federal Reserve", kommentiert Philipp Nimmermann von der BHF-Bank.

Das laste auf den Aktienmärkten. Nachdem die europäischen Börsen am Mittwoch noch relativ unentschlossen gewesen seien, wie sie die Einigung im US-Haushaltsstreit bewerten sollen, hätten die US-Aktienmärkte "recht schnell den Kurs in Richtung Süden eingelegt". Der Euro-Stoxx-50 verliert 0,4 Prozent auf 2.936 Zähler. Sämtliche Branchenindizes liegen im Minus. Am besten halten sich noch die als defensives Investment geltenden Versorger.

Am Nachmittag werden in den USA die Einzelhandelsumsätze im November sowie wöchentliche Arbeitsmarktdaten veröffentlicht. Erweist sich der Konsum als robust und fallen die Anträge auf Arbeitslosenhilfe positiv aus, dann könnten die Spekulationen auf ein Ende der superlockeren US-Geldpolitik noch befeuert werden und den derzeit noch moderaten Druck auf die Aktienkurse verstärken.

Am deutschen Aktienmarkt verteuern sich Metro-Aktien gegen den Abwärtstrend um 3,7 Prozent, nachdem sie seit Jahresbeginn bereits um 70 Prozent gestiegen sind. Zwar streicht Deutschlands größter Handelskonzern für dieses Jahr die Dividende, operativ ist es aber im dritten Quartal besser gelaufen als erwartet.

Balda-Aktien schießen um 17 Prozent in die Höhe. Der Hersteller von Plastikteilen für die Medizin, den Automobilbau und den Sport hat die Ausschüttung einer Sonderdividende von 1,50 Euro angekündigt.

Aktien von EADS bauen die Kursgewinne von über 7 Prozent vom Vortag um weitere 1,5 Prozent aus. Das Unternehmen will künftig 30 bis 40 Prozent der Gewinne an die Aktionäre ausschütten. "Das ist ein typisches Zeichen für eine Neubewertung der Aktie", so ein Händler zur Kursreaktion.

In Paris fallen Peugeot-Aktien um 5 Prozent. Die Franzosen müssen auf das Automobilgeschäft in diesem Jahr 1,1 Milliarden Euro abschreiben wegen einer schwachen Nachfrage.

Ruhe herrscht im Währungshandel. Der Euro und der US-Dollar haben zum Yen leicht aufgewertet. Zum Dollar macht der Euro nach einer fünf Wochen dauernden Gewinnstrecke erst einmal eine Pause. Er kostet 1,3780 Dollar, nachdem er am Vortag in der Spitze mit 1,3811 bezahlt wurde.

Wenig tut sich am Euro-Rentenmarkt. Bundesanleihen weiten die Verluste vom Mittwochnachmittag im Fahrwasser der US-Staatsanleihen ein wenig aus, die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihe steigt von 1,82 auf 1,84 Prozent. "Eine Straffung der weltweiten Geldpolitik wird nicht friktionsfrei verlaufen", warnt Dirk Gojny von der National-Bank. Auch wenn die Notenbanken der anderen großen Volkswirtschaften von einer Änderung ihrer lockeren Geldpolitisch noch weit entfernt seien, so hätten die USA doch "Signalcharakter".

Kontakt zum Autor: benjamin.krieger@wsj.com

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