Alt 10.12.13, 11:50
Standard Börsianer geben Jahresend-Rally noch nicht auf
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Eine Jahresendrally sieht anders aus. Mühselig kämpfen sich am Dienstag die Kurse der europäischen Blue-Chips nach vorn. Bis auf die Börsen in Zürich, Helsinki und Stockholm melden alle Handelsplätze kleine Kursgewinne. Der DAX, der im frühen Handel noch leicht nachgab, steigt am Mittag um 0,1 Prozent auf 9.203 Punkte. Damit legt der deutsche Aktienmarkt den vierten Tag in Folge zu, allerdings bei nachlassender Dynamik. Der Euro-Stoxx-50 legt um 0,2 Prozent auf 2.994 Zähler zu.

"‬Der Fokus bleibt bis Weihnachten auf den US-Märkten und auf der Diskussion um den bevorstehenden Kurswechsel in der Geldpolitik der US-Notenbank", sagt Jens Klatt von Forex Capital Markets. Die Hoffnung auf eine Weihnachtsrally lebt damit weiter. Die vorherrschende Stimmung ist positiv, weil immer mehr Akteure davon ausgehen, dass die früher oder später kommende Drosselung der US-Geldschwemme von einem sich selbsttragenden Wirtschaftsaufschwung abgelöst werden dürfte.

Unterstrichen wird das davon, dass schwache Industrieproduktionsdaten aus Frankreich nur ganz kurz für eine kleine Verstimmung im frühen Handel sorgten. Außerdem folgten weinig später ermutigende Zahlen aus Italien. Dort ist die Industrieproduktion besser ausgefallen als von Volkswirten prognostiziert und nach acht Quartalen in Folge mit einem schrumpfendem BIP ist die Wirtschaftsleistung nach neuen Daten der Statistikbehörde im Quartalsvergleich erstmals wieder konstant geblieben.

Unter den deutschen Aktienschwergewichten führen Commerzbank die Gewinner klar an. Ein höheres Kursziel der Bank J.P. Morgan für die Aktie lässt diese um 3,3 Prozent steigen. Papiere der Merck KGaA sind mit einem Minus von 1,5 Prozent der größte Verlierer im DAX. Sie leiden darunter, dass die Analysten der Bank of America Merrill Lynch die Aktie weiter als "Underperformer" einstufen.

Der Luft- und Raumfahrtkonzern EADS will 5.800 Stellen streichen. Am Aktienmarkt, wo zuvor auch höhere Zahlen kursierten, stößt dies nicht gerade auf Euphorie. Aktien von EADS geben um 0,8 Prozent nach.

Die Deutsche Bank ist zuversichtlich für den europäischen Mediensektor im kommenden Jahr. Das verhilft Aktien von ProSiebenSAT.1, Axel Springer und Vivendi zu Kursgewinnen von 1,5 bis 3,7 Prozent. Der europäische Mediensektor liegt mit einem Plus von 0,6 Prozent unter den Sektoren an der Spitze.

In Paris nehmen Investoren bei den Überfliegern des Jahres Kursgewinne mit. So verlieren Alcatel-Aktien 2,2 Prozent und Peugeot-Aktien 1,8 Prozent. Alcatel sind seit Jahresbeginn um 250 Prozent nach oben geschossen und Peugeot um 120 Prozent.

Ähnlich wie die Aktienkurse kann auch der Euro zum US-Dollar leicht zulegen. Im Tageshoch von 1,3768 handelte die Gemeinschaftswährung auf dem höchsten Stand seit Ende Oktober. Bundesanleihen treten seit Montag auf der Stelle. Hier sind seit Wochenbeginn die Börsenumsätze sehr gering.

Im Rohstoffhandel legen die Preise für Rohöl und für Gold leicht zu. Während der Preis der Nordseesorte Brent seit Jahresbeginn um gut 5 Prozent gestiegen ist, erlebt die Feinunze Gold mit einem Verlust von 26,4 Prozent ein rabenschwarzes Jahr.

Kontakt zum Autor: benjamin.krieger@wsj.com

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