Alt 09.12.13, 12:13
Standard DAX fällt nach Anfangsgewinnen unter 9.200 Punkte zurück
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Nach einem zunächst freundlichen Start in die neue Woche hat der deutsche Aktienmarkt am Mittag den größten Teil der Gewinne wieder abgegeben. Der Handel verläuft mit Blick auf das nahende Weihnachtsfest und den Jahresultimo in sehr ruhigen Bahnen. Viele Marktteilnehmer haben bereits ihre Bücher für das Jahr geschlossen. Leicht belastend wirkt sich die Euro-Stärke aus. Die Devise notiert über 1,37 Dollar und klettert gegenüber dem Yen auf ein Fünfjahreshoch.

Der DAX legt um 0,1 Prozent zu auf 9.180 Punkte zu, nachdem er am Morgen bereits bei 9.225 Punkten notiert hatte. Der Euro-Stoxx-50 ist bereits ins Minus gerutscht und verliert 0,2 Prozent auf 2.975 Zähler.

Trotz gut ausgefallener US-Konjunkturdaten deutet der schwächelnde Dollar nach Meinung der Devisenexperten der Commerzbank darauf hin, dass das bisher nicht reduzierte Anleihekaufprogramm der US-Notenbank am Devisenmarkt kritisch gesehen wird. Die Federal Reserve müsse sich fragen, ob in der Dollar-Schwäche nicht ein "vernichtendes Urteil" zum Ausdruck komme, hinter dem die Annahme stehen könnte, dass die US-Notenbank an den riesigen Wertpapier-Volumen festhalte, egal, was um sie herum passiere. Sollte der Markt in dieser Einschätzung richtig liegen, dann sei auch klar, dass gute US-Daten dem Dollar momentan eher schadeten als nützten. Denn je besser das realwirtschaftliche Umfeld sei, desto unangemessener sei die Geldpolitik der Fed.

Gänzlich andere Töne werden in den USA angeschlagen. Nach Einschätzung des Präsidenten der US-Notenbank-Filiale in Chicago ist es noch zu früh, um die Anleihekäufe der US-Notenbank zurückzufahren. Charles Evans sagte, er sei zwar offen für solche Überlegungen, wolle aber erst ein paar aufeinanderfolgende Monate mit ähnlich guten Arbeitsmarktdaten sehen, um überzeugt zu sein, dass diese Entwicklung von Dauer und eine Drosselung der bis dato expansiven Geldpolitik der Fed angeraten sei.

Aus konjunktureller Perspektive kommen gute Nachrichten aus China. Dort sind die Exporte im November mit 12,7 Prozent deutlich und zudem stärker als erwartet gestiegen.

Bei den Einzelwerten stehen EADS im Blick. Die seit langem erwarteten Einschnitte in der Verteidigungssparte des Luft- und Rüstungskonzern werden konkret. Laut informierten Personen treffen sich Arbeitnehmervertreter mit der EADS-Spitze, um über die anstehenden Maßnahmen zu beraten. Im Raum stehen etwa der mögliche Wegfall von Stellen im mittleren Management, die Versetzung von Arbeitern an andere Standorte und der Verkauf von Bürogebäuden. Am Mittwoch und Donnerstag werden dann die Aktionäre während eines Investorentages über den angepeilten Konzernumbau informiert. Die Aktie verliert 0,5 Prozent.

Der Sektor der Versorger stellt am Mittag mit einem Plus von 0,3 Prozent den Gewinner in Europa. Die Aktien der GDF Suez legen um 2,2 Prozent zu, nachdem Merrill Lynch die Aktien auf die Kaufliste genommen hat. Eine Abstufung auf "Underperform" durch Exane BNP drückt derweil den Kurs von Danone um 1,2 Prozent.

Nachrichten gibt es zudem aus dem Mediensektor, der europäische Sub-Index notiert allerdings kaum verändert. Die Aktie von Sky Deutschland legt um 4,2 Prozent zu, nachdem sich der Bezahlfernsehsender die Übertragungsrechte an der UEFA Champions League für die kommenden Jahre gesichert hat. In Deutschland wurden die Rechte für die Spielzeiten 2015/16 bis einschließlich 2017/18 erworben.

Aber es tut sich noch mehr in der deutschen Medien-Landschaft. So kauft der Medienkonzern Axel Springer den Nachrichtensender N24. Der Fernsehsender soll bei Springer das Angebot rund um die Tageszeitung "Die Welt" ergänzen und auch zentraler Filme-Lieferant für alle Marken von Axel Springer werden. Die Aktie gewinnt 1,3 Prozent.

Kontakt zum Autor: thomas.leppert@wsj.com

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