Alt 05.12.13, 12:43
Standard Aktienkurse bremsen den freien Fall
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Der Ausverkauf an Europas Börsen ist am Donnerstag zum Halten gekommen. Der DAX zieht gegen Mittag um 0,1 Prozent bzw 7 Punkte auf 9.148 an. Er hatte in den vergangenen beiden Tagen 2,8 Prozent oder 261 Punkte eingebüßt. Trotz des leichten Aufschlages halten sich Anleger aus Sorge vor zu guten Arbeitsmarktdaten aus den USA mit Aktienkäufen zurück. Sollte der Beschäftigungsbericht des US-Arbeitsministeriums am Freitag die Erwartungen der Finanzmärkte übertreffen, könnte die US-Notenbank im für die Märkte schlimmsten Fall schon in der übernächsten Woche ihre Anleihekäufe zurückschrauben. "Dann dürfte es eine weitere Abwärtswelle an den Märkten geben", sagt ein Marktanalyst. Sollte der Arbeitsmarkbericht etwas schwächer ausfallen als erwartet, könnte es dagegen mit terminmarktorientierten Käufen stark nach oben gehen.

Der Euro-Stoxx-50 tendiert knapp behauptet, ebenfalls die Madrider Börse. Etwas gestützt wird die Stimmung von einem sehr recht positiven Verlauf der neuen Anleiheauktion in Spanien. Besonders die dreijährigen Anleihen seien bis zu 3,6-fach überzeichnet gewesen, die Rendite der fünfjährigen Anleihen fiel auf den niedrigsten Stand seit 2005 zurück. "Den Trend zum Kauf der Peripherie gibt es schon länger, aber der erhöhte Ausblick von Moody's für Spanien hat die Investoren noch zuversichtlicher gestimmt", sagt ein Händler. Der Euro liegt unverändert eng an der Marke von 1,36 Dollar.

Am Mittag dürften zumindest vorübergehend die Europäische Zentralbank (EZB) und die Bank of England das Interesse auf sich ziehen. Die britische Zentralbank hat ihr Leitzinsniveau und den Umfang ihres Anleihekaufprogramms bestätigt. Allerdings könnte EZB-Präsident Mario Draghi angesichts der deflationären Gefahren in der Eurozone durchaus verbal intervenieren bzw neue geldpolitische Maßnahmen in den Raum stellen. Eine Möglichkeit wäre die Bereitstellung zusätzlicher Langfristtender für die Banken.

Die Übernahme des britischen Chemikalienherstellers AZ Electronic durch die Merck KGaA für 1,9 Milliarden Euro kommt bei Anlegern gut an. Die Merck-Aktie steigt um 3,3 Prozent auf den höchsten Stand ihrer Börsengeschichte. Die Briten beliefern wachstumsstarke Großkonzerne wie Samsung und Apple.

Metro-Aktien büßen 3,9 Prozent ein. Die Bank Morgan Stanley hat die Aktie auf "Equalweight" von "Overweight" gesenkt. Die Papiere von TUI steigen um 3,8 Prozent. Die Reedereitochter Hapag-Lloyd lotet eine Fusion mit dem chilenischen Konkurrenten CSAV aus. "Das wäre ein eleganter Weg für TUI, ihre Hapag-Lloyd-Anteile loszuwerden", sagt ein Händler.

Aktien des Telekommunikationsanbieters Drillisch fallen um 3,2 Prozent. Das Unternehmen will mit einer Wandelanleihe 100 Millionen Euro einsammeln. Anleger zeichnen in solchen Fällen gern die Anleihe und trennen sich dafür von den Aktien.

Auf europäischer Ebene erholen sich Rohstoffwerte mit einem Plus des Branchenindex um ein halbes Prozent. Rio Tinto liegen mit einem Aufschlag von 1,7 Prozent an der Spitze der Gewinner. Dagegen verlieren Einzelhandelsaktien im Schnitt 0,8 mit dem kräftigen Minus von Metro von 3,9 Prozent.

Kontakt zum Autor: herbert.rude@wsj.de

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