Alt 04.12.13, 12:36
Standard Aktienerholung bleibt bislang aus
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Europas Börsen kommen bis Mittwochmittag nicht wirklich auf die Beine. Der Ausverkauf des Vortages scheint bei einigen Anlegern offenbar doch tiefere Spuren hinterlassen zu haben. Nach zaghaften Erholungsversuchen rutschen die Indizes bis zum Mittag wieder leicht ins Minus. Der Euro-Stoxx-50 verliert 0,1 Prozent auf 3.012 Punkte, der DAX gibt 0,1 Prozent auf 9.218 Stellen nach. Eine Strafe von 725 Millionen Euro für Zinsmanipulationen durch die Europäische Union belastet die Aktie der Deutschen Bank indes nicht mehr zusätzlich.

Der in der Zweitlesung auf 51,7 nach zunächst 51,5 Punkte gestiegene Einkaufsmanagerindex der Eurozone reicht nicht aus, um die Stimmung zu heben. Wichtiger ist die Bekanntgabe des ADP-Arbeitsmarktberichts am Nachmittag, der Hinweise liefern könnte für den offiziellen Bericht, der am Freitag zur Veröffentlichung ansteht. Gute Arbeitsmarktdaten dürften die Sorge weiter schüren, dass die US-Notenbank noch im Dezember mit einer Drosselung der Wertpapierkäufe beginnen könnte. Am Abend wird das "Beige Book" der Fed veröffentlicht.

Am Devisenmarkt bewegen sich die Währungspaare kaum. Der Euro wird mit 1,3585 Dollar bezahlt, nachdem er am Dienstag in der Spitze bis auf 1,3614 Dollar gestiegen war. Nicht nur zum Euro, auch zum Yen hat der Dollar leicht aufgewertet. Der Preis für die Feinunze Gold stabilisiert sich nach den Verlusten der vergangenen Wochen über 1.200 Dollar.

Die Europäische Union hat gegen acht Banken wegen der Manipulation mehrerer Referenzzinssätze eine Rekordstrafe von 1,7 Milliarden Euro verhängt. Die größte Strafe davon bekam die Deutsche Bank aufgebrummt, die 466 Millionen Euro Strafe für Manipulationen des Euribor und 259 Millionen Euro Strafe auf andere Referenzzinssätze zahlen muss. Insgesamt ist das mit Abstand die höchste jemals verhängte Kartellstrafe. Bisher lag der Rekord bei 1,5 Milliarden Euro.

Die Aktie der Deutschen Bank reagiert nicht mehr auf die Strafe. Sie lag bereits im Vorfeld im Minus und verliert aktuell 0,6 Prozent. "Die Strafen sind grob inline", sagt ein Analyst in einer ersten Einschätzung und liefert damit eine Erklärung für die nur moderaten Verluste. Kräftig zur Kasse gebeten werden auch die Royal Bank of Scotland, die Societe Generale sowie J.P. Morgan. Der Bankensektor verliert 0,3 Prozent.

Im DAX sind die Aktien von Continental mit einem Plus von 0,8 Prozent auf 152,75 Euro einer der größten Kursgewinner. Goldman Sachs hat das Kursziel für den Auto-Zulieferer um 8 auf 153 Euro erhöht. Noch stärker steigen in Paris die Aktien von Peugeot mit einem Plus von 3,1 Prozent. Goldman Sachs hat die Aktie auf eine Kaufliste genommen. Daneben hat die US-Investmentbank die Kursziele für BMW und Daimler angehoben - BMW geben dennoch 0,6 Prozent nach, Daimler steigen um 0,1 Prozent.

Nach anfänglichen Aufschlägen dreht die Tesco-Aktie ins Minus und büßt 0,7 Prozent ein. Die flächenbereinigten Umsätze im Heimatmarkt Großbritannien sind im dritten Quartal gefallen, aber auch in anderen Regionen der Welt lief es für den Einzelhändler nicht rund. Nach Einschätzung von Oriel befindet sich Tesco aber auf dem Weg der Besserung, auch wenn es noch eine Weile dauern werde, bis sich dies in den Zahlen zeige.

Für das Papier von Standard Chartered geht es indes gleich 5,2 Prozent nach unten. Die Bank hat einen enttäuschenden Zwischenbericht vorgelegt. Die Marktbedingungen der vor allem in Asien tätigen Bank blieben weiter schwierig, sagt Shore Capital. Der Abschreibungsbedarf im zweiten Halbjahr dürfte gegenüber den ersten sechs Monaten zugenommen haben. Während Shore Zweifel an den Wachstumsaussichten der Gruppe hat, glaubt Investec Securities, dass die Bank das Schlimmste hinter sich hat.

Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com

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